1692.
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den einen mit dem Turban auf dem Kopfe, wie er mit der rechten
Hand nach dem Heilande deutet. Links unterstützt Johannes die ohn-
machtige heilige Mutter, welche von Frauen umgeben ist. Magdalena
kniet am Fusse des Kreuzes mit erhobenen Händen. Unten h. w. 1482.
11.13 Z. 2 L. B129 Z. 3 L.
2) Die Macht des Todes, die oben erwähnte Allegorie auf die
Pest. Links vorn schiesst der Tod einen Pfeil nach dem Reiter ab,
welcher mit verhangtem Zügel flieht. Im Mittelgrunde rettet sich ein
Knabe auf den Baum, und rechts vorn liegt ein Greis vom Tode ge-
troffen im schmerzlichen Schrei auf dem Rasen. Im Grunde erheben
sich Berge, und jenseits derselben links breitet sich die Stadt aus.
Unten gegen links steht h. w. 1482. H. 7 Z. 4 L. Br. 9 Z. 1 L.
3) Eine junge Frau in 174 Ansicht nach rechts, wie sie mit der
rechten Hand das Kleid hebt, und mit der linken die über ihrem Kopfe
schwebende Bandrolle halt. Im Grunde erheben sich Berge, und links
steht auf der Spitze eines derselben eine Kirche. Links unten h. w.
H.4Z.3L. Br.2Z.9L.
4) Moses in der Wüste, wie er für das Volk Wasser aus dem
Felsen schlägt. Die Israeliten ziehen vom Grunde rechts mit ihren
Hcerdeu nach links. Im Vorgrunde ist ein grosser Greif, und ein
Drache im Kampfe. Zwischen den Beinen des Letzteren steht die Jahr-
zahl M81, und unter dem Greife bemerkt man das Monogramm. Dieses
Blatt ist kräftig radirt. H. GZ. 8L. Br. 8Z. 10 L. Das im Cabinet
zu München vorhandene Exemplar liess der Conservator R. Brulliot
photographiren.
ä) Die Enthauptung der hl. Barbara. Sie kniet, und gegen links ge-
richtet steht ein bartiger Mann mit dem Turban auf dem Kopfe, wie
er das Schwert nach ihrem Halse schwingt. In der reichen Landschaft
bemerkt man zwei Personen, und rechts einen kleinen Thurrn. Der
Stich ist feiner, als in dem Blatte mit Moses in der Wüste, und in
manchen Dingen ist der Einfluss des Meisters ES von 1466 zu er-
kennen. Unten steht das Zeichen. H. 7 Z. 11 L. Br. 5 Z. 5 L.
6) Die hl. Katharina mit dem Schwerte in der Rechten nach links
in einem gewölbten Zimmer. Links am Rade ist das Zeichen mit dem
f scheinenden Beisatz. H. 4 Z. Br. 2 Z. 5 L.
7) Der hl. Georg auf dem von der Lanze durchbohrten Drachen.
wie er in der linken Hand den zerbrochenen Schaft halt, und mit der
rechten das Schwert nach dem Kopfe desselben führt. Im Grunde links
kniet die Königstochter, und rechts bemerkt man das Pferd des Ritters.
Im Mittelgrunde, und auch noch weiter hinten harren die Eltern der
Prinzessin im Schlosse. Rechts unten ausserhalb der doppelten Ein-
fassungslinien ist das Zeichen. Rund, Durchmesser 2 Z. 2 L.
8) Der heil. Georg, dieselbe Figur, wie im obigen Blatte. Der
Heilige setzt das rechte Knie auf den Bauch des Thieres, und führt
mit der linken Hand den Schwcrthicb nach dessen Kopf. Der Drache
sucht sich die Lanze aus dem Rachen zu ziehen, und dabei zerbricht er
sie mit der rechten Kralle. Diese Gruppe hat kein Terrain, und scheint
daher in der Luft zu schweben. Auch fehlt das Zeichen, das Blatt
ist aber sicher von unserem Meister gestochen. H. l Z. 8L. Br. 2Z.
Dieses Blattebeschreibt Bartsch X. p. 24. N0. 43.
9) St. Georg in voller Rüstung zu Pferd, wie er im Galopp die
Lanze in den Rachen des links sich entgegen stellenden Drachen bohrt.
Gegen die Mitte im Grunde kniet die Königstochter am Fusse eines
Berges, auf welchem sich einige Gebäude zeigen. Linhs nach dem
Grunde zu bemerkt man eine Höhle, in welcher der Wolf von einem
Cadaver frisst. Ohne Zeichen. H. 9 Z. 11 L. Br. 6 Z. 7 L.
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