nhv.
1603.
673
Man muss aber einen jüngeren gleichnamigen Künstler unterscheiden,
welcher 1655 sein eigenes Bildniss radirte, 4. Der ältere Ullrich starb
1621 in Nürnberg, wie Heller angibt. Das Monogramm des Künstlers
findet man auf Bildnissen, historischen und allegorischen Vorstellungen,
sowie auf Landschaften und Zierblättern. Er trennte aber auch die
Buchstaben H. V. Wir halten hier eine Nachlese zum Künstler-Lexicon,
und führen darunter Blätter mit dem Monogramme und den Initialen
auf, und dabei solche, welche zu den Hauptarbeiten des Meisters
gehören. Bartsch IX. p. 52 zählt ihn zu den unbekannten Mono-
grammisten, und kennt nur ein Blatt mit Mutius Scävola nach Hans
Sebald Beham.
1) Philipp Sigmund Herzog von Braunschweig, Bischof von Osna-
brück, nach Jörg Berger, dem Hofmaler des Bischofs. Mit dem Mono-
gramme. Sehr schönes und eben so seltenes Blatt, kl. 4.
2) Carl Graf von Mansfeld, kaiserlicher Feldmarschall. Brustbild
in Oval mit Umschrift, und H. V. bezeichnet. H. 7Z. 3L. Br. 5 Z. 2 L.
Sehr schönes Blatt.
3) Richard Wilhelm von Zelking, Büste mit schönen Beiwerken,
kl. 8. Sehr selten.
4) Johannes Dür, berühmter Theologe. Büste in Oval, kl. 8.
Sehr selten.
5) Salomon Schweigger von Schulz, berühmter Theologe. Brust-
bild mit schönen Beiwerken, kl. 4. Sehr selten.
6) Bloudet, Gelehrter. Brustbild, kl. 8. Sehr selten.
7) Die Geburt Christi im Stalle, mit schöner Beleuchtung. Nascitur
in stabulo etc. Unten in der Mitte das Monogramm, fol.
8) Die Kreuzerhöhung, nach Stradanus 1608, kl. qu. fol.
9) Maria mit dem liegenden Kinde, 4.
10) Mutius Scävola. vor Porsenna, wie er die rechte Hand über das
Feuer hält. Gegenseitig? Copie nacä Beham, B. N0. 81. Links
oben das Zeichen. Durc messer 1
11) Ein Weib mit erhobenen Armen links von einer Säule. Im
Grunde steht eine Pyramide und eine andere Säule. In einem ver-
zierten Ovale, unten mit H. V. H. i Z. 9 L. Br. 1 Z. 2 L.
G 12) Ein Weib mit de? Kindle aufd däm linkeibArnä. Rechts im
runde sieht man eine yrami e un uinen. as egenstüc zu
obigem Blatte.
13) Der Weinkeller. In gliäte cllaesäelbeighist ein grosses Fass, in
dessen Hintertheil, wovon sic er o en a eben lässt, ein Liebes-
paar in vertraulicher Lage sich beündet. Aujourzfhui que c'est la
grand fäte etc. Sehr seltenes Blatt, qu. fol.
14) Drei allegorische Figuren von halbem Leibe in Ovalen auf
einäem Blatte. Mit den Unterschriften: Constabit- Instat Manebil,
III! dem Monogramme, qu. 8.
15) Eine Folge von 12 Blättern mit Genien auf Seeungeheuern
und phantastischen Thieren. Auf dem ersten Blatte steht links unten:
Adam Fuchs scul. H. V. ecvc. 1605, qu. 8.
Ueber diese schöne Folge haben wir im Artikel des Adam Fuchs
I. N0. 520 gehandelt.
16) Eine Folge von 12 Blättern mit altdeutschen Soldaten, genannt
die Garde des Kaisers Rudolph. Auf dem ersten Blatte hält der Soldat
einen Schild mit der Schrift: Paulus Mayr incentor 1598. Unten
Steht: Heinrich Ullrich in Norinbergae sc. et ewc. In Ovalell mit
verzierter Einfassung. H. 2 Z. 11 L. Br. 2 Z. 4 L.
Mouogrammisten Bd. III. 43