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HSB.
1511.
nicht verwechseln. Ueber diese Blätter berichtet Dr. Förstemann im
Serapeum für 1841 N0. 3.
50) Die sieben Planeten, oder die Gottheiten, welche ihnen vor-
stehen, und die Beschäftigungen der Menschen, auf welche diese ein-
wirken. Erstere sind auf Wägen fahrend in Wolken abgebildet, und
unten sind reichhaltige Compositionen. In der unteren Einfassung ist
der Name des Planeten eingedrückt, und oben ausserhalb des Rahmens
Verse beigesetzt. H. 11 Z. bis 11 Z. 1-2 L. Mit dem Passepartout
H. 13 Z. Br. 8 Z. 8 L. Das Zeichen des Künstlers fehlt, man kann
ihm aber die Blätter mit Sicherheit zuschreiben.
1. Saturnus. Unten ein Dorf mit Schweinschlächtern, einem Mann
im Blocke vor dem Gerichtshause äc.
Saturnus all kalt und unrein
Bosshaflig sind die Icinder mein etc.
2. Jupiter. Unten der Papst auf dem Throne, wie er einen Fürsten
krönt dzc.
Jupiter tugenthaffl und gut
Meine kind weyss, süchtig wolgemut etc.
3. Mars. Unten Scenen des Krieges und Raubes.
Mars kinder machen manchen hass
Wissen nit wie, warunck, und wass etc.
4. Sonn. Unten im Mittelgrunde ist ein Palast, auf dessen Gang
der König mit seiner Gemahlin den Kämpfen zusieht.
Die Sunn über aller Planeten schein
Recht freundtlich sein die kinder mein etc.
5. Venus. Unten im Mittelgrunde der Landschaft sieht man ein
Prachtgebäude, in dessen Vorhalle gezecht wird dzc.
Venus [sind sind froelich geren
Bulschafftliebt yhn für als auff eren etc.
6. Mercurius. Unten in einem ofenen Gebäude arbeitet der Bild-
hauer an einer Statue dtc.
Mercurius kind sind kunstenreich
An behendigkeyt ist yhm nymant gleich etc.
7. Luna. Unten in einer Landschaft sieht man nackte Fischer 8m.
Luna Kind man nicht zemen Iran
Ihre kind seind nyemandt cnterthan etc.
51) Die Monate in zierlichen Gompositionen des Landlebens, und
andere sinnbildliche Darstellungen mit den Planeten, etwas über Zoll-
grösse. Diese schönen unbezeichneten, aber dem Beham zuzuschreiben-
den Blätter findet man in folgendem Werke:
Kalender mit allen astronomischen Haltungen. Astrolabium
Tetragonon Durch den wolerfarnen D. Euch. Rösslin new
an tag gegeben. Frankfurt am Main bey Christian Egenolph 1533, 4.
52) [B.No.140-158] Das Ifunst- und Ler-Büchlein Sebalden
Behams, Malen und Reissen zu lernen, nach rechter proporcion,
mass nnd austheilung des Cirkels, angehenden Malern und kunst-
baren Werkleuten dienlich (folgt das Zeichen) zu Frankfurt, bei
Christian Egenolf)" 1546, 4.
Die Holzschnitte dieses Werkes beschreibt Bartsch, er kannte
aber nur die Ausgabe von 1582, nämlich die fünfte. Die Abdrücke
der ersten Ausgabe von 1546 sind sehr brillant. Ein Theil der Holz-
schnitte hat Ueberschriften, von welchen Bartsch schweigt, weil sie
später weggelassen wurden. So steht über der nackten weiblichen