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1576-
4579.
1576. Unbekannter Formschneider, welcher gegen Ende des 16.
Jahrhunderts in Paris thätig war. Das Monogramm finden
Flrhli T wir auf einer Vignette in Septimii Florentis Tertulliani Opern.
Parisiis, M. Sonnius 1598, 8. Die Vignette ist friesartig, mit einer
Steinbockslarve geziert, von welcher aus nach beiden Seiten Laubge-
winde und Schnörkel mit verschiedenen Thieren sich ausbreiten. Christ,
Monogn-Erkl. S. 237 , spricht von Holzschnitten mit künstlichen Fi-
guren iu Choppinls Werk De Domanio Francrfae, 1588.
Wir kennen diese Blätter nicht, in Ohoppims Abhandlung De
Privilegiis Rusticorum. Paris, 1606, sind aber zwei friesartige Vig-
netten mit H T. Die eine zur Vorrede enthält Laubwerk, in dessen
Mitte ein hockender Indianer zwei phantastische Vögel emporhält, auf
welche zwei andere wilde Männer mit Bögen zielen. Die Schlussvignette
enthält eine sphynxartige Büste mit einem Fruchtkorb auf dem Kopfe,
nach welchem ein sitzender nackter Jüngling greift. Die Vignetten
mit den Initialen wurden wahrscheinlich schon in früheren Druckwerken
des M. Sonnius angewandt, und somit könnten sie auch in dem von
Christ erwähnten Werke De Domzmio Franciae vorkommen.
Im Cataloge Stengel II, N0. 2200 wird ein Holzschnitt mit den
heil. drei Königen, welche Geschenke darbringen, unter den Blättern
mit Monogrammen erwähnt. Es ist aber nur angegeben, dass links
auf einem Steine H T stehe, und wir wissen daher nicht, ob die Buch-
staben verbunden sind, oder getrennt stehen. H. 6 Z. 3 L. Br. 14 Z. 8L.
1577. Unbekannter Kupferstecher, welcher gegen Ende des 16.
Jahrhunderts thätig war. Er copirte das Blatt mit A. Dürer's
H Sack-Pfeifer, B. N0. 91. Die Figur ist von der Gegenseite ge-
nommen, weil sich der Pfeifer links des Blattes an den Baum
lehnt. Links unten am Steine bemerkt man das gegebene Zeichen.
H. 4 Z. Br. 2 Z. 6 L. Hans Troschel bediente sich eines ähnlichen
Zeichens, die Copie mit dem Sackpfeifer wird aber nicht von ihm her-
rühren. Heller kennt dieses Blatt nicht.
1578. Unbekannter Maler, holländischer oder deutscher Abkunft,
{(12 welcher aber seine Studien in Italien machte. Man möchte an
Jakob Ernst Thomann von Hagelstein denken, welcher um 1612
f"? sich in Italien aufhielt, und verschiedene Landschaften mit Staf-
fage malte. Das gegebene Zeichen findet man auf landschaftlichen
Zeichnungen, welche mit der Feder und. in Tusch ausgeführt sind.
Thomann ahmte dem A. Elsheimer nach.
1579. Johann Heinrich Tischbein jun, Maler und Radirer, ge-
'T' boren zu Heyna 1742, gestorben zu Oassel 1808, ist durch
P( Landschaften und Thierstücke bekannt, und hinterliess
77 überdiess viele radirte Blätter, welche wir im Künstler-
7781 Lexicou verzeichnet haben. Das erste Zeichen findet man
auf Zeichnungen in Kreide und Tusch, meistens Studien
historischen Inhalts. Am zahlreichsten sind seine geätzten Blätter in
allen Manieren, und nach verschiedenen, meist älteren Meistern. Das
zweite Zeichen findet man auf radirten Blättern mit Thieren nach
Heinrich Roos und Rosa. di Tivoli, qu. 4.
Ein anderes mit dem Monogramme bezeichnetes Blatt in Lavismanier
stellt zwei Cavaliere zu Pferd vor, wovon der eine dem andern mit
gezogenem Degen nachreitet, qu. fol. Auch das Blatt mit der alten
Bettlerin nach E. van Tlllburg ist mit dem Zeichen versehen. Auf
anderen Blättern stehen die Cursiven H T, J H T und T.