1493.
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ziert, und die Halskette hängt über die Brust herab. An den Fingern
der sichtbaren rechten Hand stecken Ringe. Der Vorhang mit dem
polnischen Wappen im Grunde gleicht jenem im obigen Blatte. Die
Inschrift der unten befindlichen Tafel ist durchaus mit Majuskeln ge-
druckt: Sigismondvs Avgvslos, Dei gratia Ren: Polo- [ niae, magnvs
dem Litvaniae, Rvssiae, Preis-J sm (sie), Pomeraniae, Samagitiae
ac Mazo- l viae etc. Dominas et lzaercs. l Anno Domini MDJJIII.
Aetatis XXXV. Die Buchstaben HS mit dem Federkiele stehen rechts
unter dem Wappen im Vorhange. H. 8 Z. 10 L. Br. 5 Z. 11 L.
Dieses Bildniss findet man in folgendem Werke: Confessio Catho-
licae Fidei Christianae: vel ezplicatio confessionis a Patribus
factae in Synodo Provinciali quae habita estfetrikoviae. Moguntiae
1557, fol. In diesem Werke sind wahrscheinlich nicht die ersten Ab-
drücke. Diese haben auf der Rückseite keinen Text, und wurden wohl
gleichzeitig mit dem Bildnisse Sigmund I. ausgegeben. Es möchte das
Blatt in der Confessio catlwlica sogar Gopie seyn, da der Absatz der
ersten Zeile der Inschrift nicht in Polo- l niae, sondern in Dei [
gratia stattfindet. Die Absätze, wie oben in der vollen Inschrift gibt
das Blatt in ltlartini Cromeri: De Origine et Rebus gestis Polonorum
Libri XXX. Basileae 1568, fol. Die Platte ist auf der Rückseite
des Titels abgedruckt, und daher haben Exemplare dieser Art Text.
Von einem Abdrucke mit obiger Schrift in der Tafel haben wir durch
Börner Kunde. Dieser genaue Kunstforscber bemerkt aber nicht, dass
auf der Rückseite Text sei. Auch fehlt auf den Bildnisseu der er-
wähnten Bücher der Federkiel über H S, wenigstens in einigen Exem-
plaren. Somit wäre das Blatt mit H S und dem Federkiel das Original,
jenes in der Confessio catlwlica Copie, und in dem Werke De Origine
Polonorum wäre demnach eine Copie von der Copie. Einen Anhalts-
punkt für die Annahme, dass das Blatt mit HS und dem lifederkiele
früher erschienen und das Original sei, dürfte jedenfalls die Stellung
der Buchstaben H S geben. Auf dem Blatte in der Confessio catholica
von 1557 stehen sie in einem länglichen Ovale, welches die Stickerei
des Vorhanges bildet, und über und unter demselben bemerkt man
eine Auszackung. In dem Basler Druckwerke von 1568 bemerkt man
kein Oval, und in dem Abdrucke, von welchem wir Kunde haben, zeigt
sich auch kein Federkiel über H S. Auf dem Blatte der Confessio
wäre für letzteren nicht einmal ein Raum, da die Linie des Ovals
knapp darüber hingeht. Auch in der Zeichnung der Buchstaben finden
wir einen kleinen Unterschied. Die ersten Initialen stehen auf dem
Bildnisse des Königs Sigmund I., die zweiten auf jenem des Königs
Sigmund August in der Confessio catlzolica, und die dritten gibt
Börner als auf dem oben erwähnten Blatte mit demselben Bildnisse
vorhanden. Das Bildniss des Königs Sigmund August wird in einigen
Catalogen dem Hans Severin zugeschrieben, wie aus dem N0. 1499
folgenden Artikel zu ersehen ist.
1493. Unbekannter Kupferstecher, welcher um die Mitte des
H 16. Jahrhunderts in Italien thätig war, aber Geringes leistete.
Er copirte das Bildniss des Papstes Julius IIL, welches bei
Antonio Salamanca in Rom erschien, und unten im Cartouche den
Namen des Papstes trägt: Julias III. Pont. Max. Die Büste ist
in 3], Ansicht nach rechts gerichtet in einer ovalen Einfassung von
Früchten, Mascarons dtc. Im Cartouche unten steht: IULIUS ECCE
ITERUM REDIIT SPES ALTERA ROMAE ccamon AT SUETO srnnnr: m oann
MICAT. H. 10 Z. 9 L. Br. 7 Z. 8 L. J ulius III. bestieg 1550 den päpstlichen
Stuhl und starb 1555. In dieser Zeit muss das Bildnissagrkschienen seyn.