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200 203.
200- Georg Malchior Kraus, Maler und Radirer, geh. zu Frank"
f M furt a. M. 1737, gest. zu Weimar 1816 als her"
lg zoglich sächsischer Rath und Direktor der Aka"
M ff demie der schönen Künste. Schüler von J. H. Tisch"
, l bein, folgte erin Paris der Richtung des J.B.Greuze1
und einige der daselbst von ihm gemalten Bilder sind von Ch. Levasseur,
Elluin, F. Hubert, Holm und Voyerjun. gestochen. Kraus malte Bild-
nisse, romantische Vorstellungen, Scenen aus dem Volksleben und
Landschaften mit Staffage. Verschiedene Ansichten und Costüme sind
durch Kupferstiche und Aquatintahlätter bekannt, gewöhnlich nach
Zeichnungen in Gouache. Er hat aber auch mehrere Blätter radirt,
deren colorirt ausgegeben wurden. Darunter ist eine Folge von vier
kleinen Blättern mit bäuerlichen Figuren, welche mit dem Monogrammc
versehen sind, 8. Ebenso bezeichnet ist ein Blättchen mit der Büste
eines bärtigen Alten und einem sitzenden Knaben, 1G. Zu den Selten-
heiten gehört die Landschaft mit einem dicken Manne im Wagen und
einem abgezehrten Bettler, unter dem Titel des Natrrenfressers. Man
findet Abdrücke in Bister und mit Weiss gehöht, so wie solche in
Farben, 4. In ähnlicher Manier behandelt ist ein Blatt, welches einen
Knaben und ein Mädchen mit dem Vogelneste vorstellt, und mit dem
Monogramme bezeichnet ist, 4. Auch Blätter mit Köpfen von Kindern
sind mit dem Zeichen versehen. Auf Landschaften und Ansichten aus
der Umgebung von Weimar sind die Buchstaben getrennt. Diese An-
sichten bilden zwei Folgen zu sechs Blättern, auf welchen auch der
Name vorkommt: G. M. Kraus aqua forti 1778, qu. fol. Von zwei
sehr grossen radirten Blättern gibt das eine die Ansicht von Mainz
während der Belagerung von 1'793, das andere jene derselben Stadt
nach dem Abzug der Feinde. Sie erschienen colorirt mitDedication
an den König von Preussen. H. 16 Z. Br. 26 Z. Dazu gehören zwei
Erklärungs-Blätter.
Man unterscheidet in früheren Catalogen einen Georg Kraus aus
Sachsen, welcher um 1'765 in Paris gestorben seyn soll. Diesem Künstler
werden zwei von Elluin gestochene Küchenstücke zugeschrieben: La
fileuse, und La ratisseuse, fol. Dann wird ihm auch das von Augustin
Zenger gestochene Bild der lustigen Brüder zugeschrieben, gr. qu. fol.
Das Originalgemälde befindet sich in der Akademie zu Wien, und ist
von der Hand des Frankfurter G. _M. Kraus. Er wurde den 18. März
1'769 Mitglied der genannten Akademie.
201. Giuscppe Maria Mitelli, Maler und Radirer, ist unter am:
II. N0. 451 eingeführt, da. nicht jeder GMM lesen wird.
Ä M] Wir verweisen aber hier nur auf den früheren Artikel,
wo auch Zusätze zum Peintre-graveur gegeben sind.
Ww G. Mitelli kommt auch noch an anderen Stellen vor,
ß N0. 187 und N0. 195.
202- Giorgio Ghisi hinterliess einen Kupferstich mit Christus am
G154 Kreuze und weinenden Engeln, auf welchem diese Buch-
staben vorkommen, aber wohl nur im zweiten Drucke,
da die Zeichen N N F die Adresse des Nicolo Nelli bilden. Wir haben
dieses Blatt unter G. M. N0. 170 beschrieben, und verweisen daher
auf jenen Artikel.
2Ü3. Gilles Marie Oppenort, Zeichner und Architekt, geboren zu
Ä O Paris 1672, gest. 1742. Als der französische Borromini be-
.9 zeichnet, übte er auf die Ban- und Decorationskunst einen
nachtheiligen Einfluss, und wer seinen Geschmack kennen lernen will,