Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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1 244. 
Alphabete mehr verschieden, als von Rumohr glaubt, wie jetzt aus 
H. LödePs trefiiichen Copien des Alphabets von Lützelburger zu er- 
sehen ist. Sei es aber, dass dieses oder das andere dem Holbein am 
meisten entspricht, so scheint man doch mit einiger Sicherheit an- 
nehmen zu könnexr, dass beide Alphabete erst durch die Todtentanz- 
bilder hervorgerufen wurden. Und wenn, wie Freiherr von Rnmohr 
glaubt, Holbein die Platten dazu bei seiner 13326 erfolgten Abreise 
nach England in Basel zurückgelassen hat, so war Liitzelburger sicher 
nicht im Stande, dieselben ausznschneiden, wenn die erwähnte Titel- 
bordure von 1523 so untergeordnet ist, wie das Auge des Herrn 
v. Rumohr fand. 
Was LützelburgeWs Freunde ihm noch weiter zuschreiben, ist im 
Künstler-Lexicon verzeichnet. Der Artikel desselben bedarf aber einer 
Purification, was unter den betreffenden Monogrammen theils schon 
geschehen ist. 
Als massgebend trat in neuester Zeit Passavant im P.-gr. III. 
p. 353 E. auf. Er verwirft die Hypothesen des Baron C. F. v. Rumohr, 
welcher dem Hans Lützelburger bekanntlich eine untergeordnete Stelle 
anwies, und den Holbein selbst zum Fürsten der Formschneider erhob. 
Passavant schreibt dagegen in seinem Cataloge der Werke des H. Hol- 
bein dem Lützelburger eine beträchtliche Anzahl von Holzschnitten 
nach diesem Meister zu, darunter den Todtentanz, die Bauern- und 
Todtentanzalphabete, einen Theil der biblischen Bilder in: Hismrfarzem 
veteris instrumenti icones  Lugdunz" sub sculo Coloniensi 1538 ff, 
das Bildniss des Erasmus, den Ablasshandel, die Degenscheiden, einige 
Titelbordüren, kurz alle jene xylographischen Hauptblätter, welche 
Rumohr u. A. dem Holbein selbt beilegten. Ob jetzt gerade der Streit: 
0b Holbein oder Lützelburger, beigelegt ist, wollen wir nicht unter. 
suchen; Passavant geht aber den von ihm benannten Raisons hasardees 
des Baron v. Rumohr gegenüber auch zu weit, wenn er mit Bartsch 
behauptet, dass die grossen Maler des 16. Jahrhunderts nie in Holz 
geschnitten haben. A. Dürer ist nicht ausgeschlossen, und dass Hol- 
bein das Schneidemesser gänzlich von sich gewiesen habe, dürfte auch 
durch Passavant nicht bewiesen seyn. Man kann das eine glauben, 
ohne das andere zu verwerfen. 
1242. Unbekannter Maler, welcher in der zweiten Hälfte des 
 F1 17. Jahrhunderts thätig war. Er ist uns durch ein sel- 
    tenes radirtes Blatt nach Domenico Maria Canuti bekannt, 
welches die hl. Familie in halben Figuren vorstellt, 4. Es handelt sich 
wahrscheinlich um den Monogrammistexi HL N0. 1199. 
Brulliot lI. N0. 1218 spricht von einem HLF. gezeichneten 
Kupfersticbe nach Franz Albani, welcher die hl. Familie mit St. Anton 
vorstellt. Die Figuren sind vom halben Leibe genommen, und in einem 
Ovale vorgestellt, gr. 8. Es handelt sich wohl nicht um das obige 
Blatt, da. auf diesem Albani durch die Buchstaben F. A. P. seinen 
Namen andeutet. 
1243. Hans Lencker, Goldschmied und Graveui- von Nürnberg, 
k  ist oben unter dem Monogramm HL N0.1205 eingeführt, und 
 wir verweisen daher auf jenen Artikel. Es handelt sich um 
einen kostbaren Einband eines handschriftlichen Gehetbuclies auf der 
Hof- und Staatsbibliothek zu München. 
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1244. Henry 16 Boy, Goldschmied und Kupferstecher, war um 
 1650 in Frankreich thätig, und hinterliess eine grosse 
ZK f: Anzahl von Blättern. Sie sind fein gestochen, aber etwas
	        
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