Volltext: GK - IML (Bd. 3)

1331- 
4333. 
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Dem Werke des Grafen L. de Laborde entnahmen wir das erste 
der obigen Monogramme. Es findet sich auf einem Tryptiehon der 
Collection Soltikoü. In der Mitte halten zwei Engel einen Schild und 
zu den Seiten ist die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Kö- 
nige dargestellt. Das zweite Zeichen gibt Kugler in der Beschreibung 
der k. Kunstkzimmer in Berlin S. 136, es ist aber ungewiss, ob es aus 
HD oder HP bestehe. Dieses Monogramm findet man auf einem 
Altärchen mit einer ziemlich figurenreicheu Darstellung der Kreu- 
zigung auf dem Mittelbilde, der Kreuztragung und Kreuzabnehmung 
auf den Seiteniiügeln. Unten in der Ecke des Gemäldes der Kreuz- 
tragung ist das Zeichen, welches Mr. L. de Laborde l. c. p. 147. 2. für 
J. Penicaud in Anspruch nehmen zu müssen glaubt. Wir dürfen uns nur 
die unteren Schenkel der Buchstaben etwas verlängert denken, dann sind 
die Buchstaben IP deutlich. Die Verbindungslinien lassen aber einen 
Deutschen eher H P als IP vermuthen. 
1331. Unbekannter Maler, welcher lllll 1563 in den Niederlanden 
 thätig war. Seiner erwähnt Rathgeher in den Annalen der 
niederländischen Kunst unter dem Jahre 1563 Seite 193. Wir 
  haben für diesen Meister keinen Namen, wenn nicht Heinrich 
Paludanus durch dieses Zeichen seinen Namen angedeutet hat. Er ging 
aus der Schule des Franz Floris hervor, und verlebte auch einige Jahre 
in Rom und Florenz. Später liess sich Paludanus in Mecheln nieder. 
Seine Blüthezeit fällt um die Mitte des 16. Jahrhunderts. 
1332- Peter Feddes von Harlingen, Maler und Radirer, bediente 
  sich gewöhnlich eines aus den Cursiven PA H gebildeten 
 Zeichens, er scheint- aber auch durch das erste Mono- 
,  gramm seinen Namen angedeutet zu haben. Man findet 
es auf einem grossen Holzschnitt von zwei Platten. Die linke Abtheil- 
ung stellt Daniel in der Löwengrube vor, die rechte denselben, wie er 
dem Nebukadnezar den 'I'raum vom grossen Baume auslegt. Auf dem 
ersten Blatte steht links oben: DA. CA. VI (Daniel Cap.  auf dem 
rechten: Da. Ca. V. Rechts unten auf dem linken Blattc bemerkt man 
das erste Zeichen. H. 12 Z. 6L. Br. 35 Z. 7 L. Die Zeichnung dieses 
grossen Holzschnittes scheint von Peter von Harlingen zu seyn, wenn 
auch das Monogramin nicht das gewöhnliche ist. Wir kennen aber 
einen grossen Kupferstich, auf welchem das zweite Zeichen mit dem 
Beisntzo: arlingens-is, vorkommt. Dieses Blatt stellt die Parabel von 
den klugen und thörichteu Jungfrauen vor, und ist in der Weise des 
J. Matham gestochen. H. 15 Z. 7L. Br. 30 Z. 8 L. Christ (Monogn- 
Erkl. S. 232) schreibt ein dem zweiten ähnliches Zeichen dem Petrus 
Harliugeusis zu, und wenn er es nicht einzeln gefunden hat, so kommt 
es auf dem erwähnten Kupferstiche wenigstens in Verbindung mit dem 
Namen vor. Christ könnte indessen auch das Monogramm auf dem 
Holzschnitte gemeint haben. 
1333. Horaz Paulyu, Heinrich Pot, Johannes Plnas, Heinrich 
   Potuyl, Heinrich Pottgiesser und Heinrich Pole werden 
 als Träger dieser Zeichen genannt. 
  Horaz Paulyu wurde um 1640 in den Nieder- 
landen geboren, vielleicht in Amsterdam, weil der Künstler in dieser 
Stadt mehrere Jahre gelebt hat. Paulyu malte Bildnisse und Genre- 
bilder, besonders obscöne Vorstellungen, welche mit allen Sinnesreizen 
ausgestattet sind. Solche Gemälde sind ohne Namen und Zeichen, und 
der Künstler schämte sich zuletzt selbst, die Kunst zur Augendienerm 
herabgewürdiget zu haben. In der Gallerie zu Florenz ist "das Bild
	        
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