1448 1449.
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was. man auch von dem Monogramme schliessen kann. Dieses Bildniss
wurde 1798 von Christian Friedrich Theodor v. Schad in Nürnberg
gestochen, 8.
1448. Hans Schänfelin der jüngere ist oben N0.1445 eingeführt,
und wir glauben, ihm auch dieses abweichende Zeichen zu-
schreiben zu dürfen. Den Holzschnitt mit demselben wollte
man früher dem älteren Schäufelin beilegen, obgleich er in
Zeichnung und Schnitt mit den Blättern des älteren Meisters nicht
stimmt. Aus dem obigenArtikel ersehen wir, dass H. Schäufelinjnn. sich
mit Schlachtbildern befasst habe, auch der fragliche Holzschnitt enthält
eine Kampfscene. Der Krieger links des Blattes erhebt das Schwert mit
beiden Händen, und der Gegner sucht ihm einen Hieb beizubringen. Zwei
Schwerter liegen in der Mitte am Boden. Zwischen den Beinen des rechts
stehenden Kämpfers ist das Monogramm. H. H Z. 7L. Br. 16 Zu2L.
1449. Heinrich Steiner, Hans Schäufelin, Hans Sohifer, Schiüein
und Schifmann nennt man in früheren Werken
über Holzschnittkunde den Träger dieses Zeichens.
Bartsch bringt ein Monogramm mit dem Kreuze
unter Schäufeliifs Handzeichen, und scheint daher
Im? die Holzschnitte mit demselben diesem Künstler
" zuschreiben zu wollen. Allein schon P. v..Stetten
bemerkt in seiner Kunst- und Handwerksgeschichte
Ä der Reichsstadt Augsburg S. 372, dass die Blätter-
? mit diesem Monogramme für Schäufelin zu gering
X. a seien, und es ist auch an diesen Meister nicht
"k zu denken. Jener Schiffer, Schiflein oder Schif-
ÄE, mann ist aber aus der Luft gegrilfen, und so
bleibt uns nur Heinrich Steiner übrig, der thätige
Buchdrucker von Augsburg, dessen zahlreiche Druckwerke in den Ar-
tikeln des Hans Burgkrnair und Hans Schäufelin genannt sind. Er hat
das Verdienst einer reichen künstlerischen Ausstattung der Werke seiner
Ofiizin, es ist aber eben so wenig erwiesen, dass er selbst in Holz
geschnitten habe, als dass er in dieser Technik gänzlich unerfahren
war. Holzschnitte mit dem einen oder dem anderen Zeichen finden
sich in Augsburger Druckwerken vor, und nur ein Blatt deutet auf
die Ofiizin des Valentin Schumann in Leipzig. Desswegen haben wir
aber noch keinen Grund, an einen unbekannten sächsischen Meister
zu denken. Heinrich Steiner ist nicht so leicht abzuweisen, und es
wäre wohl möglich, dass er sich in seinen Mussestunden mit dem
Formschnitt beschäftigt habe. Das oben gegebene Zeichen im Schilde
gehört ihm sicher an. Man findet es in seinem Druckersignet am Ende
des Registers der Uebersetzung des Xenophon von Hieronymus Boner:
Getruclct zu Augspurg durch Hainrich Stainer am zwey vnnd zweim-
zigislen tag July dass MDXL Jars, fol. In dieser Vignette mit dem
Namenszeichen steht eine weibliche Figur mit dem Lorbeerkranze auf
dem Haupte auf einem Delphin. In der einen Hand hält sie die
Segelstange, und die andere stützt sie auf den Schild mit dem
Zeichen. H: 2 Z. 6 L. Br. 1 Z. 11 L. Diese Vignette ist weder
von Schällfellü 110011 von Burgkmair gezeichnet oder geschnitten, und
sie könnte in beider Hinsicht das Werk des Buchdruckers Steiner seyn.
In dieser Voraussetzung sind aber auch die anderen Blätter mit dem
Zeichen von ihm, da sie nicht von solchem Kunstwerthe sind, dass
gerade ein Formschneider von Profession dafür gesucht werden muss.
Der Formschneider mit diesem Zeichen war kein origineller Künstler,
mehr Handwerker, und wenn diess, wie wir glauben, Heinrich Steiner ist,