Volltext: GK - IML (Bd. 3)

1489  1492. 
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Der Zeichner wird daher der Zeit nach dem Hans Burgkmair ziemlich 
nahe stehen, der Drucker scheint aber den Holzschnitt mit dem Kaiser 
zu Pferd bereits vor sich gehabt, und die Rückseite zum weiteren 
Drucke benützt zu haben. Diess dürfte auch mit den biblischen Vor- 
stellungen der Fall seyn. Brulliot II. N0. 2854 glaubt, den Mustern. 
für Schreiner ein höheres Alterthum einräumen zu dürfen, dieser An- 
sicht widerspricht aber das Blatt mit dem Kaiser. Brnlliot setzt das 
Knie des Winkelmasses abwärts, und gibt das S verkehrt, indem bei 
ihm das Holzstöckchen gestürzt ist. Er hatte auch einen Abdruck 
vor sich, auf welchem handschriftlich Hugues Sambin 1554 steht. 
H. Sambin war Architekt und Bildhauer in Dijon, welcher sich eines 
aus H S bestehenden Monogramms bediente, aber den erwähnten Muster- 
blättern vollkommen fremd ist. 
1489. Der unbekannte Meister, welcher durch diese Initialen 
  seinen Namen andeutete, ist mit dem vorhergehenden Kunst- 
 schreiner wahrscheinlich Eine Person. Der Holzschnitt: mit 
denselben enthält eine breit behandelte architektonische Verzierung, 
oben und unten mit zwei Genien. H. 14 Z. Br. 10 Z. 9 L. Die 
Notiz über dieses uns unbekannte Blatt gibt Brulliot App. II. N0. 143. 
Man wollte es dem Hugo Sambin, oder dem Herkules Setti zuschreiben, 
welche beide darauf verzichten müssen. Brulliot verfiel auf Hans Severin, 
welcher unten seine Stelle findet, aber hier keinen Antheil haben kann. 
Es bleibt nur der vorhergehende Meister übrig, da von ihm auch andere 
architektonische Blätter vorkommen.  " 
1490- Hans Schwarz, Bildschnitzer von Augsburg, scheint durch 
diese Buchstaben seinen Namen angedeutet zu haben. 
H 5 Ä 6 Er zeichnete damit ein Schnitzwerk mit der Grab- 
Qj] 1 9 g legung Christi in braunem Holz, welches ein Haus- 
-altä.rchen bildet. Höhe 10 Z. 7 L. Br. 7 Z. 4 L. 
Dieses feine Werk ist im Besitze des Herrn Rudolph Weigel in Leipzig, 
und J. H. v. Hefner-Alteneck gibt es im sechsten Hefte der Kunst- 
werke und Geräthschaften des Mittelalters und der Renaissance 1850 
Taf. 34 in Abbildung. Im Texte wird Hans Schwarz als Verfertiger 
des Schnitzwerkes genannt, mit der Bemerkung, dass dasselbe an Peter 
Vischer erinnere. Allein die Hauptügur, der Leichnam des Herrn, ist 
aus Dürer's Grablegung der kleinen Passion entlehnt. Die Zeit von 
1516 passt indessen für Hans Schwarz; er war noch 1538 thütig. 
1491. Hans oder Johann Sibmacher (Siebmacher), Zeichner und 
_H A51 Kupferstecher, ist oben unter dem Monogramm HSNO.148_4 
eingeführt, und wir haben auch die Blätter verzeichnet, auf 
H S welchen die Initialen des Namens stehen. Bartsch kannte 
weder solche mit dem Monogramme, noch mit den Buch- 
 staben H S. Auch Brulliot gibt darüber nur geringen Auf- 
schldss. Wir verweisen auf den angezeigten Artikel, wo der vollständige 
Nachweis geliefert ist. Die Blätter mit HS kommen in dem gegebenen 
Verzeichnisse vor. Die ersten und die zweiten Buchstaben findet man 
auf radirten Blättern mit Ereignissen aus dem Kriege gegen die Türken. 
Die kleineren Initialen kommen auf dem Stammbaume des Herzogs 
Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar vor.  
1492. Hans Sauer-dumm, nicht Hans Severin, scheint der Träger 
x? dieser Initialen zu heissen. Er war Portraitmaler, 
H S,  und ist demnach wohl jener Künstler, welchem Apin 
in seiner Anleitung, Bildnisse berühmter Männer zu sammeln, die Ini- 
tialen H S zuschreibt, welche er auf Portraiten gefunden haben will. 
Monogrnmmisten Bd. III.  39
	        
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