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1398.
vorerst noch, dass Ilans Regel 1564 auch einen Calender in Holz ge-
schnitten habe, auf welchem aber das Monogramm gänzlich abweicht,
so dass wir es unter RH F bringen müssen.
1) Das Bildniss des Hans Regel, Brustbild von vorn gesehen. Er
hat einen starken Bart und kurze, etwas gelockte Haare. In der
rechten Hand hält er ein Schneidemesser, und in der linken einen
Holzstock, so dass sich der Formschneider kund gibt. Auf dem Stecke
steht in fünf Zeilen unter einander: ANNO l 1588 fAETATIS SVE]
LVll, und den Schluss macht das obigeMonogramm. Rechts oben im
weissen Grunde ist RogePs Wappen, in welchem ein bekriinzter Kopf
sich zeigt. Auf dem geschlossenen Helme erhebt sich zwischen zwei
Büffelhörnern eine ebenso bekränzte nackte Halbiigur mit dem Schneid-
messer in der linken Hand. H. 4 Z. 8 L. Br. 3 Z. 10 L.
2) Der Plan von Augsburg, welcher zugleich auch Aufriss ist, da
die Gebäude dargestellt sind. Links oben ist der Reichsadler im
Lorbeerkranze, rechts das Stadtwappen, und auf einem fliegenden
Zettel liest man: Dess Halligen Römischen Reichs Statt Augspurg etc.
Eine unten befindliche Tafel enthält die Benennnnnggen der Thore,
Gebäude und Strassen. In einer zweiten Tafel rechts steht: Gründl-
liche Form vn eigentliche anzeigung der Reichstatt Augs-
purg, wie sy yetziger zeit gestallt Welches Hanns Regel
Formschneider, mit sonderm fleis und nilhabender nzühe, vmb willen
meiner Vatterlandts, demselben zu ehren zu willig gestellt, an in
Truck Iverferttiget. Dieser seltene Plan ist auf zwei Platten geschnitten,
H. 13Z 10L. Br.18 Z.4L.
3) Capital und Versal Buch allerhand grosser und kleiner
Alphabet zu den Haubtschrifften und Büchern, desgleichen in Cantz-
legen und gemein zu gebrauchen, ganz zierlich geordinieret durch
Hans Regel Formschneyder, Burger zu Augspurg Anno 1568.
Bey Johann Vlrich Schöniglcs sel. Erben. Auch Augspurg bei Wagner.
Dieses sehr seltene Werk enthält 10 Blätter mit reich verzierten
Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grunde, jedes mit A. V. (Augusta
Vindelicornm) bezeichnet.
4) Geometr-ia et Perspectina, Hierinn etliche zerbrochene Gebew
durch Lorenz Stoer. Maller und Burger lnn Augspurg. d.
Hans Regel Formschneider, kl. fol.
Dieses Werk besteht in 12 Blättern. Lorenz Stör fügte sein
Monograinm bei, und daher handeln wir unter S L ausführlicher darüber.
1397- Johann Heinrich Rode, Zeichner und Kupferstecher in
fßzq Berlin, ist durch eine ziemliche Anzahl von Blättern bekannt,
17 l welche theils radirt, theils gestochen sind. Das gegebene
Zeichen kommt auf zwei radirten Blättern vor, wovon das eine eine
Frau mit dem Buche, dass andere einen Rembrandüschen Kopf vor-
stellt. H. 4 Z. Br. Z. Auf anderen Blättern ist das Monogramm
aus HRJ gebildet. H. Rode starb 1759 im 32. Jahre.
1398. Unbekannter Maler, dessen Lebenszeit die beigefügte
Jahrzahl bestimmt. Man findet das gegebene Zeichen, auch
etwas grösser, auf äusserst sorgfältig ausgeführten Zeichnun-
11-25; O gen, welche die Todtsünden vorstellen. Sie sind mit der
j Feder umrissen, braun ausgetuscht und mit Gold schrafürt,
fol. Die allegorischen Figuren des Neides, des Geizes, des Stolzes
und der Gefrässigkeit gingen 1858 bei der Auktion der Sammlung des
Herrn X. M. C. von Schönberberg-Rothschönberg in den Besitz der
E. Arnold'schen Kunsthandlung in Dresden über, und durch Herrn
A. Apell erhielten wir Kunde davon. Diese Zeichnungen sind mit