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Abschluss. Unten in der Mitte kommt Christus mit dem Kreuze zum
There heraus ä und derhZug geht nach oben, vexischwiäidet aber hinter
dem Berge. egen rec ts am Berge wird der l ei an von drei Hen-
kern an das Kreuz genagelt, und oben auf dem Berge hängt er zwi-
schen den Schächern am Kreuze von vielen Soldaten umgeben. Maria,
Johannes und die Frauen stehen in einer Tiefe. Gegenüber wird der
Leichnam in einen Rundtempel gebracht, auf welchem der Heiland mit
der Siegesfahne steht. Rechts am Rande erscheint Christus als Gärtner
der Magdalena. Das Monogramm steht unten in der Mitte des dritten
Blattes. Die alten Abdrücke sind selten, die neueren kommen in der
v. Derschawsehen Sammlung vor. H. 13 Z. 9 L. Br. 31 Z. 6 L.
1694- Haus Widenmann, Maler von Weissenhorn, kommt in den
Bürgerbüchern der Stadt Ulm in den Jahren 1480,
H X I I 1490 und 1495 vor. Im Jahre 1490 war er auch Mit-
glied der St. Lukasbruderschaft bei den Wengen, doch
hatte er in Weissenburg noch immer ein Haus. Dieses ging 1493 in
Flammen auf, wobei Tafeln zu Grunde gingen, wie Fiorillo bemerkt.
Nach Weyermann (Kunstblatt 1830 S. 162) kommen auf seinen Ge-
mälden die Buchstaben H W vor. Wir wissen nicht, wo sich solche
finden.
1695. Unbekannter Formsohneider, welcher gegen Ende des 16.
Jahrhunderts gelebt hat. Ein sehr mittelmässiger Holz-
H K XI I schnitt mit diesem Zeichen stellt die hl. Dreieinigkeit
in der Gloria vor. Von den drei göttlichen Personen
gehen Strahlen aus, und die Wundmale des Heilandes, und die Sym-
bole der Menschwerdung concentriren sich in dem Munde des rechts
unten mit der Flinte sitzenden Mannes im deutschen Costüm. Links
nach unten bemerkt man das Tätfelchen mit H W. H. '10 Z. 3 L.
Br. 9 Z. i L. Bartsch IX. p. 442 glaubt, dass eine Zeichnung von
Virgil Solis zu Grunde liege. Er nennt den Schnitt: ext1'ämeme1zt
mediocre.
1596. Herzog Wilhelm von Bayern ügurirt im Peintre-graveur
o von Bartsch VII. p. 466 unter den Zeiehnern oder Form-
schneidern, was wir nur kurz berichtigen, da. die Blätter
auf welchen das gegebene Tiifelchen mit H W vorkommt
unter Cx ß, I. N0. 2372 beschrieben sind. Die Buchstaben
H W beziehen sich auf die Figur des Herzogs Wilhelm
neben jener seines Bruders Ludwig, dessen Name durch
H L im Täfelchen ausgedrückt ist. Auf dieses Verhältniss macht schon
Heller in der Geschichte der Holzschneidekunst S. 97 aufmerksam, und
er tadelt Brulliot, welcher dem A. Bartsch nachgeschrieben hatte. Doch
igusstii auch Heller nicht, dass die Holzschnitte von Oaspar Clofligl
errl ren.
1597. Hans Wandereisen, Briefmaler und Formscheider in Nürn-
H X berg, scheint durch diese Buch-
, staben seinen Namen angedeutet
zu haben. Der Meister H W
, lebte in Nürnberg, denn er kam
WM mit H. Guldenmund und Hans
Glaser in Berühfllllg- Man WCiSS, dass Wandereisen Gelegenheitsbilder
mit Reimen von Hans Sechs theils colorirt, theils schwarz verbreitet
habe; auch unser H W pubhcirte Bilder aus der Zeitgeschichte, Kriegs-
Scenen, Fehden, Schlachten, Gostüme, u. s. w. Von Wandereisen