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trocken, da er mit Aengstlichkeit zu Werk ging. Diese Blätter bilden
Folgen von sechs, acht und zehn Blättern. Eine andere Folge stellt
in sieben Stichen die Planeten vor, darüber die Zeichen des Thier-
kreises, und unten entsprechende Handlungen der Menschen, die
unter dem Einilnsse der Planeten stehen. H. 5 Z. 5 L. Br. 4 Z.
4 L. Eine Folge von acht Blättern in Friesform stellt verschiedene
Vögel in Ornamenten vor. Auf dem ersten steht: La voliere des
oisezzux, und die Adresse des Stechers, schmal qu. 4. Eine andere
Folge von sechs Blättern enthält Ornamente für Goldschmiede, in
welchen Vögel auf Zweigen sitzen. -Le Roy copirte damit zwölf Friese
von Le Blon auf sechs Blättern. Unter dem Ovale des "ersten steht
verkehrt: Le Blon man, und im zweiten Drucke auch die Adresse des
H. le Roy, schmal qu. 4. Dann copirte er auch eine Folge von acht
Blättern mit Friesen zur Verzierung des Randes einer runden Schüssel,
schmal qu. 4. Auf Blättern dieses Meisters kommen die gegebenen
Namensbuchstaben in Verbindung mit [I und fe. vor. Dann zeichnete
er auch: kann" le R. fe., henm" (e. r. fl, h. l. roy fi n. s. w. Ein
anderer 'I'heil seiner Blätter ist ohne Bezeichnung. Complete Folgen
kommen selten vor. Arbeiten dieser Art gingen in den Werkstätten
der ääold- und Silberschmiede zu Grunde. Le Roy trieb einen Han-
(e amit.
1245. Unbekannter Maler, welcher zu Anfang des 16. Jahrhun-
x Äoxu derts in Oberdeutschland lebte. Die gegebenen Mono-
gramme gehören wahrscheinlich einem und demselben
Künstler an, und das zweite ist jedenfalls jenes eines Malers.
Nach Passavanfs Mittheilnng findet man dieses Zeichen
auf einem Gemälde in der Sammlung des H. v. Entress in Ulm. Die-
ses Bild stellt die Familie der hl. Anna vor und weiset auf den An-
fang des 16. Jahrhunderts.
Das erste Monogramm mit der verkehrt eingestochenen Jahrzahl
1501 steht auf einem Kupferstiche, welchen Brulliot I. N0. 2410 be-
schreibt. Dieses Blatt stellt die hl. Jungfrau in weit ausgebreitetem
Mantel mit dem auf ihrem rechten Knie liegenden Kinde vor. Sie ist
von Strahlen umgeben, welche bis an den Plattenrand ausgehen. Das
Zeichen ist in der Mitte unten, ausserhalb der Linie. Rund, Durch-
messer 2 Z. 7 L. Heinecke, Neue Nachrichten etc. S. 397, spricht
ebenfalls von diesem Blatte, welches er im k. Cabinet zu Dresden vor-
fand, er gibt aber das Zeichen nicht genau. Ihm schien die 0 der
Jahrzahl das gothische Zahlzeichen 4 zu seyn, und somit las er 1471.
Es ist aber die Jahrzahl verkehrt eingestochen, und 1501 ausgedrückt.
Passavant, Peintre-graveur II. p; 147, erkennt in diesem Blatte einen
Nachahmer des Martin Schongauer, und glaubt, dass der Abdruck von
einer in Niello auszuführenden Platte komme. Darauf deutet aller-
dings die verkehrte Jahrzahl.
1246- Hans MiBIiOIäWOÖGIiIMUGÜGh, Bildniss- und Historienmaler
von ünc en war Hofmaler des Herzovs Albert V.
Pi R11. von Bayern, 7und entwickelte namentlitrazh als Mi-
Mill l niaturmaler eine ausserordentliche Fertigkeit. Man
findet aber auch Bildnisse in Oel, welche mit einer
i] Q3 eigenthümlichen Feinheit und Zartheit gemalt sind.
Den Beweis liefern die Portraite eines Mannes und einer Frau in der
k. Pinakothek zu München, das Bildniss der Frau und eines Töchter-
chens des Künstlers von 1540 in der Sammlung des H. Kränner zu
Regensburg, jenes eines Mannes mit blonden Haaren in einem mit