630
HSB.
151i.
1. Ein gegen links schreitendes Pferd mit herabgebogenem Kopfe,
als Titelvignette. 4
2. Ein gegen links schreitendes Pferd mit gerade gehaltenem Kopfe.
3. Ein gegen rechts stehendes Pferd.
Das ruhig stehende Pferd ist in der k. Kunstkammer zu
Berlin in einem Relief in Holz vorhanden. H. 7 Z. Br. 9 Z.
55) Hippiatria sive Marescalia Laurentii Rusü ad Nicolaum
sancti Hadriani diaconum Cardinalem Luletiae, apud Ch.
Wechelium sub scuto Basiliensi 1532, fol.
Die Holzschnitte dieses Werkes enthalten Muster zu künstlichen
Pferdegebissen mit französischen Unterschriften von einem guten fran-
zösischen Künstler. Ausserdem kommen auch die drei Pferde mit dem
Zeichen des H. S. Beham vor, wie im obigen Buche. Ein Pferd ist
auf dem Titel eingedruckt, zwei sind auf der Rückseite des letzten
Indexblattes auf demselben Bogen beisammen.
56) Lustgarden der Gesundtheit. Frankfurt 1546, fol.
Auf Blatt XXXIV b. dieses Werkes ist ebenfalls das Pferd abge-
bildet. Auch an den vielen anderen Holzschnitten wird Beham
Theil haben.
Einzelne Holzschnitte.
57) Adam und Eva unter dem Baume mit dem Todtenkopfe. Dieses
Blatt ist fast in der Grösse des ersten Holzschnittes der Folge der
Patriarchen N0. 3, es gehört aber nicht dazu.
58) David und Bathseba, geistreich gezeichnetes und flüchtig ge-
schnittenes Blättchen. Rund, 12.
59) Das Urtheil des Salomon, und von einer Säule getrennt die
Ehebrecherin vor Christus. S. oben V. Steinmeyefs künstliche und
wohlgerissene Figuren 1620.
60) [B. No.121] Die hl. Jungfrau mit dem Kinde unter einem
Zelte, und Joseph.
Das Motiv ist aus RafaePs Madonna del Pesce entnommen.
61) [B. No.139] Ein Heiliger, oder St. Petrus mit Stock und
Schlüssel sitzend.
Die alten Abdrücke mit Text auf der Rückseite bilden die Titel-
vignette zu: Ein gesprech zwischen Sanct Peter und dem Herren
von der jetzigen Weldt lauff Hans Sachs. Am Ende: Zu
Nürmberg trucltls Georg Merkel 4. Die neuen Abdrücke sind
in der Derschau-Beckefschen Sammlung.
62) Die Stigmatisation des hl. Franz. Im Cataloge der Sammlung
des G. v. Renner als sehr selten bezeichnet.
63) Das Fest der Herodias und die Enthauptung des Täufers
Johannes. Im Mittelgrunde einer Landschaft steht der Palast von
steinernen Geländern umgeben, zwischen welchen Treppen auf den be-
wachsenen Boden herabführen. In einiger Entfernung hinter dem
Palaste zeigt sich die Stadt mit einem Tempel, mehreren Thürmen
und einer Burg. Im Vorgrunde links tanzen sieben Paare von einer
Art Herold angeführt, und der Narr spielt zum Tanze auf. Ueber
diesen Tänzern im Mittelgrunde sieht man drei Cavaliere und fünf
Frauen, welche ebenfalls einen Rundtanz aufführen. Ein vierter Ca-
valier begleitet seine Dame zum Tanze heran, ihren Schlepp trägt aber
der Tod. Rechts vorn sitzen drei Herren und drei Damen am Tische,
auf welchem Geschirre, Spielkarten und Würfel liegen. Vom Tische
abgewendet sitzt ein Mann auf der Rasenbank, welcher den Gesang
der Dame mit der Laute begleitet, und über diesem Paare greift der
Schalksnarr unter das Kleid seiner Begleiterin. Im Mittelgrunde be-