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1224.
b. Die Heimsuchung der Elisabeth. Maria reicht links der Eli-
saläatlä dIiJe Hand, und hinter ihr ist laufendes Wasser. Durchmesser
2
Dieses und das obige Medaillen kommen in Dresden auf einem
Blatte vor. Zwischen beiden ist ein rundes vom Meissel durchstochenes
Tafelchen mit H L.
3) a. Maria und Joseph vor dem neugebornen Jesuskinde kniend.
Letzteres liegt auf dem Mantel der Mutter am Boden, und links be-
merkt man die beiden Thiere. Durchmesser 2 Z. 1 L.
b. Die Anbetung der Könige. Der ältere kniet vor der rechts mit
dem Kinde sitzenden Maria, die beiden andern stehen links hinter ihr.
Josesph rechts. Durchmesser 2 Z. 1 L.
Beide Darstellungen sind in Dresden auf einem Blatte gedruckt,
und dazwischen steckt links das Tafelchen mit H L am Meissel.
5) [B. i] Christus mit der Dornenkrone, stehend an einem Baume.
Links oben ist das schiefstehende Tafelchen mit dem Monogramme
N0. 1201 und rechts die Jahrzahl 1583, welche Bartsch nicht angibt,
indem sie im ersten Drucke fehlt. H. 4 Z. 4 L. Br. 2 Z. 7 L.
Die Figur des Heilandes liegt uns in einer Tuschzeichnung vor.
Sie ist nach dem Grabdenkmale eines 1515 verstorbenen Jorig Regel
zu Werd. Die Zeichnung ist eben so manierirt, wie im Stiche.
W. G. Ottley, Collection of Facsimiles of scarce und curious
prints London, 1826, an, gibt eine Copie nach dem Stiche.
6) [B. 2] Drei Engel, welche die Leidenswerkzeuge auf einer mit
Guirlanden verzierten Tragbahre fortschaifen. Im dunklen Grunde
rechts bemerkt man eine Ruine, und links oben am Baume ist eine
Tafel mit der Schrift: Quz" petis acgra membra levare hie libi dulces
collige flores. Unten auf der Brüstung liegen Knochen, ein Todten-
kopf und Thränengläser. Der Buchstabe H steht links am Baumstamm,
unter der eingeschlagenen Axt, und rechts unten an einem Gt-fässe
neben der Zehe des Engels L. Unten an der Brüstung gegen links
ist die Jahrzahl 1533 später eingestochen. H.4Z.11 L. Br. 3 Z. ö L.
Dieses Blatt weicht von den anderen Knpferstichen wesentlich ab,
und erinnert a.n H. S. Beham. Christ spricht von einem Meister H
von 1533, und möchte ihn Holzaxt nennen, da er die eingeschlagene
Axt für ein {igürliches Zeichen hielt. Den Buchstaben L bemerkte er
nicht, und seine Nachfolger schrieben ihm nach. W. G. Ottley gibt
eine Copie.
7) Der hl. Petrus im Buche lesend und nach rechts schreitend, wie
er des langen Schlüssels als Stab sich bedient. Der Bart des letzteren
ist unten, und oben hat er die Kreuzform, an welcher drei kleinere
Schlüssel hängen. Im felsigen Vordergrunde sieht man im Wasser den
oberen Theil einer Fischreuse, und rechts in der Ferne steht auf der
Brücke eine Figur. Links hängt am Aste des halb vom Rande ver-
deckten Baumes eine grössere Tafel ohne Meissel mit der Jahrzahl
1522 (IVZZ) über den Initialen HL. H. 6 Z. 5 L. Br. 4 Z.
Auf dieses in München und Dresden vorhandene satyrische Blatt
machen auch v. Rumohr und Thiele in der Geschichte der k. Kupfer-
stichsammlung in Copenhagen, S. 30, aufmerksam. Das farbenreiche
Exemplar, welches ihnen vorlag, lässt aber das Monogramm durch die
angränzenden kräftigen Schrafifirungen undeutlich und zweifelhaft, und
daher fügten sie ein zweites Facsimile mit 1 H L bei. Die Form des
Täfelchens muss im verkleinerten Massstabe jene unseres grossen seyn,
doch ohne Meissel. Die Initialen in Antiqua kennen wir durch eine
Mittheilung Börneids. Das Blatt ist sicher von unserem Meister, aber