181
183.
Jungfrau mit dem Lamme. Oben, steht; Dem Fortitudo mm, und
unten im schmalen Rande: Regie eeu salea est virgo cirtule Georgii I
Sie hodie servas in cruce Christe pios, und dann folgen die Buch-
staben GM 1600. H. 3 Z. 3 L. und_ 2 L. Rand, Br. 2 Z. 8 L.
181- Gerrit lllllllßf, Kunstliebhaber von Amsterdam, wird von
W Brälliot lIilNo. 1057 zu den Landschaftsmalern gezählt,
u" er so einige Gemälde GM gezeichnet hab
g Kramm (De leeens en werken etenbp. 1173) sagt fmer lljalhle
diesen berühmten Kunstsammler öfter besucht, aber nie gehört, dass
er Landschaften gemalt habe. Wir beachten diesen Ausspruch wenig,
da Brulliot die Initialen sicher nicht erfunden hat. Mnller besass eine
Sammlung von Handzeichnnngen, welche den 3. April 1827 versteigert
wurde. Es wäre auch möglich, dass Mnller die Anfangsbuchstaben
seines Namens den Zeichnungen beigefügt habe.
182. Unbekannter Kupferstecher, welcher zu Anfang des 19. Jahr-
hundcrts in Rom lebte. Er radirte und stach einige
93 141 WILQ Blätter nach Zeichnungen von Felice Giani.
183- Johann Georg Meyer von Bremen, einer der talentvollsten
Genrenialer unserer Zeit (geb. 1815), machte seine
gllbjällfilx Studien in Düsseldorf, und trat daselbst gegen 1836
344i mit historischen Bildern anf,__zu welchen er den Stoff
aus der heiligen Uikunde wahlte. Darunter sind et-
liche Gemälde mit lebensgrossen Figuren, welche mit seinen späteren
Werken im anfallenden Gontraste stehen. Meyer malt seit Jahren
meistens kleinere Genrebilder, und darunter sind solche von fast ein-
zelnen Gestalten. Selten sind die Gemälde mit grösseren Gruppen aus
dem Familienkreise, zuweilen im Charakter der Idylle. Im Jahre 1852
veranlasste ihn der Kunstverein in Bremen wieder zur Ausführung
eines Gemäldes mit grossen Figuren. Es ist unter dem Namen der
reuigen Tochter bekannt, welche als Entführte _mit Mann und Kind in
den Schooss der elterlichen Pastorfamilie zurückkehrt. Dieses Bild
fand Theilnehmer und Tadler, und einer der letzteren legte seine
Critik im deutschcirKunstblatte 1852 N0. 49 nieder. Meyer's Werke
wurden überhaupt nicht mit gleichem Iiobe erhoben. Einige galten
als wahre Meisterstücke, für glücklich im Gedanken, für reizvoll in
der Ausführung. Die geinüthvolle Innigkeit, welche fast in allen seinen
kleineren Bildern herrscht, erschien dagegen anderen Kunstrichtern
als wohlfeile Sentimentalität, auch als eine gewisse Weichheit und
Mattigkeit der Gefühlsrichtung. So viel ist aber gewiss, dass mit ge-
ringer Ausnahme die Bilder dieses Künstlers zu den schönsten Leist-
ungen ihrer Art gehören. Wir haben es aber hier zunächst mit Zeich-
iiungen zu thun, auf welchen Meyer zuweilen die Initialen des Namens
beifügte. In den Düsseldorfer Monatsblättern 1850 H. sind Holzschnitte
undOriginallithographien mit den Cursiven GM bezeichnet. Auf Ge-
mälden werden dieselben selten oder gar nicht vorkommen. In Düssel-
dorf verblieb der Künstler bis Ende 1852. Damals liess er sich in
Berlin nieder.
Zur Ergänzung des Artikels im Künstler-Lexicon gehen wir hier
auf dlie Iäachbgdäingen seinerLWärke eiä, undl marjläen zuerst auf eine
eigen iän ige a irung in: ie er un B2"! er Band. Deutsche
Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler I. Band.
Düsseldorf; J. Buddeus 1843, gr. 4, aufmerksam. Meyer illustrirte
„das Ständchen" von Inudw. Uhland. Eine einzelne Radirung dieses
Künstlers stellt vier Kinderchen bei einem Hause vor, 4.