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wöhnlich dem Hans Lützelburger zugeschrieben, jenem Meister, für
welchen mehrere Kunstfreunde auch H0lbein's Todtentanz in Anspruch
nehmen. Wir haben unter dem Monogramm HL N0. 1209 ausführlich
darüber gehandelt, und bei dieser Gelegenheit mussten wir auch den
Holzschnitt mit der utopischen_Bauernschlacht zur Sprache bringen,
g? ntaclß unserär Ariäicht die Zeäzhnung vondHolbein seyni durfltel. Die
ate esass ütze urver in "e em F-lle c u man tin et A rüc e
auf einem Grossfoliobogzxi, ungen mit teindm vlbllständigen lateinischen
Alphabet, und mit Lützelburger's Namen, beide von besonderen Holz-
stöcken mit Einfassung. Auf dem einen steht: IIANNS LEVCZEL-
BrIlGEIi FVIigISCHIVIDEB 1.5.2.2. Diese Abdrücke sind äusserst
se ten. Man ndet deren nur im k. Cabinet zu München und zu
Dresdfen, dann im Museum zu Basel, und ein weiteres Exemplar be-
sass eter Vischer daselbst. Bartsch sah nur den Abdruck in der
k. k. Sammlung zu Wien, auf welchem das Alphabet und der Name
äützelburglerls nicht vorkommen. Ein Exemplar mit der Schlacht allein
esass anc Graf Sternberg-Manderscheid in dessen Catalog II. N0. 682
Frenzel sagt, dass man die Buchstabeh HIV gewöhnlich auf Hans
Negidörfer deute, was ausser Frenzel wohl nur selten jemanden ein-
ge allen wenn auch dem Dresdener Exemplar handschriftlich Neu-
(löriferls, Name beigefügt ist. Ein drittes Exemplar ohne Namen und
Alphabet belindet sich in der Sammlung des Marchese Malaspina di
Sannazaro zu Padua. Er schreibt in Seinem Catalogo II. p. 109 die
Ccinpositiou dem Beccafumi zu, und weiss für den Formschncider
keinen Namen. Ausserdem besitzt auch Mr. Douce in London einen
pAbdruck ahne Nämia, wenn nicht dieser, oder jener des Grafen Stern-
erg ins rittisc e useum übergegauven ist.
Ueber Haus Lützelburger handelii wir auch unter den Initialen
i! L F N0. 1241, wo das Blatt mit seiner Adresse ebenfalls zur Sprache
ommen musste.
1293. Unbekannter Kupfersteeher, welcher in Nürnberg thätig
H, N_ war. Man findet diese Buchstaben auf dem in C. Mellan's
n I; Weise gestochenen Bildnisse eines jungen Mannes mit Schnurr-
Tgggii bart und langen Haaren, jenem des Messerschmiedes Hans
Nusser in Nürnberg, wie uns Herr Börner versicherte. Die Buch-
staben HIV beziehen sich daher auf den Messerschmied, und wir haben
einen unbekannten Kupferstecher. H. 2 Z. 8 L. Br. 1 Z. 11 L.
1294- Heinrich Naiwincx, Maler und Rndirer, welcher um die
N Mitte des 17. Jahrhunderts blühte, soll sich auf Gemälden
H- und Zeichnungen der gegebenen Initialen bedient haben. Sie
sind in einem uns zu Gebote stehenden Monogrnmmen-lferzeichnisse
eingetragen, welches ehedem Dr. Goldschmid in Frankfurt a. M. be-
sass Landschaftliche Zeichnungen von der Hand dieses Meisters fin-
den sich, wir haben aber nie ein Gemälde gesehen. Auf den radirten
Blättern dieses Künstlers kommen die Initialen nicht vor. Dr. Gold-
"schmid besass eine grosse Sammlung von Gemälden, und er trug die
"Monogramrne in ein ihm vorliegendes älteres Verzeichniss ein. Auf
den Ruf der Unfehlbarkeit konnte er indessen nicht Anspruch machen.
1295. Unbekannter Kupferstecher, welcher im 16. Jahrhundert
thätig war, und zwar zu Anfang desselben, wie Brulliot,
Appendix II. N0. 140 wohl zu früh angibt. Das Blatt mit
diesen Buchstaben stellt ein Zierfeld vor, jn dessen Mitte
eine Vase steht, aus welcher eine Pdanze mit ihrem Blätterwerk die
Flächen füllt. Links sitzt ein kleiner Genius, und fünf andere Genien