HSL.
1 537.
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No. 2344b vermuthet unter dem Monogramme den J. Girolamo Sa-
valdo, der Holzschnitt fallt aber nicht in die Periode dieses Meisters,
welcherum 1540 blühte.
1537- Stephan Hemmender, Buchdrucker in Cöln, bediente sich
ä)? einer in Holz geschnittenen Vignette, welche auf dem Titel seiner
' Presserzeugnisse eingedruckt ist. Zwischen den Flügeln einer Kugel
steht ein mit der Sanduhr und dem aufgeschlagenen Buche gekrönter
Todtenkopf, und ein Hüfthorn hängt daran. Umschrift: Vila Certa in
Morte Felici. Diese Vignette findet man auf dem Titel des Jurista
Bomano-Germanicus von Cornelius a Rynthelm. Coloniae Agrippinae.
1618, 18.
1538. Johann Heinrich Schünfeld, Maler und Radirer von Biberach,
behauptet oben unter dem Monogramme HS N0. 1476 eine aus-
Izg-li führliche Stelle und wir verweisen zunächst auf dieselbe. Das
gegebene Zeichen findet man auf einem radirten Blatte, welches
einen bärtigen Greis vorstellt. Es ist wahrscheinlich von Schönfeld selbst
radirt. Aehnliche Vorstellungen radirte aber auch Gabriel Ehinger
nach Zeichnungen von H. Schönfeld.
1539- Unbekannter Kupferstecher, welcher im 17. Jahrhunderte
thatig war. Er stach naturhistorische Vorstellungen, besonders
ß) Vögel. Ein Blatt mit dem Zeichen stellt den Gasuar vor, mit der
Unterschrift: Eigentliche Abbildung eines sehr Raren und frembden
Vogels von denen Japaniern Ifasuaris von Clusio aber Emeu oder
Eme qemmdt, 8.
154a Hans Spitzer, Maler, geboren zu Prag 171i, war Schüler
H S i" von F. D. Barbieri, und hinterliess in Böhmen Werke in Oel
' ' und Fresco. Ant. Birkhart stach nach ihm ein Blatt, welches
den Heiland vorstellt, wie er nach der Bergpredigt das Volk mit fünf
Broden speist. 4. Auf diesem Blatte stehen die Buchstaben H. S. a1,
und der Stecher zeichnet A. B. S.
1541- Hans Springinklee, Zeichner, Illuminist und Formschneider
von Nürnberg, welcher 1540 starb, gehört mit
m, Hans Schaufelin zu den Schülern des Albrecht
Dürer, und man nannte ihn geradezu den kleinen
Albrecht Dürer. Neudöriier kennt ihn als Maler
' und Zeichner (Reisser), und wenn daher der Ver-
ß]? fasser des Kataloges der v. Derschaiüschen Kunst-
, Sammlung nach Doppelmayr sagt, dass ihn Albr.
Dürer zur "Ausgrabung seiner Holztafeln" häufig gebraucht habe, so hat
er dafürkeine authentische Urkunde. Wir können aber annehmen, dass
Springinklee auch in Holz geschnitten habe, obgleich dieses Bartsch
und einige seiner Nachfolger , sowie Passavant widersprechen. Er
malte nicht iu Oel, wie Schaufelin, illuminirte nur Kupferstiche und
Holzschnitte, und da auch seine Zeichnungen nicht so zahlreich waren,
wie jene von Dürer und Schäufelin, so blieb ihm Musse genug für die
Technik des Holzschnittes. Dabei ist aber nicht gesagt, dass alle Holz-
schnitte mit seinem Zeichen auch dem Schnitte nach ihm angehören,
Indem sie in der Behandlung ungleich sind. R. Weigel erkennt die
Eigenhändigkeit namentlich im Hortulus animae, und gibt im eilften
Hefte seines Prachtwerkes: Holzschnitte berühmter Meister etc. das
Titelblatt mit der Himmelskönigin als Originalformschnitt in Copie von
Flegel in Leipzig. Vorn Hortulus animae spricht auch Neudörffer,
schreibt aber demSpringinklee nur dieZeichnung zurlllustrationen zu, ohne
indessen zu behaupten, dass der Zeichner kein Blatt geschnitten habe.
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