1688 12'130.
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seren Künstler zu gering. Das darauf vorkommende Monogramm ist
auch nicht jenes des Hans Weiner, eine gewisse Aehnlichkeit hat aber
auf ihn geführt. Wir haben dieses Zeichen No. 649 gegeben, und ver-
weisen darauf. Die Nummern 2 und 3 im Lexicon sind zusammen
zu fassen, und wir beschreiben dieses unter dem Namen des Ecce
homo bekannte Blatt genauer, da. das Zeichen mit der Traube darauf
vorkommt. Der Heiland sitzt in der Mitte auf einem Steine mit au-
den Knieeu gekreuzten Händen, und setzt den rechten Fuss auf das
Kreuz. Er ist von Juden und Soldaten umgeben, wovon jener links
mit dem Turban einen Stab trägt, an dessen Bandrolle I,1V.B.1. steht.
Rechts steht ein Soldat mit der Hellebarde in der linken, und einem
Stricke in der rechten Hand. Hinter dieser Gruppe erscheinen mehrere
mit Lanzen bewaffnete Soldaten, und ein Fahnenträger. Das Mono-
gramm mit der Traube ist rechts unten. Die Composition scheint von
Friedrich Sustris, oder von Christoph Schwarz zu seyn. H. 10 Z. 3L.
Br. 7 Z. 3 L. Auf den anderen im Lexicon beschriebenen Blättern
steht der Name. Der Reichstag des Königs von Polen von 1589 mit
H. W. ineent. et schaL, N. 6'. scheint aber nicht von Weiner radirt
zu seyn, DiezKreuzschleppung No.4 ist 9 Z. hoch, und 13 Z. breit.
Nach dem Namen: Johan Werner fecit 1611 ist auch die Traube bei-
gefügt. Diese Blätter gehören zu den Seftenheiten.
Das zweite Zeichen findet man auf Zeichnungen mit Feder und
Tusch, irgend ein Gemälde des H. Weiner hat sich aber in München noch
nicht auffinden lassen. Auf anderen Zeichnungen steht H WI F. 1610.
1538. Hans Jörg Wannenwetsch, Maler in Basel, erscheint da-
' selbst 1587 im rothen Buche der Zunft zum Himmel als Meister,
W und lieferte viele Zeichnungen für die Glasmalerei. Das ge-
gebene Zeichen fand Börner auf einer Tuschzeichnung mit zwei Wappen
in reich verzierter architektonischer Einfassung. Wir haben unter H I W
No. 1144 über diesen früher nicht genannten Meister gehandelt.
1689. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts thätig war. Man findet ein radirtes
Wf7758 Blatt mit diesem Zeichen, welches einen Cavallerie-
Angriff neben der Ruine links im Grunde vorstellt.
Links unten steht: Verschuring, und über diesem Namen das Zeichen
des Radirers. H. 7 Z. 4 L. Br. 1.0 Z.
Brulliot I. N0. 2554 sagt, dass einige dieses Blatt fälschlich dem
Heinrich Verschuring zuschreiben; daran ist kein Zweifel, indem
H. Verschuring 1690 starb. Dasselbe Monogramm aber mit scu. steht
auch auf einem Titelblatte zu einer Ausgabe von J. Cats Trouwring, 8.
Dazu ist eine Zeichnung von Adrian van de Venne benützt.
1690. Hermann Wislicenus, Historienmaler aus dem Grossherzog-
thum Weimar, machte seine Studien in Dresden
CW W51 unter Leitung des Professors Julius von Schnorr,
I und wurde in kurzer Zeit zu den talentvollsten
jungen Künstlern gezählt. Eines seiner früheren Gemälde beündet
sich in der kgl. Gallerie zu Dresden. Es stellt in architektonischer
Einfassung in zwei Gruppen den Ueberf-luss und Mangel vor. Der
Künstler erhielt 1852 aus dem Akademiefond 400 Thlr. für dieses
6' hohe, und 6'r9'x1i " hreite Gemälde. Es ist mit dem Namen
bezeichnet. Das erste Monogramm findet man auf einem Holzschnitte
in der Bibel von Dr. Martin Luther. Stuttgart und München, I. G. Cotta
1850, gr. 4. Dieses Blatt stellt Christus bei der Samariterin am Brunnen
dar. Dasselbe Zeichen fand A. Apell in Dresden auf einer Aquarelle
mit der Oharitas, und das zweite mit der Zahl 51 auf einer Feder-
Monogrammisten Bd. III. 45