Volltext: GK - IML (Bd. 3)

HSF. 
1525. 
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zeiten von 1615 radirt hat, da das Monograrnm aus H SR gebildet ist, 
wie wir unten sehen. Von dem 1610 geborenen J. F. Schorer können 
sie in keinem Falle herrühren, aber von dem folgenden Meister, welcher 
im Landschaftsfache thäitig war. 
1525- Hans Friedrich Schrorer, Zeichner, Maler und Kupferstecher 
von Augsburg, war um 1609-1649 thätig. Brulliot 
M- 6 I. N0.1926 bringt ihn als Unbekannten mit Joh. 
7   Friedrich Scherer, den vorhergehenden Meister, 
15'17- F. A? 7 gäß in Verbindung, und kommt dabei mit den Jahr- 
zahlen nicht zurecht. Schrorer arbeitete im Landschaftsfache, zeichnete 
aber auch Figuren, doch nicht im italienischen Style, wie wir diess 
bei Hans Friedrich Schorer bemerkt haben. Ein dem ersten ähnliches 
Zeichen mit der Jahrzahl 1609 fand Brulliot auf landschaftlichen Feder- 
zeichnungcn, welche in Tusch vollendet sind. Wir haben das erste 
Monogramm ebenfalls einer solchen Zeichnung entnommen. Sie be- 
findet sich nach der geiälligen Mittheilung des Hrn. Professor Rössler 
in der Sammlung der k. Universität Erlangen, und stellt eine waldige 
Gegend vor, in der Mitte Bauernhäuser und eine hölzerne Brücke. 
H. 5 Z. 3 L. Br. 7 Z. 2 L. Dass Schrorer Landschaften gezeichnet 
habe, fand Börner auch in einem Stammbuchblättchen desselben vom 
1.1. April 1649 aus Augsburg bestätigt. Dieses Blättchen enthält eine 
Landschaft mit einem Schlosse auf dem Felsen im Mittelgrunde, und 
ist nicht sehr naturgetreu colorirt. Der Zeichner nennt sich Hans 
Friedrich Schrorer, doch die letzte Sylbe in Abkürzung. Füssly jun. 
schreibt ihm eine radirte Landschaft zu, mit der Schrift: H. F. Schrorrer 
m. fec. 1615. Dieselbe Jahrzahl haben auch vier radirte Landschaften 
mit Kindern, welche die Jahreszeiten symbolisiren, aber mit einem 
aus HSR bestehenden Zeichen versehen sind, welches wir unten geben. 
Wir haben sie im Künstler-Lexicon nach R. WeigePs Kunstkatalog 
N0. 8964 dem Johann Friedrich Schorer zugeschrieben, sie werden aber 
von dem früher zu wenig gekannten H. F. Schrorer herrühren, da 
jener Künstler 1610 geboren ist, also 1615 noch nicht arbeiten konnte. 
Nach dem, was im vorhergehenden Artikel bemerkt ist, kann Johann 
Friedrich Scherer diese Blätter nicht radirt haben. 
Das zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1619, welches auch Brulliot 
kennt, findet man auf einem Blatte einer Folge von ungefähr 12 Radir- 
ungen, wovon No. 1 den Namen des Meisters trägt: HANS FRIDERICH 
SCHRORER I PICTOR INUEN. FECIT Ag l 1619. Diese Schrift steht 
auf einem fliegenden Zettel, unter welchem ein Cherub in Wolken sich 
zeigt. Die Blätter sind 4 Z. 8-10 L. hoch, und 5 Z. 8-9 L. breit. 
1m Cataloge der Sammlung des Grafen von Fries wird eine Folge von 
13 Blättern mit Allegorien, Ornamenten dzc. angegeben, wir kennen 
aber nicht alle Bestandtheile dieser Folge. Das Blatt mit dem Mono- 
gltamme und der Jahrzahl 1619 stellt eine knieende weibliche Figur 
mit nach dem Himmel gerichtetem Blicke vor, und links dieselbe Gestalt 
V01I1 Rücken gesehen. Der Künstler wollte die Elemente Erde und 
Wasser versinnlichen. Die Früchte bei der links knieenden Figur, 
und die aus dem Felsen sprudelnde Quelle bei jener zur Rechten be- 
zeichnen sie als solche. Das Gegenstück zeigt dieselbe Figur wieder 
Zweimal. Der aus den Wolken herabblasende Kopf symbolisirt die Luft, 
und das Feuerbecken vor der rechts knieenden Figur das Element des 
Feuers. Ein drittes Blatt von gleicher Grösse zeigt rechts das Brust- 
bild eines Mannes in der Kutte, welcher nach dem links oben in der 
Luft erscheinenden Engel sieht. Auf dem vierten Blatte sind zwei 
zur Verzierung anwendbare Köpfe, links der abwärts blickende mit
	        
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