Volltext: GK - IML (Bd. 3)

HPP-HPV. 
1381-1383. 
541 
Malerzunft aufgenommen. Man will indessen bestimmte Kunde von 
einem Heinrich Pottgiesser haben, und schreibt ihm Historien- und 
Genrebilder in der Manier des Jakob Jordaens zu, darunter ist aber 
H Pot nicht zu, verstehen. Die obige Abbreviatur findet man im zwei- 
ten Drucke eines Blattes von Jan van Noordt nach Peter de Laer. 
Im ersten steht: Petrus van Laer im). J. V". N. Fecit 161m. Die 
späteren, retonchirten Abdrücke haben die Abbreviatur, wahrscheinlich 
jene eines Verlegers, der die Platte retouchiren liess.  
1381- Hilaire Puder, Maler und Radirer von Toulouse, hatte in 
 Ä der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Paris als Künstler 
HÄÄE. Ruf, musste aber zuletzt seinem Landsmanne F. de Troy 
weichen. Die von ihm vorhandenen Gemälde sind styllose Nachahm- 
ungen des M. A. Merigi, und wenn der Künstler nicht besser ge- 
zeichnet hat, als in seinen radirten Blättern sich kund gibt, so musste 
dem F. de Troy gegenüber die von ihm gestiftete Akademie zum Behufe 
der Aktzeichnung wohl bald wieder eingehen. Zum Unglück war Pader 
auch noch Poet, und Mitglied der k. Akademie. Er starb um 1725. 
Robert-Dumesnil, P.-gr. fr. VIH. p. 261, beschreibt die radirten 
Blätter dieses Meisters, welche in seinen Druckwerken vorkommen. 
Die französische Literatur verdankt ihm ein bizarres, kraftloses Geistes- 
produkt: Songe änigmatique de la peinture parlanle. Es ist mit 
Radirungen geziert, welche Robert-Dumesnil No.1 beschreibt. An der 
Spitze des Buches fügte er das Bild der Minerva bei, welches ihm 
am bessten gelungen ist. Dann hinterliess er eine freie Uebersetzung 
des Traictä des proportions du corps humain von J. P. Lomazzo. 
Er nennt sich auf dem Titel: Peinlre et Poäte tolosain, und daraus 
sind auch die P des Monogramms _zu erklären. Pader copirte die 
Blätter des Originals, aber sehr fehlerhaft. Er fügte auch sein eigenes 
Bildniss bei, welches nicht viel besser gezeichnet ist,  N0. 2. 
Pader gab noch andere Werke über Kunst heraus, und illustrirte sie 
mit radirten Blättern nach seiner Art. Auf einigen kommt das Mono- 
gramm des Meisters vor. 
1382. Peter Heinrich Happel, Landschafts- und Genremaler, wurde 
1814 zu Arnsberg geboren, und an der Akademie in Düssel- 
dorf zum Künstler herangebildet. Er malte Landschaften mit 
 Figuren und Thieren, ist aber nicht mit dem berühmten Thier- 
maler Friedrich Happel zu verwechseln. P. H. Happel malte auch 
Scenen aus dem Volksleben, und Architekturbilder. Auf einem solchen 
kommt das gegebene Monogramm vor. Es wird auf Schloss Rolland 
aufbewahrt, dem Rittersitze des A. v. Fahne in Cöln. P. H. Happel 
nahm sich den berühmten C. F. Lessing zum Vorbilde. Durch die 
Verloosnngen der Kunstvereine in Düsseldorf, Halberstadt, Hannover 
u. s. w. gingen seine Bilder in verschiedenen Besitz über. 
1383. Unbekannter Maler, welcher um die Mitte des 1c. Jahr- 
hunderts in Brügge gelebt hat. In der Kirche des Erlösers 
  daselbst sah Passavant (Kunstrcise S. 366) ein Gemälde mit 
' diesem Zeichen, die thronende hl. Maria mit dem Kinde, und 
 einem knieenden Carmeliten. Den Grund bildet Landschaft, 
C M") und die Figuren haben zwei Drittel Lebensgrösse. So wie 
Brulliot App. I. N0. 290 das Zeichen gibt, muss man IIPV lesen. 
Nach einer anderen Mittheilung sind aber die Buchstaben IP durch 
einen Schreiberzug verbunden, und es fehlt die Querlinie, welche H 
bildet. Wir kommen demnach unter IP V auf diesen Meister zurück. 
Das erwähnte Gemälde stellt den hl. Bernhard vor der Madonna vor, 
und gehört zu einem Cyklus aus dem Leben dieses Ileiligen.
	        
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