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Christus am Kreuze zwischen den Schächern vor, dieselbe Composition,
wie im Speculum Passionis von 1507. Die Kreuzigung Christi ist
verschieden von dem Blatte im Rosengarten, Für Ulrich Pinder
arbeiteten also zwei Künstler; im Jahre 1505 vielleicht G. Rosen-
thaler, und 1507 Schäufelin, oder letzterer fertigte auch die Zeich-
nungen zum Rosenkranz. Die kleineren Holzschnitte weisen in Zeich-
nung und Schnitt nicht auf Schäufelin, und sie sind jedenfalls von
einemanderen Meister. Auch nicht alle der grossen Holzschnitte sind
von seiner Hand. Nur auf zwei Blättern kommt sein Zeichen vor,
das erste der zweiten Reihe auf jenem mit der Erscheinung des
hl. Geistes auf dem Fussboden unterhalb der hl. Jungfrau. Das Mono-
gramm des zweiten Holzschnittes, welcher den Heiland in der Vorhölle
vorstellt, ist auf unserer Mnsterkarte nicht beigefügt, indem das S den
ersten Schenkel des H einschliesst, und wir daher unter SH das
Zeichen geben müssen. Ueber dem Monogramme sinddie beiden
Schäufelchen gekreuzt.
2) Das leiden Jesu Christi vnnsers erlösers l Senders an-
dächliger l lere Nutz-parliche Be I trachtung aufs den l vier Evan-
elisten l entliehen durch l Wolffganng l von Män l in gsatz l ugeifs
{e l zumng l gen l Cum Prinilegio. ll Am Ende: Gedruckt end
fäligklich oolendt. In l der Ifayferlichen stat Augßrurg Durch l
den Jungen Hannfen sehönnfperger l Anno dni. d. M. ond in dem
15. Jar, 4.
Bartsch N0. 23-25 gibt den Titel des Werkes nicht genau. Er
ist roth und schwarz gedruckt, und das Ganze besteht aus 68 mit
Signaturen versehenen Blättern. Den Text umgeben durchaus Holz-
schnittbordüren, und die 28 Passionsdarstellungen haben ebenfalls
reiche Einfassungen. H. 5 Z. 3 L. Br. 3 Z. 6 L. Auf dem ersten,
grösseren Holzschnitt überreicht der Verfasser das Buch dem Kaiser,
und auf dem letzten kniet er vor dem Ecce homo. Bartsch beschreibt
drei Holzschnitte: die Fusswaschung, Christus am Oelberg, und Christus
vor Pilatus, jeder unten mit dem Zeichen. Dabei fehlt das Schäufelchen,
und wir möchten auch aus anderen Gründen glauben, dass die Blätter
nicht von Schäufelin herrühren, sondern von Sigmund Holbein. Auf
etlichen Holzschnitten kommt ein aus H B bestehendes Monogramm
vor, welches Bartsch auf Hans Burgkmair deutet, das sich aber eher
auf Hans Holbein sen, oder auf Hans Baldung Grien bezieht, wenn
nicht auf Hans Broy oder Brue von Augsburg. Schäufelin müsste
seine Zeichnungen sicher ein Jahr vor dem Erscheinen des Buches
geliefert haben, er war aber 1514 in Nördlingen mit dem grossen
Wandgemälde auf dem Rathhause beschäftigt.
3) Ewangeli ui Epistel. Mit anfang der mess Psam und col-
leetü Teutsch Mit figurü vnd etlvfch schön gloss über die Ewangelda.
Augspurg Hanns Schönsperger 1513, fol.
Dieses Werk beschreibt R. Weigel N0. 20,074. Es enthält fünf
grosse und 26 kleine Holzschnitte von Schäufelin , die grösseren 8 Z.
7 L. hoch, und 5 Z. 10 L. breit, die kleineren 3 Z. 5 L. hoch, und
2 Z. 5 L. breit. Bartsch kennt nur zwei Blätter.
1. Die Geburt Christi. Maria kniet in der Mitte vor dem Kinde,
und unten in der Mitte bemerkt man das Zeichen.
2. Die Anbetung der Könige. Rechts in halber Höhe das Zeichen.
B. N0. 8.
3. Christus am Kreuze. Links Maria und zwei heilige Frauen,
rechts Johannes. Rechts am Rande das Zeichen mit der Schaufel
"auf einer Bandrolle. B. N0. 31.