Volltext: GK - IML (Bd. 3)

HSL. 
1544. 
653 
stadii A. et S. Weissenhorn 1554, fol. Lautensack kann den im 
Jahre 1534 verstorbenen Gelehrten nicht nach dem Leben gezeichnet 
haben, obgleich sich dieser 1530 in Nürnberg befand. Das Bildniss 
ist jenes auf dem Grabsteine des Aventin bei St. Emeran in Regens- 
burg. Dem Formschneider lag entweder die Zeichnung zum Relief 
des Steines vor, oder er entnahm dieselbe dem Grabsteine. Das Bild- 
niss liess wahrscheinlich Weissenhorn für das Geschichtswerk schneiden. 
29) Die Sündtluth. Mit dem Zeichen. H. 2 Z. 2-3 L. Br. 10 Z. 6 L. 
Dieses Blatt erwähnt R. Weigel im Kunstkatalog N0. 5624 
30) Eine Landschaft. Links steht ein Schloss auf dem Felsen, 
und am Fusse des letzteren stehen Bäume, unter welchen" St. Hiero- 
nymus im Buche liest. Vom Mittelgrunde aus reitet ein Mann nach 
links hin, und im Vorgrunde rechts sind einige Bäume. Ohne Zeichen. 
H.3Z.10L. Br.7Z.1L. 
Dieses Blatt beschreibt Passavant N0. 4.   
31) Landschaft mit weiter Ferne, in der Mitte eine Mühle, gr. qu. 8. 
Oatalog Sternberg II. N0. 1171 ß- 
1544. u. 1.. Schärer S0ll nach Christ (Monogn-Erkl. s. 229) der 
Verfertiger der radirten Landschaften heissen, auf welchen 
 diese Zeichen vorkommen. Seit Christ figurirt daher ein 
H. L. Schärer in allen Catalogen, der genannte Schriftsteller spricht 
aber nur eine Vermuthung aus, und wurde vielleicht nur durch die 
Copien nach J. Saenredam, B. N0. 65-67, auf einen Künstler dieses 
Namens geführt. Auf den Copien steht deutlich A. L. Schaerer sculp., 
dieser Meister hat aber die Landschaften mit dem Monogramme nicht 
radirt. Der Verfertiger dieser Blätter kann daher ein ganz anderer 
Meister seyn, man mag ihn aber H. L. Schärer nennen. Der Ver- 
fasser des Cataloges der Otto'schen Kupferstichsammlung 1851 will 
noch genauer wissen, dass H. L. Schärer, Maler und Kupferätzer, 
um 1580 zu Augsburg geboren worden sei, die ganze Vermnthung 
beruht aber nur auf einer Copie des H. A. Schärer nach J. Saenredam, 
auf welcher Lukas Kilian in Augsburg _als Verleger genannt ist. Im 
Catalog Rigal werden die Landschaften von 1627 dem Herman Saftleven 
zugeschrieben, und auch Rechberger legte sie in der Sammlung des 
Erzherzogs Carl den Blättern jenes Meisters bei. Der Verfasser des 
Catalog Rigal glaubte, Saftleven habe m diesen Blättern seine Erst- 
linge geliefert, und zwar als Jüngling von 18 Jahren; allein der frag- 
liche H SL erweist sich durch das Wort Ewcudit als Verleger, und es 
ist nicht an Saftleven zu denken. Das Monogramm mit der Jahr- 
zahl 1612 kann sich noch weniger auf ihn beziehen, da der Künstler 
1609 geboren wurde. 
1-5. Eine Folge von Landschaften mit Figuren und Thieren, 
links unten in der Ecke von 1-5 nummerirt. H. 3Z. 1 L. Br.4Z. 5L. 
Diese Folge ist sehr selten. 
1) Der Ziegenhirt auf den Stock gestützt, und das sitzende Weib. 
Die drei Hütten sind von Bäumen und Gesträuch umgeben, und im 
Vorgrunde liegen zwei Kühe, dabei zwei Ziegen und ein Hund. Rechts 
vorn sind vier andere Ziegen, und auf der Bandrolle in Mitte des 
Himmels steht das Zeichen mit earcudit. 
2) Die zwei Männer, welche in der Nähe ihrer ländlichen Wohn- 
llngen halten. Letztere sind mit Bäumen und Gesträuch umgeben. 
Der Mann mit dem Zwergsacke stützt sich auf den Stock. Ohne 
Zeichen. 
3) Die zwei Cavaliere im Mantel, der eine mit dem Degen an der 
Seite. Im landschaftlichen Grunde bemerkt man eine Gruppe von 
Hütten vom Walde begrenzt. Ohne Zeichen.
	        
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