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1600-
4603.
zu gehören. Börner besass vier Blätter, das eine ist aber ohne Zeichen.
H. 1 Z. 6 L. Br. 2 Z. Das Monogramm enthält die Namens-Initialen
des Heinrich Ulrich, er verband sie aber in anderer Weise, wie unten
zu sehen ist.
IÜÜÜ- Unbekannter Kupferstecher, welcher in Antwerpen gelebt
'13? . haben dürfte. Sein Zeichen findet man auf einer in Kupfer
gestochenen Ansicht jener Stadt mit den Forts und Schanzen,
welchc auf den Erdzungen und Dämmen der Scheide errichtet sind.
Unten links und rechts sind Schrifttafeln: Conterfaytinge van de forlen
ende schansen daer mede de dycken oande Riuiere Sande Schelde
beset zyn etc. 1584,- Contrefaitur der festung und schansen etc.
Links in halber Höhe steht: Den Leger banden Pr-ince man Parma.
H. 8 Z. 3 L. Br. 12 Z.
1601. Jan van lluysum nennt sich ein Calligraph, welcher um
Ö" 1655 in Amsterdam thätig war. Er hinterliess schöne
Tableaux mit Schriften und Figuren und Thieren in
H, Schreiberzügen. Auf solchen Blättern kommt das eine
oder das andere Monogramm vor, und dann auch der Name: Jan van
Huysum Schryftmester. Ein ganzes Schriftwerk kennen wir von diesem
Meister nicht.
1602- Gerard van Herp nennt man einen Historienmaler, dessen
Werke den Schüler des P. P. Rubens verkünden. 1m Museum
zu Brüssel wird ihm ein Bild des hl. Nikolaus von Tolentino
zugeschrieben, es soll aber der Name nicht richtig gelesen
seyn, indem sich eher G. v. Herclr herausstellt, welcher eben-
falls den Vornamen Gerard geführt haben könnte. Ein van Herck soll
ebenfalls Schüler von Rubens gewesen seyu, und man findet historische
Bilder unter seinem Namen, welche die Richtung des Rubens verrathen.
Das obige Monogramm wird in Burtin's Traile des comzaissances neues-
saires am: amateurs de tableaux I. p. 301 dem Gerard van Herp zu-
geschrieben, es könnte aber ebensowohl auf van Herck bezogen werden.
Ein Gerard van Herp oder Harp kommt im Buche der St. Lukasgilde
(Liggere) zu Antwerpen nicht vor, und er war somit als Schüler des
Rubens nicht immatrikulirt. Im Museum zu Berlin sieht man aber
ein Bild mit dem Namen G. v. Herp, und der Catalog nennt den
Meister Geritz van Herp. Dieses Gemälde stellt eine Bauernfamilie
vor, bei welcher der Satyr am Tische sitzt, und sich wundert, dass die
Leute durch den Athem das Essen kalt machen. Das Bild ist nicht
sonderlich geistreich aufgefasst, man erkennt aber die künstlerische
Richtung der Schule. des Rubens.
Wir haben also einen G. van Herp, und einen G. van Herck,
beide als Schüler des Rubens bezeichnet. Der Name Gerard oder
Gerritz ist unsers Wissens nirgends ausgeschrieben, und somit nur
muthmasslich. Das Zeichen kann sich ebensowohl auf van Herck, als
van Herp beziehen. Dazu kommt noch ein zweiter G. van Herp oder
Harp, welcher nicht unmittelbarer Schüler des Rubens seyn konnte,
da er um 1630 geboren wurde. Er malte Conversationsstücke in der
Weise des Palamedes und im Nachklange an die Schule des Rubens.
Auch auf ihn könnte sich das Monogramm beziehen, und man muss
daher im vorkommenden Falle zu unterscheiden wissen.
IÜÜÜ- Heinrich Ullrich, auch Vlrich und Vllrich, Maler und Kupfer-
, 1-" stecher von Nürnberg, trat gegen 1595 als Künstler auf, und
hinterliess eine bedeutende Anzahl von Blättern, deren wir
im Künstler-Lexicon XIX. S. 229 unter 67 Nummern beschrieben haben.