1741. Israel van Meckenen, Goldschmied und Knpferstecher von
L2 Bocholt, findet hier nur einen vorläufigen Ar-
tikel, da der Buchstabe 3 nur auf zwei Kupfer-
O 0 stichen vorkommt, während der Künstler häufig
J M und J VM zeichnete. Wir finden es
gelegen, unter den Buchstaben IM ausführ-
lich über ihn zu handeln, da auch Gemälde mit
diesen Initialen vorkommen, welche früher dem
Israel van Meckenen zugeschrieben wurden. Die
Literatur über die Kupferstiche dieses Meisters geben wir unter I M
an, und es folgen auch Berichtigungen zu den früheren Artikeln über
denselben. Der gothische Buchstabe I findet sich, wie aus Bartsch
No. 147 zu ersehen, auf dem Blatte mit der thronenden hl. Jungfrau,
vor welcher ein Mönch zwischen St. Andreas und St. Catharina kniet.
H. 6 Z. 1 L. Br. 4 Z. 11 L. Nach Passavant scheint dieses Blatt
Copie eines verloren gegangenen Stiches des Meisters QZS von 1466
zu seyn, und zwar von der Gegenseite, indem St. Catharina die linke
Hand ausstreckt, um den Ring des Jesuskindes zu empfangen.
Ein zweites Blatt mit dem gothischen Buchstaben 1 beschreibt
Passavant in den Supplementen zu Bartsch II. p. 197 No.250. Es ist
diess eine gegenseitige Copie der kleinen Fortuna von Albr. Dürer
B. 78. H. 4 Z. 5 L. Br. 2 Z. 10 L. w"
Von Bedeutung sind auch die Schilde, welche auf Blättern dieses
Meisters vorkommen. Auf seinem Grabsteine von 1503 sind zwei
Wappeuschilde mit gekrönten und geschlossenen Heimen, und der eine
von diesen, der erste wie oben gegeben, findet sich auch auf Kupfer-
stichen des Meisters vor, so dass er zum Monogrammewird, zugleich mit
den beiden anderen Schilden, welche abwechselnd vorkommen. Das erste
Wappen rechts vom Buchstaben steht auf dem Blatte mit der heiligen
Familie B. No. 148. Unten in der Mitte bemerkt man aber auch die
Buchstaben IM, und oben steht der Name bocholt, so dass über den
Schild kein Zweifel bleibt. Das zweite Wappen betindet sich an der
Stelle des leeren Schildes an der Monstranze von Martin Schongauerj
welche I. van Meckenen von der Gegenseite copirt hat, B. No. 260i
Auf dem Blatte mit dem grossen Bischofs-Stube, B. 139, wird der
dritte Schild von zwei geflügelten Genien gehalten, und ohne diese
findet er sich in einem friesartigen Ornamente, wo links das Chrisliusli
kind mit einem Engel, und rechts Johannes mit einem anderenfer-
scheint, P. No. 264. Dieses Blatt ist von einem unbekanntenliniedepi
ländischen Meister, und "Israel hat nur seinen Schild beigefügt. Dieser
Anonymus hat auch verschiedene Blätter zu des Bocatius Bücherißß
"casibuswwxirorum 'illustrz'_um' undDe mulieribus claris gestQChenf
Vglxsotzmann, deutsches Kunstblatt1851, S; 394 11146;