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bei Cntharina Gerlaeh erschien, sind viele Holzschnitte mit dem Mono-
gramme. Das Titelblatt hat unten in der Mitte die Buchstaben I. A.,
und deswegen sagt wohl Brulliot I. N0. 2415, dass dieser Monogram-
mist nach Jost Amman gearbeitet habe. Er spricht von kleinen Vor-
stellungen aus dem neuen Testamente, welche 2 Z. 2 L. hoch und
2 Z. 9 L. breit sind. Die Holzschnitte der Nürnberger Bibel sind
grösser, und vielleicht von einem andern Meister. Auf dem Titelblatt,
wohl in Copie nach J. Amman, steht rechts unten das Monogramm M F.
Auf anderen Holzschnitten kommen dann die Zeichen der zweiten
Reihe vor, und abwechselnd auch M, IM, rmd ein aus H M E be-
stehendes Monogramm. Kleinere Holzschnitte mit dem Zeichen nennt
der StengePsche Catalog, nämlich die Verkündigung und die Flucht
nach Aegypten. H. 2 Z. 2 L. Br. 2 Z. 9L. Diess ist nun Brulliotls
Massbestimmung, und wenn Zeichnungen von Jost Amman zu Grunde
liegen, was mit den Blättern der erwähnten Bibel nicht der Fall ist, so
handelt es sich um einen Formschneider der Schule desselben, und nicht
um unseren sächsischen Meister. Ein Werk, in welchem die kleinen Holz-
schnitte vorkommen, kennen wir nicht. Dagegen spricht Brulliot I.
No.2414, und Appendix I. No.282 wieder entschieden von Blättern des
sächsischen Meisters. Er erwähnt das Bildniss eines Churfürsten, wohl
jenes des Johann Friedrich und dann Holzschnitte mit Vorstellungen aus
der sächsischen Geschichte, welche in der Chronik vorkommen dürften, oder
in dem ersten der unten erwähnten Werke. Bartsch geht auf diesen Mono-
grammisten gar nicht ein, und daher sind die Vorarbeiten äusserst dürftig.
i) Das gantze Leben und ltisloria dess aller Theuresten vnd werten
Manns, Hertzogen Johann Friedrichen gebornen Churfürsten zu
Sachsen, wie er von jagen! auff ein Leben geführt, und ihm her-
nach bis an sein end ergangen ist, alles sehr Künvstlich abconter-
fect, und eygendlich in diesem gemähl entworffen, und einem jeden
augenscheinlich zum ewigen gedächtnus fürgestelll, fol.
Dieses auch von R. Weigel, Kunstkatalog N0. 17899, beschriebene
Werk enthält 30 Blätter mit geschichtlichen Vorstellungen in Passe-
partout und mit vier Zeilen deutscher Reime. H. 9 Z. 6 L. Br.
5 Z. 6 L. Der Titel ist mit dem Bildnisse des Churftirstexi und dem
sächsischen Wappen geziert. Dann kommt eine Vorrede, und somit
besteht das Werk aus 39 Blättern ohne Jahrzahl. Der Schnitt ist
gut, die Zeichnung aber gering. Auf den Blättern kommt das erste
und das zweite Zeichen vor, und sie wiederholen sich mit geringer
Abweichung. Weigel hebt folgende Holzschnitte hervor.
i. Das Bildniss des Churfürsten Johann Friedrich, nach Lukas
Cranach, fol.
2. Jenes seiner Gemahlin Sihylla, nach L. Cranach, fol.
3. Der Churfürst, stehend in Rüstung, nach L. Cranach, fol.
4. Die Schlacht bei Mühlberg, in vier Folioblättern, welche einen
Fries bilden, qu. imp. fol. Die Blätter haben deutsche Ueber-
schriften und unten zwölf Verse.
ä. Eine reiche Composition aus dem Leben der h]. Elisabeth in
2 Blättern, fol. Weigel fand in seinem Exemplare diese Dar-
stellung vor, und glaubte, sie gehöre zum Werke. Das Blatt ist
ohne Zeichen, nur mit der Jahrzahl 156! versehen.
6. Das jüngste Gericht, das Schlussblatt in der Weise des obigen,
das heisst in Schäufelims Manier, fol.
2) Sächsisch Chronicon. Wittenbergk 1596, fol.
Von diesem Werke gibt es wohl eine frühere Ausgabe. Auf dem
ersten Textblatt ist die Schöpfung der Thiere eingedruckt, und auf