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1250.
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Der Künstler bediente sich dabei des Stiftes und der schwarzen Kreide,
tuschte das Blattgdann mit dem Pinsel aus, wendete auch Braun an,
und erreichte durch die ins Violette spielenden Töne eine angenehme
Wirkung. Auch Zeichnungen in Farben findet man von diesem Künstler,
gewöhnlich in grossem Formate.
H. Meichelt war um 1850 zu bIünchen thätig.
1249. Joseph Heinrich Ludwig Mal-r, Genremaler, geb. zu Ham-
burg 1808, gehört seit vielen Jahren München an,
und erwarb sich in dieser Stadt einen ehrenvollen
L ' Ruf. In seinen Gemälden begegnen wir dem Leben
und Treiben des Volkes, meistens in humoristischer Auffassung, bei
landschaftlicher Umgebung. Er malte Viehmärkte, Kirchweih- und
Wirthshausscenen, Pferdetauscher, und viele andere Scenen, in welchen
Bauernnotabilitaten in eine komische Situation gerathen, irgend ein
muthwilliger Junge Unruhe stiftet, das Weib den Mann aus dem
Wirthshauselysium führt, oberbaycrische Landgrazien im bunten Staate,
oder auf dem Felde mit dem lieben Vieh erscheinen n. s w. In den
Bildern Marr's geht es oft durcheinander, indem er mit Figuren nicht
sparsam ist. Der Künstler arbeitet noch gegenwärtig in München mit
guter Laune. Seit längerer Zeit fügt er auf Gemälden den Namen
bei, in den dreissiger Jahren bediente er sich eines llionogramms.
Die beigefügte Zahl 34 ist daher nicht stcreotyp, und es kann sich an
das Monogramm eben so wohl 39 schliessen. Einige Gemälde dieses
Künstlers sind durch Abbildungen bekannt.
Die Rückkehr vom Viehmarkt, lith. von Wölffie, für H. Kohlerls
Sammlung der vorzüglichstcn Werke neuer deutscher Künstler, roy. fol.
Ländliche Schlittenfahrt, lith. von J. Bergmann, fol.
Wiirthshausscene im bayerischen Hochgebirge, lith. von Berg-
mann, fol.
Der wilde Stier, lith. von H. Kohler, gr. qu. fol.
Das schwäbische Mädchen, lith. von H. Kohler, gr. qu. fol.
Rückkehr von der Hesseloher Kirchweihe nach München am
Piingstmontag, lith. von A. Podesta, qu. roy. fol.
Album. Auswahl von Originalzeichnungen neuerer Künstler. Auf
Stein gezeichnet und herausgegeben von Anton Dresely. Münch.
1843, qu. fol. In diesem Werke sind Lithographien in Tondruck.
1250. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1543 thätig war,
. - und zu den deutschen Kleinineistern zu zählen ist. Er
E1154?) gehört der sächsischen Schule des Lucas Cranach an,
nähert sich aber in der Stichweise dem Hans Brosamer. In der
Sammlung des Consul Claus zu Leipzig wurde das Blatt mit Simson
einem Heinrich Meyer zugeschrieben, welcher aber in der Kunst-
geschichte unbekannt ist. In Leipzig lebte jedoch ein Maler Hans
Meyer, welcher um 15355 blühte, und noch 1565 für den Kaiser Maxi-
milian II. arbeitete. Dieser Künstler könnte um 1.543 seine Laufbahn
betreten haben, und er wäre in diesem Falle auch der Urheber der
Formschnitte mit einem ähnlichen Monogramine, da sich in denselben
die Schule des Lucas Cranach ausspricht. Bartsch IX. p. 73 beschreibt
drei Kupferstiche mit dem Monogramm, enthält sich aber jeder Angabe
über den Meister. Einen Theil der übrigen Blätter erwähnt auch
Brulliot I. N0. 2412, aber ohne genaue Beschreibung.
i) [B. i] Abraham, wie er im Begriffe steht, den Isaak zum Opfer
zu bereiten. An einem Felde des Altars, unten gegen die Mitte steht:
Gen. 22, und links oben das Zeichen mit der Jahrzahl 1543. H. ZZ.
8L. Br.1Z.12L. Q