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Nr. 1483.
1) Der Tod der Jezabel. Sie wird aus dem Fenster des Thurmes
gestürzt, welcher sich an den Bogen rechts schliesst. Die vordere
Breite nimmt der Wagen mit den Pferden ein. Auf diesem erhebt
sich ein geharniscbter Ritter mit Federn auf dem Türkenbunde. Hinter
ihm sitzen drei andere Ritter, und der Fuhrmann steht rechts bei
den beiden Pferden. Unten bemerkt man das kleine Zeichen, und
im schmalen Rande steht: mnv: 1.112s. ISABEL. zv DEM: rnnsrnn. an;
srvsoznu. 1x. es. n. K0: H. 2 Z. 9 L. Br. 4 Z. 6 L.
2) [B. 1] Venus und Amor. Erstere ruht rechts auf einem über
den -Boden gebreiteten Tnche, und richtet den Kopf nach dem vor ihr
stehenden Amor. Das am Baume befestigte Tuch bildet eine Art Zelt
über der Gruppe, und links im Grunde sind Gebäude und Berge. In
der Mitte unten bemerkt man das Zeichen mit der Jabrzahl 1593.
Sehr leicht und sicher radirt. H. 2 Z. 3 L. Br. 2 Z. 11 L.
3) [B. 2] Der Pegasus mit einer Kugel zwischen den ausgebreiteten
Flügeln nach rechts im Galopp, wie ihn der Hund anbellt. Im Mittel-
grunde bemerkt man zwei Männer, welche nach rechts in der Niederung
gehen, so dass sie nur im halben Leibe hervortreten. Den Grund bildet
eine Gebirgslandschaft. In der Mitte oben ist das Zeichen mit dem
Buchstaben E, und unten in der Mitte steht die Jahrzahl 1593. Höhe
2Z.2L. Br.2Z.9L.
4) [B381 Die Entführung der Europa. Sie sitzt auf dem Stiere,
welcher nac links durch den Fluss schwimmt. Rechts kommen zwei
Frauen an die Furt. Den Grund bildet Landschaft, und rechts am
Berge mit drei Baumgruppen bemerkt man eine Kuh. Links unten
ist das Zeichen, und rechts die Jahrzahl 15.93. Höhe 2 Z. 2 L.
Br. 2 Z. 9 L.
5) Leda mit dem Schwane. Sie liegt auf dem Boden nach links
gewandt. Rechts ist eine Draperie ausgespannt, und links breitet sich
eine bergige Landschaft aus. In der Mitte unten stehen die Initialen
HS. H. 2 Z. 2 L. Br. 2 Z. 10 L.
6) [B11] Die Malerei, unter der Figur einer nackten Frau, welche
rechts unter einem Zelte sitzt. Sie hält in der rechten Hand Stock
und Palette, und schlägt mit der anderen das Tuch zurück. Rechts
zu ihrer Seite steht ein Bild auf der Staffelei, und links eine mit
Früchten gefüllte Vase. Im Grunde öffnet sich die Aussicht auf eine
Landschaft, in welcher zwei Männer nach links gehen. In der Mitte
unten ist die Jabrzahl 1593, und das Zeichen fehlt. H. 2 Z. 2 L.
Br. 2 Z. 9 L.
7) Ein Mann, welcher das Pferd mit dem Stecke behandelt, so
dass es ausscblägt. Mit der Jahrzahl 1593 unten in der Mitte, aber
ohne Zeichen. H. 2 Z. 3 L. Br. 2 Z. 9 L.
1483. Hans Stampfer, Medailleur von Zürich 1530-1585, hinter.
Es, liess viele Gepräge, welche G. E. Heller in seinem Werke über
die Eidgenössischen Schau- und Denkmünzen, Bern 1795, be-
schreibt und in Abbildung gibt. Doch arbeitete Stampfer nicht iminer
in der Schweiz. Im Jahre 1563 berief ihn der Herzog Wolfgang von
Zweibrücken an seine wieder aufgerichtete Münzstätte. Ueber eine
ovale goldene Medaille mit dem geharnischten Brustbilde desselben
von 1563 s. Exter II. S. 30 No. 12, und über einen schönen Thaler
von 1566 II. S. 35 No. 23. Stampfer fügte das obige Zeichen bei.
Eines ähnlichen Monogramms, und der Initialen H. S., bediente
sich auch
Hans Schmidt, welcher 1625 Münzmeister zu Frankfurt a. M.
wurde. Auf den Thnlern der Stadt von 1625 und 1627 kommt seine
Signatur vor.