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so sah er wohl ein, dass die Illustrationen nach Schäufelin und Burgk-
mair in seinen Druckwerken das Publikum im höheren Grade an-
ziehen müssten.
1) Die hl. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Halbmonde, Copie
nach A. Dürer, B. No. 30. Sie erscheint in einem Strahlenglanze. und
betrachtet das auf dem rechten Arme sitzende Jcsuskind, welches einen
Apfel in beiden Händchen hält. Unten in der Mitte ist das Zeichen,
aber etwas kleiner als oben gegeben. H. 5 Z. 11 L. Br. 4 Z. 5 L.
Diese originalseitige Copie ist etwas grösser, als Dürer's Kupfer-
stich. Heller schreibt sie dem Hans Schänfelin zu.
2) Christus am Kreuze in Wolken von Heiligen umgeben. Unten
stehen und knieen verschiedene Heilige, und in der Mitte über der
Einfassungslinie ist das Zeichen. Diese Vorstellung ist auf dem Titel
folgenden Werkes eingedruckt:
Das Passional oder der hagdigen leben. Das Summer tail etc.
Das zointer tail. Am Ende: Hye endet der hayligen leben das
Summertail Das ist gedruckt onnd volendet in der kay l ser-
lichen statt Augspurg, in kostuug I 4271. oe-rlegung des ersamc" Hanss
Millers an sant Kalheri l neu abent, in dem jar l nach Christi
geburt MD. ond XVII. Der Wintertheil 1518, fol.
Dieses Werk hat viele Holzschnitte von unserm Monogrammisten,
das Zeichen steht aber nur anfdern Titel. An Hans Schäufelin ist nicht
zu denken. Die Blätter sind nach alten Zeichnungen mehr handwerks-
massig als künstlerisch behandelt.
3] Eine symbolische Vorstellung. Den Grund des Blattes bildet
eine Burg. und in der Nische des höchsten Thurmes steht Christus:
Christus Caput Ec. Jesus. Links ragen aus einem niederen Thurme
die Kirchenvater empor, und gegenüber schiessen Engel mit Pfeilen
auf die Teufel herab. Daneben links haben die Juden ihre Stelle, und
den Vorgrund behaupten die Ketzer mit den Türken. Dieses Blatt
bildet die Titelzierde folgender Schrift:
Bekentnis des glaubens Doct. Mart. Luthers. mit kurtzE glossen
D. Hieronymi Dungerslteym. Gedruckt z-u Leyplzick durch Valentin
Schumann 1530, 4.
Auf dem Titelholzschnitte kommt das Monogramm vor. Er ist
gering, und dennoch könnte man meinen, dass das Blatt nicht dem
H. Steiner angehöre. da er 1530 bereits in seinerDruckerci beschäftigt
war. Auf einem Holzschnitte mit Christus am Oclherge ist ein aus SI
bestehendes lllonogramm. Das Zeichen auf dem anderen Blatte gleicht
aber ganz dem kleinen der obigen Facsimiles.
4) Eine allegorische Vorstellung unter dem Titel: Typus Ecclcsiae.
Auf dem Titel des Buches:
Etliche spruche, aus den der Luther von eygenem bekcn-tnus
oerdümet wirth. Ohne Druckort und Jahrzahl, 4.
5) Eine Folge von 15 Darstellungen aus dem Leben der hl. Maria.
Sie gehören in ein Buch, dessen Titel uns unbekannt ist.
6) Der hl. Christoph mit dem Jesuskinde durch den Fluss schreitend,
dessen Wasser ihm bis an die Waden reicht. Er ist von vorn genommen,
und links ist der Eremit mit der Laterne. Mit dem Zeichen auf dem
Schiifchen. H. 10 Z. 6 L. Br. 6 Z. 8 L.
Die alten Abdrücke dieser Vorstellung sind sehr selten, und auch
die neueren nicht oft zu finden.
7) St. Lorenz und St. Florian, ersterer vorn mit Buch und Rost,
letzterer rechts mit der Lanze, wie er Wasser in ein brennendes Ge-