HVGO.
1642.
691
1520 erst 17 Jahre alt, und somit ist der Schnitt wohl in jenem J
entstanden, vielleicht in dem letzten Lebensjahre des Künstlers.
den anderen Holzschnitten, in welchen Bartsch eine Zeichnung des
Parmigianino vermuthet, ist es zweifelhaft.
Der Name HVGO, wie oben gegeben, steht auf dem Holzschnitte
mit dem Kindermorde nach Raphael, B. XII 2. N0. 8. Dieses Hell-
dunkel von drei Platten ist sehr selten, und fehlt daher in den meisten
Sammlungen. Links am Piedestal steht in vier Zeilen: BAPH l AELI
URBI l HVGO H. H. 10 Z. Br. 15 Z. 6 L. Auf dem Holzschnitte
mit St. Hieronymus in der Wüste, angeblich nach Tizian, B. XII. 4.
N0. 31, steht VGO. Es ist diess ein Helldunkel von zwei Platten,
wohl ein Produkt ausVenedig. H. 6 Z. Br. 3 Z. 5 L._
Ein zweites, sehr seltenes Blatt nach Balthasar Peruzzi ist rechts
unten: PER VGO, gezeichnet. Es stellt den Herkules vor, wie er auf
Befehl des Apollo den Neid aus dem Tempel der Musen treibt. B. XII.
7. No. 12. H. 11 Z. 2 L. Br. 8 Z. 6 L.
Papillon macht aus der Unterschrift des Künstlers einen Perugo,
welcher die Stelle des Hugo da Carpi einnehmen musste.
Das Schriften-Buch des Hugo da Carpi: Thesauro de
Scrittori. Opera artificiosa etc.
Ueber die ältesten, meist xylographischen Schreibbücher der
Italiener gibt Sotzmann in Naumanms Archiv II. S. 275 11'. Nachricht,
und S. 290 kommt er auch auf jenes zu sprechen, auf dessen Titel
Hugo da. Carpi als Schriftschneider genannt wird. Sotzmann beschreibt
die Ausgabe von 1535, welche demnach aus einer Zeit stammt, in
welcher Hugo da Carpi längst todt war, und der genannte Schriftsteller
leitet daher eine Untersuchung ein, ob dem Titel des Werkes in Be-
zug auf Hugo's xylographischen Antheil Glauben beizumessen sei oder
nicht. Er wäre geneigt, denselben anzuerkennen, es müsste denn un-
umstösslich festgestellt werden, dass Hugo schon vor 1523 gestorben
sei. Diess verhält sich in Wirklichkeit, und zwar nach einem Akten-
stück vom 20. Juli 1523 bei Gualandi. Und dennoch kann und wird
Hugo einen Theil der Schriften geschnitten haben, nur wurden die
Platten erst später zu einer Gesammtausgabe alter Schriftwerke benützt.
Herr von Sotzmann beschreibt nur die Ausgabe von 1535, welche
auch Bartsch kennt, und sie gab die Veranlassung, dass man die Lebens-
zeit des Künstlers bis 1535 ausdehnte. Wir beginnen aber mit der
Ausgabe von 1525, deren Titel im Wesentlichen mit jener von 1535
gleichlautend seyn wird Am Schlusse des Titels steht: Composta con
gratia ne lanno da" nostro szgnore MDXXV. Mit Signaturen von
A-K. Die zweite Ausgabe ist von 1532, und diese führt uns auf den
Autor des Thesauro de Scr-tttori, welcher recht gut wissen konnte,
dass Hugo da Garpi die Schriften geschnitten, da er ihm wahrschein-
lich selbst den Auftrag ertheilt hatte. Der lange Titel der Ausgabe
von 1532 ist derselbe, und daher geben wir ihn unten bei der Anzeige
der Ausgabe von 1535. Ueber den Tesauro von 1532 handelt eben-
falls Gualandi: Letteru di Michelangelo Gualandi e risposta da" An-
drea Teissier interne agli artistt Giocanni Gherardini, Ugo da Carpi
e Francesco Marcolint da Forli. Venezia 1855, 8. Die Ausgabe
von 1532 enthält 22 Bogen ohne Seitenzahlen, aber Custoden von
A.1-A. 22. Auf der Rückseite des Titels sind die Utensilien des
Schönschreibens abgebildet, und auf dem zweitenBlatte beginnt der
Brief an den Lehrer, in welchem gesagt ist: ehe questo libroew 051cm
dell' aecademia de molti eccellentt et notatissimi huomini nie _arte
del scicere etc. etc. Impero nort se discostano dgäek conszglzo et