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1456 1458.
1455. Hans Sibmacher (Siebmacher), Zeichner und Kupferstecher
von Nürnberg, zeichnete vielleicht nur ein einziges Blatt mit
diesem Monogramme, nämlich die Ansicht von Nürnberg in
Copie nach Hans Sobald Lautensack, B. IX. p. 228 Nr. 58. Dieser
in drei Blättern bestehende Prospekt hat den 'l'itel: WarhaffYe
Contrafactur der Löblichen Kaiserlichen Reichsstat Nürnberg, gegen
den Aufgang der Sonnen etc. 1595, und mit der Dedication: Am-
plissimis niris Dominis Septemviris, Consulib-us Rezp-ublicae
Norimbergensis Johannes Sibmacher dedicavil. H. S. Lautenszick
hat die Ansicht von Nürnberg 15232, ebenfalls auf drei Platten ge-
stochen. Der Prospekt von Sibmacher hat im zweiten Drucke die Jahr-
zahl 1652, und die Adresse: Zu finden in Nürnberg bey Paulus
Fürst Kunsthandlern Alda. H. 11 Z. Br. 55 Z.
Das gegebene Zeichen gehört dem H. Sibmacher sicher an, Brul-
liot I. Nr. 2497 ist aber im lrrthnm, wenn er behauptet, dass dasselbe
Monogramm auch auf dem Bildnisse des Friedrich Beham vorkomme.
Dieses Porträt ist mit: dem folgenden Zeichen versehen, und es kann
nicht von Sibmacher herrühren, da es 1530 erschien, nämlich vor der
Geburt unseres Künstlers.
Sibmacher hinterliess viele Blätter, auf welchen ein aus den Cur-
siven HS bestehendes Monogramin, und die Initialen H. S. vorkommen.
Wir kommen daher unten auf ihn zurück.
1457. Unbekannter Kupferstecber oder Maler, welcher in der
PS1 ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebte. Brulliot I. Nr. 2497
bringt dieses Zeichen unter der vorhergehenden Nummer, und
schreibt das Blatt mit demselben dem Hans Sibmacher zu, so dass
dieser Meister in verschiedenen Catalogen als Verfertiger figurirt. Es
ist diess das Bildniss des Friedrich Bekam, bärtiges Brnstbild mit netz-
artiger Mütze im Profil nach rechts. Im Elintergrunde steht in halber
Höhe die Jahrzahl 1530, und links unten das Zeichen. H. 3 Z. 11 L.
Br. 3 Z. 6 L.
Dieses leicht und geistreich radirte Blatt hat im ersten, sehr sel-
tenen Drucke die Jahrzahl 1530 und das Zeichen. Beim zweiten Drucke
wurde unter der Jahr-zahl das Wappen einradirt, dann aber wieder aus-
geklopft. Im dritten Drucke steht unten: Herr Friedrich Bekam
obiit a. 1538. Hans Sibmacher, welcher 1611 starb, kann daher dieses
Bildniss nicht radirt haben. An eine spätere Copie ist nicht zu denken.
Dieses Bildniss muss aber zweimal vorhanden seyn. Der Derschawsche
Catalog zeigt dasselbe mit dem Monogramm H S F an.
Brulliot I. Nr. 2498 schreibt ein ähnliches Zeichen dem Maler und
Kupferstecher Johann Friedrich Schrorer zu, ist jedoch ein Irrthum.
Er spricht von Blättern mit Goldschmiedsornamenten, welche er aber
dann eher dem Hans Sihmacher beilegen möchte. Letzterer hat aller-
dings Musterblätter radirt, wir kennen aber keines mit dem Monc-
gramme. Wenn indessen solche Blätter wirklich vorkommen, so könnte
auch Hans Schroder darauf Anspruch machen.
1458. Unbekannter Formschneider, welcher in der ersten Hälfte
X95, x des 16. Jahrhunderts in Mainz thäitig war, und mit dem
vorhergehenden Meister Eine Person seyn dürfte. Er ar-
beitete daselbst für die Ofüzin des Friedrich Bekam, und daher werden
in Druckwerken desselben, und des Franz Beham Blätter von ihm vor-
kommen. Das erste Zeichen iindet man auf dem Bildnisse des Friedrich
Beham in Büste. Im Grunde links ist das Wappen des Buchdruckers