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HRA.
14281
1429.
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Ein zweites Blatt, welches Bartsch beschreibt, stellt die Kreuzigung
Christi oder vielmehr denselben am Kreuze erhöht vor. Maria kniet
links, lind von einer zweiten weinenden Frau sieht man nur den Kopf.
Etwas zurück stehen zwei Frauen. Magdalena umfasst den Stamm
des Kreuzes, und rechts steht Johannes mit gekreuzten Händen. In
seiner Aureole steht: MARIA nur Min. In der Mitte unten ist ein
Täfelchen mit einem ähnlichen Zeichen, nur dass man den ersten
Buchstaben für S nehmen muss, während im obigen Zeichen der Buch-
stabe h deutlich ist. Bartsch schreibt aber das eine und dasselbe Blatt
demselben Künstler zu, indem er in Zeichäiung 111d Stich vollkommene
Gleichheit findet. Mit seiner Erklärung er Buc staben li und S dass
der eine den Taufnamen lateinisch, und der andere ihn verstüinmelt
in deutscher Sprache andeute, allenfalls wie in_Joannes und Hans,
ist aber gewagt. Wir müssen folgerichtig das dZGlChGn auä dem Blatte
mit der Kreuzigung unter S-j-r bringen un man wir aus dem S
schwerlich. JOhQTXIlOS herauslesen. Es fragt sich auch, all; der Meli1ster
hfr die ganze Folge copirt hat. Die mit seinem Zeic en verse ene
Kreuztragung ist von der Gegenseite genommen, die Kreuzigung er;
scheint von der Seite des Originals. Man könnte schon daraus au
zwei Künstler schliesseu, und das Zeichen Sf-r macht es um so wahr-
scheinlicher. Die Aehnlichkeit der Zeichnung und des Stiches beweist
nicht viel dagegen, da das Vorbild gegeben war, und jeder Mono-
grammist dasselbe zu erreichen suchte. Die beiden erwähnten Blätter
sind äusserst selten. Sie lagen dem A. v. Bartsch im Cabinet zu Wien
vor, und es kam kein drittes hinzu.
1428. Unbekannter Formschneider, welcher in Mainz gelebt zu
haben scheint. Blätter von seiner Hand findet man in folgen-
dem Werke: Cronecken der Sassen. Am Ende: Disse Ifronecke
U T hat geprent Peter Schoffer von Gernssheim in der Eddelen
Stat Mencz die eyn anefang ist der Prentery. In dem Jure na cristi
gebort. Dusent Vierhundert LXXXXII. uppe den Sesten Dach des
Merezen, nebst den Wappenschilden des Druckers, fol. Dieses seltene,
Chronicon picturatum genannte Werk enthält 281 Blätter. Wieeh-
mann-Kadow macht in Naumanms Archiv IV. S._90 darauf aufmerksam,
es hat sich aber dort ein Druckfehler eingeschlichen, indem von einem
Monogrammisten IJH] die Rede ist. Auf Blättern dieser Chronik kom-
men die Buchstaben ß und lJT vor, worunter aber der eine undder-
selbe Meister zu verstehen ist. Wir haben unterß N0. 556_ diesen
Meister bereits eingeführt, das Stöckchen mit dem Buchstaben ist aber
zufälliger Weise gestürzt. Die obigen Buchstaben findet man neben
dem auf Blatt Li-i-ij dargestellten Lindenblatte, häufiger kommt aber
der Buchstabe f] allein vor. Es wäre wohl möglich, dass der vorher-
gehende Meister an der Illustration dieses Werkes Theil habe. Die
Blätter sind theilweise schon sehr sauber geschnitten, und verrathen
einen geübten Meister. Die Exemplare der Chronik kommen öfter
colorirt, als schwarz vor, im Ganzen ist aber das Werk selten_ ge-
worden, besonders ohne Colorirung. Wir haben in diesem br einen
Meister der Schöffeüschen Ofiizin.
1429. Unbekannter Formschneider, welcher zu Anfang des 16. Jahr-
hunderts in Mainz thätig war, und vielleicht mit dem Meister h-l-r
EÄ N0. 1427 Eine Person ist. Das gegebene Zeichen findet man
auf einem Holzschnitt welcher den hl. Martin zu Pferd vorstellt wie
er den Mantel mit einem Armen theilt. Diese Vorstellung ist ge-
väöhäilich an Äler Spitzlerggs Missae. Moguntzae apud
ri ericum ewman u , einge ruc ,