674 HV. Nr. 1604-1608.
17) Eine Folge von 24 Blättern mit Soldaten in Landschaften.
Sehr schön gestochen, 8.
18) Eine Folge von 12 Blättern mit Reitern verschiedener Nationen.
Auf dem ersten steht unten: Paulus Mayr ima, und im Rande: H. Ulrich
Narimberg sculps. et ezvcud. 1598. Seltene Blätter, kl. 4.
19) Ein Soldat zu Pferd, welcher aus dem Becher trinkt, nach
rechts gewandt. Mit dem Monogramme, 8.
1604. Unbekannter Formschneider, welcher in der zweiten Hälfte
H! des 17. Jahrhunderts in Nürnberg gelebt zu haben scheint. Man
findet sein Zeichen auf einem Holzschnitte, welcher nebst einem
zweiten zur Illustrirung eines Anschlagzettels diente. Er stellt einen
Reiter vor, welcher durch einen aufgehangenen Reif setzt. Der andere,
grössere Holzschnitt zeigt einen Panther. Nach der aufgedruckten An-
zeige waren diese Merkwürdigkeiten im Fechthause zu sehen, wahr-
scheinlich in jenem zu Nürnberg.
1665- Henry Valentin, Maler und Zeichner von Paris, ist im
W ersten Bande unter AH V N0. 715 eingeführt, und wir be-
xHV ziehen uns zunächst auf jenen Artikel. Auf Holzschnitten
nach Zeichnungen dieses geistreichen Künstlers kommt das gegebene
Monogramm vor, und es wechselt auch mit den Initialen. Blätter mit
dieser Signatur findet man in verschiedenen illustrirten Werken.
1606. Horace Vernet, der berühmte französische Maler, welchem
wir im Künstler-Lexicon einen ausführlichen Artikel gewidmet
haben, hat in seiner frühen Zeit auch ein paar lithographische
Versuche gemacht, und diese Blätter gehören als Incunabeln der Litho-
graphie zu den grossen Seltenheiten. Eines dieser Blätter stellt einen
Kosaken zu Pferd vor, welcher aus Engelmanms Presse hervorging.
Die Steinzeicbnung mit obigem Zeichen gibt eine flüchtig entworfene
und unvollständige Figur eines Wanderers in der Blouse mit dem Bündel
auf dem Rücken und dem Stocke in den Händen. Rechts ist eine
sitzende Dame mit Portefeuille und Reissfeder, und unten das Mono-
gramm. Engelmanms Presse war damals noch unvollkommen, als Vernet's
Versuch wird aber das Blatt willkommen seyn. Unter den CursivenH V
kommen wir auf ihn zurück. Vgl. auch No. 1613.
1607. Henry Vizetcly, Formschneider in London, gehört zu den
H V1 vorzüglichsten Meistern seines Faches. Seine Blätter sind zahl-
' v"- reich, aber grösstentheils in illustrirten Werken mit anderen
Holzschnitten vereinigt. Ein grosser Holzschnitt gibt das berühmte Bild
von D. Wilkie: The blind Fiddler, in Abbildung 1844, qu. roy. fol.
Aus derselben Zeit stammen auch die Blätter in: The Book ofBritish
Ballads. Edited by S. C. Hall. Zwei Bände mit reichen Illustrationen
in trefflichen Holzschnitten nach Zeichnungen der vorzüglichsten eng-
lischen Meister, theils H. V. bezeichnet. London 1844, gr. 4. Dieses
Werk ist dem König Ludwig I. von Bayern gewidmet. Im Jahre 1848
begannen die Gebrüder Vizetely die Nachbildung der Zeichnungen
Gavarnils in Holzschnitten in Tondruck: Gavarni in London, edited
by Alb. Smilh. London 1848 roy. 8.
1603. llendrik Vettewinkel, Genre- und Marinemaler, geb. zu
H Amsterdam den 20. Okt. 1809, arbeitete in seiner früheren
i - Zeit mit dem Vater als Haus- und Schitfsmaler, brachte es
aber durch ei enes Studium so weit, dass ihm schon 1834 die silberne
Medaille der äesellschaft "Felix Meritis" in Amsterdam zu Theil wurde.