Volltext: GK - IML (Bd. 3)

1595. 
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rich Vogtherr 1537 in einem Alter von 47 Jahren, und er muss in 
jenem Jahre gestorben seyn, da er als feu und weyland bezeichnet 
wird. Der jüngere Heinrich Vogtherr war damals 24 Jahre alt. Spätere 
Ausgaben des Kunstbüchleins sind von 1540, 1545, 1572 und 1610. 
Dem Verzeichnisse im KünstlerLexicon fügen wir noch weiter bei: 
1. Ein Greis vor seinem Hause im Begriffe den Stock aus einem 
Balken zu ziehen, während ihn im Rücken ein Ungeheuer angreift. 
Ein altes Weib blickt durch das Fenster, und links öEnet sich eine 
Landschaft. Oben steht: Eyn gleychnus der cersuchung des teufels 
roider den Kleynmuthigen. Links oben im Cartouche: So nagel ich 
dich wecklet merk: an dyr versuch ich bas mein sterk.   Im 
Rande stehen drei Columnen Verse: Gleych wie der mann dem nagel 
thut  heinrieh Vogtherr maler. H. 13 Z. 5 L. Br. 9 Z. 9 L. 
Eine Wiederholung oder Copie dieser Vorstellung ist in Hans von 
Schwarzenbergs Memorial der Tugend. Gedruckt zu Augspury durch 
Heinrich Stainer, 1534. Dieses Memorial der Tugend ist dem deutschen 
Cicero aus derselben Ofiizin beigegeben, und wurde von Bartsch im 
Artikel über H. Burgkmaier und Schaufelin übersehen H. 6 Z. 5 L. 
Br. 4 Z. 9 L. 
2. Allegorie auf die Erlösung des gefallenen Menschen. Der Hei- 
land reicht einem nackten Manne die Hand, und erscheint unten als 
guter Hirt. Rechts ist die Kreuzigung Ghrisi vorgestellt. Unten steht 
der Name: Hainricus Vogther Maler zu Wimpfen, s. gr. roy. fol. 
Wir halten diesen Vogtherr von Wimpfen für einen anderen Künstler, 
als den Strassburger. Vgl. den folgenden Artikel. 
3. Eyn schöne und Gotselige Kurlmceil, eines Christlichen Lass- 
buchs, nach ordnung eines Alphabets oder A. B. C. In reimen ge- 
stellt.  Gedicht cnd getrucht zu Strassburg von Heyrichen Vogt- 
herren. Anno M. D. XXXIX, fol. 
Dieses sehr seltene Loosbuch muss von H. Vogtherr jun. herrühren, 
da. der altere Meister dieses Namens 1537 zu den Todten gezählt wird. 
Es ist durchwegs mit Holzschnittbordüren auf schwarzem Grunde mit 
grossen Initialen geziert. Auf dem Titelblatte ist eine bewegliche 
Scheibe, auf der Vorderseite mit dem Christkinde, auf der Rückseite 
mit dem Engel Gabriel. Auf der Rückseite steht: Treib cmb das hind 
mit allem ßeis schauw was hindert der Engel weis. Die Rückseite 
hat das Alphabet. Dieses Buch beschreibt Sotzmann im Serapeum 
1850 N0. 8. 
4. Tacuini Sanitatis Eluclzassem Elimithar Medici de Baldath," 
de sea: rebus non naturalibus, earum naturis, operationibus et rec- 
lificationibus, publico omnium usui, conservandae sanitatis, recens 
ea-arati   Argentorati, Johanes Schott 1531, fol. 
Dieses Buch hat schöne Holzschnittleisten, (lann Blätter mit Ab- 
Bildungen von Früchten, Kräutern, Geräthschaiten, Thieren, auch mit 
Scenen aus dem Leben der Menschen. R. Weigel  N. 20,088 b, 
schreibt sie dem jüngeren Vogtherr zu, dieser Künstler war aber 1531 
erst 18 Jahre alt, und man müsste immerhin noch ein Jahr für die 
Arbeit abrechnen. Es könnte also der ältere Vogtherr eintreten. 
5. Eine riesenhafte Traube, fliegendes Blatt mit der Schrift: Ein 
wahrhaft wunderbarlich vor unerhörte Figur cnnd gewächs S0 zu 
Albersweiler  erfunden werden. Dieser traub ist von H. Vogt- 
hßrrn abconterfeit, fol. 
Unten ist ein Gedicht: 
Zwen Trauben an eim reben ast 
Zusammen seind eingewachsen fast etc.
	        
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