Volltext: GK - IML (Bd. 3)

HVF 
HVGO. 
1641- 
4642. 
"689 
7) Eine Gesellschaft von Bauern am Tische. H VF 1643, qu. 8. 
8) Zwei Soldaten im Wirthshause am Tische mit zwei Frauen. 
Rechts ist der Geiger, und im Grunde küsst sich ein Paar. Links 
unten HVF., qu. 8.  
1641, Hieronymus Vasallo, Stempelschneider in Genua, 1800-1807, 
H V F und in Mailand von 1808-4819, hinterliess schöne Gepräge, 
' ' ' auf welchen zuweilen H. V. F. steht. Eine solche Medaille 
stellt einen Palast vor: Genuense Ptoclzotropltium. Darunter steht: 
Jlferenlibus I H. V. F. Auf dem Revers sieht man die Minerva mit 
dem Kranze, und daneben zwei kleine Spinnmaschienen: Labor Om- 
m'a Vmcit  MDCCCVI. 
1642. Hugo da Garpi behauptet im Künstler-Lexicon einen Ar- 
tikel, welcher zusammenfasst, was bis 1835 über ihn be- 
 kannt war. Man nahm gewöhnlich an, dass der Künstler 
4 0 er um 1486 geboren wurde, und 1532 sollte er noch gelebt 
haben, weil nämlich das Schriftbuch in erster Ausgabe dieses Datum 
tragt. Näheres wissen wir jetzt durch folgende, nur in 100 Exemplaren 
vorhandene Schrift: D5 Ugo da Carpi e dez." Conti da Panico. Me- 
morie e note di Illzfcltele Angela Gualandi. Bologna, 1854. Gua- 
landi findet seinen Ursprung in der Familie der Grafen von Panico, 
einem befestigten Schlosse, 14 Miglicn von Bologna. Diese Familie 
war auch in Parma ansässig, und daher nannten sich die Mitglieder 
da Panico dz" Parma. Gualandi gibt einen langen Stammbaum, welcher 
mit einem Bonnacorso beginnt, und mit seinem Nachfolger Deffendente 
ein festes Datum gewinnt, da dieser zwischen 1433 und 1434 starb. 
Ugo war der Sohn des Astolfo aus der zweiten Ehe mit Kassandra So- 
lieri, welche den 15. März 1520 starb. Er wurde vor 1480 in Carpi 
geboren, was aus verschiedenen Archivalien der Stadt hervorgeht. Sein 
Vater hatte daselbst ein Haus, in welchem sein Testament vom 21. Sep- 
tember 1490 noch vorhanden ist. In diesem Testamente kommt auch 
der Name des Sohnes vor. In einem Contracte zur Ausführung eines 
Frieses an einem Hause in Garpi nennt er sich selbst Hugo fiolo del 
conte Aslolfo da Panico. Dicss ist die erste Spur über ein Gemälde 
des Künstlers. Die Geschichte des Giorgio Vasari, dass Hugo ein Oel- 
bild mit dem Finger gemalt habe, ist wahrscheinlich eine Fabel. Der 
Meister von Carpi dürfte überhaupt wenig gemalt haben, und nur an 
Facaden der Hüuser. Im Jahre 1503, den 21. August, schloss er mit 
Bartolomeo Saccarino einen Contract, nach welchem sich dieser eidlich 
verpflichtet, um die I-Ialbscheid des bedungenen Preises im Territorium 
von Carpi für ihn zu malen, und überdiess lieferte er dem Gehülfen 
noch die Farben. Der Vertrag, welchen Gualandi in Abschrift gibt, 
sollte drei Jahre gelten, und während dieser Zeit war Hugo ferne von 
Carpi. Er hielt sich in Parma und Mailand auf, von 1506- 1509 ist 
aber wieder sein Aufenthalt in Carpi documentirt. Jetzt kommt auch 
die Zeit, in welcher sich Hugo mit dem Formschnitte beschäftiget haben 
muss, und zwar in Venedig. Im Jahre 1516, den 24. Julius, kam er 
in Venedig um ein Privilegium auf seine in Helldunkel gedruckten 
Holzschnitte ein, und behauptete, es sei diess eine neue, und seine 
eigene Erfindung. Er sagt in der von Gualandi abgedruckten Supplik 
an die Signoria, dass er: Ugo da Carpi Intagliador de ßgure de legno 
 haoendo io lrooato modo di nuooo di stam are chiaro et scuro 
cosa nuooa et mai piü non falta, et e' cosa gella et utile a mvlti 
che ltanno piacer di disegno: et piü Izaoendo io intaglialo et habia 
da intagliare cose mai piü falle, m? per altri pensate: delle qual 
mie fatiche prostrato chiedo, doman-do et supplico di gratia Dalle 
Monogrammisten Bd. III. 44
	        
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