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Das genaueste Yerzeichniss der Werke dieses Meisters ist in fol-
gender trefflichen Monographie: Jobst Amman, Zeichner und Farm-
schneider, Kupferätzer und Stecher. Von C. Becker. Nebst Zusätzen
von R. Weigel. Mit 17 Holzschnitten und Register. Leipzig, R. Wei el
1854, kl. 4. Becker verzeichnet zuerst die Holzschnittbücher: I. lgie
Bibelwerke äc. mit Holzschnitten vom grössten Formate; II. Bibel-
werke 8m. mit Holzschnitten vom mittleren Formate; III. Bibelwerke äc.
vom kleinsten Formate, und dann verschiedene andere Werke mit Illu-
strationen in Holzschnitt, im Ganzen in 47 Nummern. Dann folgen
in der zweiten Abtheilung von N0. 48-80 einzelne Holzschnitte. In
der dritten Abtheilixng beschreibt Becker die Kupferstiche und Rudir-
ungen, von N0. 81-82 die Bücher, von N0. 83-101 die Folgen, und
von N0. 102-135 die einzelnen Knpferstiche und Radirungen, von
N0. 136-137 folgen Titelblätter und Vermischtes, und der Nachtrag
von Holzschnittbüchern, welche ihm erst während des Druckes bekannt
wurden, bietet noch ein Supplement zu der früheren Abtheilung über
die Holzschnitte.
Das oben gegebene Facsimile enthält eine Auswahl von Mono-
grammen, da sich der Künstler mehr oder weniger wesentliche Ab-
weichungen erlaubte. Die Reihe der Zeichen würde lang werden, man
erkennt aber daraus diejenigen, welche hier nicht nachgebildet sind.
Das Monogramm I A kommt in seinen Variationen auf Holzschnitten
öfter vor, als auf Kupferstichen und Radirungen, und die Form der
ersteren ist in der ersten Reihe des Facsimile genügend veranschaulicht.
Das eine oder das andere Zeichen kommt aber auch auf Radirungen,
besonders auf jenen mit den Bildnissen bayerischer Fürsten vor. Auf
diesen Blättern, und dann auch auf jenen mit den Bildnissen der fran-
zösischen Könige, hatte der Künstler mit dem Zeichen sehr variirt.
Auch das erste Monogramm, und die folgenden Zeichen der zweiten
Reihe bis auf das letzte, welches auf Holzschnitten als Waarencolli
zu betrachten ist, kommen auf den Blättern mit Bildnissen bayerischer
und französischer Fürsten vor. Auf anderen Radirungen mit solchen
Bildnissen ist das I so wenig hervorgehoben; dass man entschieden A
lesen muss. Wir haben diese Zeichen im ersten Bande N0. 79 ge-
geben, und dabei auch über die Werke mit den Bildnissen der bayeri-
schen und französischen Fürsten und Könige gehandelt. Auf ein
Blatt müssen wir aber noch besonders aufmerksam machen, auf jenes,
welches einen Landsknecht mit zwei Schwertern vorstellt, B. N0. 22.
Unten links auf dem Blatte am Strauchwerk ist das Monogramm, nebst
den auf Ludwig Frig gedeuteten Buchstaben LF. Dieser Holzschnitt
hat die Jahrzahl 1550, und stammt also aus einer Zeit, in welcher
Amman 11 Jahre alt war. Er wird damals noch nicht im Stande ge-
wesen seyn, für Formschneider Zeichnungen zu liefern, und daher
kann ihm das Zeichen kaum angehören, sondern eher dem Johann
Asper, seinem Meister.
Ein anderer Theil der Blätter dieses Meisters, und zwar der
grössere, ist mit den Initialen I A in verschiedener Bildung signirt,
wir müssen aber der Ordnung wegen diese Buchstaben unter den Ini-
tialen geben. Dann componirte J. Amman auch ein Monogramm aus
IAF, IAG, IAGP IAGVZ, IAT, IAVZ und IAZ.
Diese Zeichen sind alle nach dem Alphabet eingereiht, und daher
kommen wir noch öfter auf diesen Künstler zurück, doch mit Be-
ziehung auf den gegebenen Artikel.
Seit dem Erscheinen der Monographie über J. Amman von C. Becker
ist der Artikel bei Bartsch als ungenügend weniger zu berücksichtigen.
Wir haben ebenfalls Nachträge zu Bartsch gesammelt, welche dem