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1640.
Schweiz länger in Uebung, als anderswo, und daher begegnen uns in
diesem Werke viele Künstler dieses Faches, die früher nicht genannt
wurden.
1640. Hans Ulrich Fraiick, Maler und Radirer, geboren zu Kauf-
W f beuern 1603, übte seine Kunst in Augsburg, und
1 H; j 4-3 fand mit seinen kleinen historischen Gemälden und
f-f HV; Schlachtstücken grossen Beifall. Am liebsten malte
I, 54:; er militärische Vorfälle und Räuberscenen. Auch
seine radirten Blätter stellen Reiter-Gefechte ver-
Y schiedene andere Kriegsscenen, Raufereien zwischen
Soldaten und Bauern in der Schenke, Räuberanfälle u. s. w. vor. Diese
Radirungen sind von a-z. signirt, und bilden eine Folge von 25 Blät-
tern, welche sehr selten vollständig zu ünden sind. Auf Gemälden des
Meisters kommt das erste Zeichen, aber auch grösser vor. Die
anderen Zeichen stehen auf radirten Blättern. Die zur Folge gehörigen
sind grösstentheils 3 Z. 9--11 L. hoch, und 4 Z. 10-11 L. L. breit.
Eine andere Abtheilung ist etwas grösser, 4 Z. 1-2 L. hoch, und
5 Z. 3-4 L. breit.
Franck radirte aber auch einige andere Blätter, auf welchen der;
Name vorkommt. Das eine stellt den König David vor wie er au
dem Wege die Abigail mit ihren Geschenken empfängt; das andere
enthält eine reiche Composition mit Alexander dem Grossen, wie er zu
Pferd den auf dem Wege liegenden Darius mit seinem Mantelrbedeckt:
hans Ulrich franck F. 1659. H. 5 Z. 10 L. Br. 8 Z. 4 L. Dazu
nennen wir noch ein seltenes unbezeichnetesEBIatt mit eiuer Schweins-
jagd. Der Eber flieht mit dem Spiesse im Leibe nach links hin, ver-
folgt von zwei Reitern mit Lanzen. Von rechts vorn kommen drei
Jäger mit Bögen und Lanzen heran, und vor ihnen laufen drei Hunde.
H. 4 Z. 5 L. Br. 7 Z. 5 L. Auf den Blättern zur Folge, auf welchen
in der Mitte oben immer ein Buchstabe in kleiner Cursivform steht,
kommt ebenfalls häufig der Name 2er: h. Frank 1656, hanns
oder Vl. Franc]: 1656 hans Vlric Franc 1643 f h. Vl. Franc
165a, Franc]: f. m56, H. V. Franck reise u. ä. v3. Diese Radir-
ungen stehen in hohen Preisen. Die Scenen sind sehr lebendig auf-
gefasst, und geistreich radirt. llliir kennen nur 18 Blätter, und dar-
unter sind folgende mit dem Zeic en versehen:
1) Der Bauer, welcher einen Soldaten mit der Axt tödtet. Er
steht links, und der auf dem Boden liegende Beiter deckt seinen Kopf
mit beiden Handen vor dem Hiebe. Rechts hinter einer Baumgruppe
hält ein anderer Bauer das Pferd am Zaume. Links unten verkehrt:
h. V.[I 1643 und in der Mitte oben s. H. 4 Z. 1 L. Br. 5 Z. 3 L.
2) Der Soldat, welcher die Bäuerin am Halse fasst. Sie kniet vor
ihm, und der Soldat erhebt den Säbel zum Hiebe. Links sieht man
ein verwundetes Weib, und rechts vorn liegt ein sterbender Bauer auf
213;; Boden. ä? Gruäideldareniät iäzs Berg, kundHrechts unten steht:
16246. en in er itte er uc sta e ILZ. Br.4Z. 11 L.
3) Die Gefangenen. Rechts vorn _steht ein Offizier, welcher einen
knieenden Soldaten bedroht, und zwischen beiden kniet ein zweiter
Soldat, von einem stehenden Landsknechte bewacht. Links vorne sitzt
dfrvTambouiä, ulnd irn (lliriänldaettschlageä sligchzvier Soldaten. Links unten
oenine iep. .t .9L.Br.4Z.10L.
4) ZVier raulgelnge Biänern, wovon einer den anderen an den Baum
drückt Unten 46 0 gr. 8.
5) Räuber überfallen liteisende. Unten H VF 1643, qu. 4.
Hi?) Gefecht zwächen einem Reiter und einem Fussgänger. Unten:
1643, qu. .