Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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1253 
1256. 
gibt." Es dürfte sich demnach um zwei Copien mit verschiedenen 
Zeichen handeln. Wir konnten den Vergleich nicht anstellen. 
1253. Unbekannter Malerywelcher in der zweiten Hälfte des 
HVXÄG. Jahrhunderts lebte, und in Italien bekannt war. Das 
Blatt, um welches es sich hier handelt, erinnert in der Zeich- 
nung an Tizian, der Verfertiger scheint aber kein Italiener zu seyn. 
Es gibt eine Landschaft mit vielen Gebäuden, welche sich durch den 
Mittelgrund hin ausbreiten und eine Stadt bilden. Auch ein Dom er- 
hebt sich, aber ohne Thurmspitzc. Rechts vorn am Fusse eines 
Baumes liegt die nackte Venus mit Amor, welcher nach ihr reicht. 
In einem Auktionskataloge ist Hagar mit Ismael angegeben, erstere 
wird aber nicht nackt vorgestellt. Links vorn am Hügel, auf welchem 
zwei Baume sich erheben, bemerkt man einen Brunnen mit laufendem 
Wasser und daneben ein Gitter, hinter welchem der Weg nach der 
Stadt führt. Rechts unten in- der Ecke ist das Monogramm. H. 4 Z. 
10 L. Br. 8 Z. 1 L.  
1254- Hans Meichsenschifter, Zeichner und Kupferstecher, war um 
 1612-1626 zu Rothenburg an der Tauber thätig. 
Jcafa 7625! Brulliot I. N0. 2414 kennt nur das. Bildniss des 
 l Georg Meichsler, konnte aber das Monogramm 
nicht deuten. Folgende Blätter sind von der Hand dieses Meisters. 
1) Das Bildniss des Schnl- und Rechenmeisters Georg Meichsler 
von Rothenburg an der Tauber. Büste in 3,14 Ansicht nach links, in 
einem Ovale mit der Umschrift: cnonexvs MEICI-ISLER nornnnvncorv- 
nnnnnvs. LVDIM. ET ARITII. m1". 20 wenn. ANNO 1595. Zu den Seiten 
des Ovals sind die Figuren des Pythagoras und Euklides, welche eben- 
falls benannt sind, und über dem Ovale die allegorischen Gestalten 
der Schifffahrt und der Arithmetik. Unten in der Mitte steht das 
erste Zeichen mit fcaps. 1625 darüber. H. ä Z. Br. 4 Z. 10 L. 
2) Dasselbe Bildniss, aber ohne die allegorischen Figuren, indem 
das Oval ausgeschnitten wurde. Das Künstlerzeichen steht an derselben 
Stelle. H. 3 Z. ä L. Br. 2 Z. 4 L. 
3) Das Bildniss des Erasmus Widmann, Cantor und Organisten zu 
Rothenbnrg an der Tauber. Brust in Oval mit dem Wappen im Grunde, 
und der Umschrift: ERASMVS. WIHDMANNVS. HALENSIS. svncvs. ANNO 
ETATIS. 45. Oben halten zwei Itiguren eine Tafel mit einem Noten- 
satze und dem Texte: lllusica, nymplza, merum, lristia corda leeant etc. 
Links von der Tafel sitzt ein La-utenschlager, rechts ein Bassgeiger, 
und Verzierungen füllen den übrigen Raum. Unten ist das Mono- 
gramm. H. 6 Z. 2 L. Br. 4 Z. 9 L. 
Auf der Rückseite dieses trockenen Stiches steht die Widmung 
einer Sammlung von Moteten an den Rath von Ulm Anno 1619. 
4) Die Ansicht der Stadt Rothenburg an der Tauber. Unten ist 
ein Gartouche mit der Beschreibung und der Jahrzahl 1615. Auf 
diesem Blatte nennt sich der Künstler Meichsnerschifler, qu. fol. 
 1255. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1500 gelebt haben 
ä: soll. Seiner erwiihnt Heller im Monogrammen-Lexicon, gibt 
   aber, wie gewöhnlich, keinen weiteren Anhaltspunkt. Brulliot 
kennt dieses Zeichen nicht, und auch wir haben kein Blatt mit dem- 
selben gesehen. Aus der Luft wird indessen das Monogramm nicht 
gegriiten seyn. 
 1255. Unbekannter Formsohneider, welcher gegen Ende des 
I   16. Jahrhunderts, oder erst im folgenden lebte. Er ge- 
  hört zu den mittelmässigen Arbeitern. Wir kennen ein
	        
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