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Auf solchen breit und geistreich behandelten Blättern kommen die ge-
gebenen Cursiven vor. Sle sind meistens mythologischen und allegor-
ischen Inhalts, 8 und kl. qu. 4. Lairesse erwartet noch einen Artikel
im Peintre-graveur.
132. George Lßwii, Maler und Radirer, geboren zu London 1785,
mac te sich in seiner früheren Zeit durch Genre-
G-Lßkßwßh bilder bekannt, und besonders durch Zeichnungen
f. ägtläigälin ßäus geg englischen Volksleben. Später
d? "um saäimler deers ihr; Saädiiddlrlgllljjdegrgräphßn gtigäiilchgdi
den Contlnent. Bei dieser Gelegenheit richtete Lewis ein Augeninerk
auf das Costüm und den Charakter des Volkes, verfiel aber nicht selten,
und wohl absichtlich in Carrikatur. Die Zeichnungen hatte er nach
seiner Rückkehr durch die _Radirnadel bekannt gemacht, unter dem
Tlitel: A seyzeiv o; grziups allustravmzgdllze phyiontzmy, nianners und
c aracter 0 tue eop e of Mwznce an Germany, yG. ewis. Lon-
don 1821 1823. Drei Theile gr. 8. Auf den radirten Blättern
dieses Werkes kommen die obigen Buchstaben vor, meistens mit der
Jahrzahl1821. Lewis radirte auch Bildnisse, und führte grosse Blätter
in Mezzotinto aus.
133. Gabriel van der Leeuw, genannt G. Leone, Landschafts-
g m40 maler und Radirer, wurde 1643 zu Dordrecht geboren, und
von seinem Vater Sebastian unterrichtet. Er malte Land-
schaften mit Thieren, und gehört seiner Manier-nach der italienischen
Schule an, indem er sich lauge Zeit in Rom und Neapel aufhielt. In
Italien nannte er sich G. Leone, wir kennen aber kein Gemälde mit
dem einen oder dem anderen Namen. Sie sind in den holländischen
Sammlungen eben so selten, als anderwarts. Vielleicht gehen seine
Bilder unter den Namen des Rosa di Tivoli und G. B. Castiglione, da
er diesen Meister nachahmte. Er starb zu Dordrecht 1688.
G. van der Leeuw hinterliess eine ziemliche Anzahl den geistreich
radirten Blättern mit Landschaften und Thieren. Sie werden in einigen
Catalogen dem Kupferstecher Willem van der Leeuw, dem Schüler des
P. Soutman, zugeschrieben. Dieser Künstler arbeitete nach Rubens
und anderen holländischen Meistern, und hat mit G. Leone nichts
gemein. Regnault-Delalande lässt im Gatalog Rigal seinen Guglielmo
Leone in Parma geboren werden, wir wissen aber nicht, wie er zu
dieser irrigen Angabe gelangte. Frenzel nahm diesen Guglielmo Leone
gläubig an. Willem van der Leeuw zeichnete: W. de Leemo sculp.,
auf den meisten Radirungen unsers Thiermalers steht aber G. Leone [I
Bartsch wies ihm keine Stelle im Peintre-graveur an, und auch das Ver-
zeichniss im Künstler-Lexicou VII. S. 395 ist mager ausgefallen, indem
die seltensten Blätter fehlen. Wir müssen daher hier nachhelfen, da
Leone als radirender Maler eine ehrenvolle Stelle verdient. Oh. Kramm
spricht nur im Allgemeinen von den Radirnngen dieses Künstlers.
1) Die Verkündigung der Engel an die Hirten. Unten im Rande
rechts: G. Leone ff, links: Jac. Raillardz" Napoli. H. 6 Z. 3 L.
Br. 8 Z. 1 L.
2) Die Verkündigung an die Hirten. Im Grunde links verkündet
in den Ruinen ein Engel in der Glorie den Hirten die Geburt des
Heilandes, und im Vorgrundefliehen zwei Ochsen und mehrere Schafe
und Böcke nach den Seiten hin. Ohne Zeichen und Schrift. H. 5 Z. 9L.
Br. 8 Z. 8 L.