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Canal aus dem Vorgrunde ziemlich geradlinig nach dem Mittelgrunde
gegen die Stadt hin. Im späteren Drucke steht rechts unten auf dem
vierten Blatte: Herman Saft [wen
Inue sculp. et erncud.
Jasper Specht 1648.
Bartsch sagt, dass die Platte zu stark geätzt sei. Im späteren Drucke
sind einige Stellen sehr schwach, besonders im Vorgrnnde.
37. Der Entenjäger, Gebirgslandschaft mit Fluss. H. 6 Z. 6 L.
Br. 7 Z. 3 L.
Dieses Blatt ist im Lexicon nicht genau beschrieben. Rechts in
der Landschaft ist ein Berg, dessen Fuss der Fluss bespült, welcher
seinen Lauf nach links dem Grunde zu nimmt. Unten im Vorgrnnde
kommt ein Bauer aus dem Wasser nach dem Jäger zu, welcher, auf
ein Knie niedergelassen, nach der Ente schiesst, welche gegen unten
in der Mitte zwischen einem Steine im Wasser und einer am felsigen
Ende rechts im Vorgrunde stehenden grossblätterigen Pflanze über das
Wasser hinstreicht.
R. Weigel halt dieses Blatt für acht, Frenzel will es aber im
Catalog Sternberg III. N0. 2709 dem J. Artois zuschreiben, welchem
es jedoch weniger angehört, als dem Saftleven. Es dürfte aus der
früheren Zeit des letzteren stammen, da es nicht in allen Theilen
gleich gelungen ist. Das Sternbergsche Exemplar ging für 16 Thlr. weg.
39. Landschaft mit einem Flusse, auf welchem Kähne fahren.
Jenseits liegt eine Stadt mit Thürmen und Zinnen am Abhange der
Bergkette, diesseits, ganz vorn rechts, erhebt sich ein Schloss auf dem
Felsen. Vor einer Grotte ist eine Gesellschaft am Tische. H. 5 Z.
1L.Br.7Z.2L.
F. v. Bartsch (die k. k. Kupferstichsamnilung in Wien, S. 218)
erhielt die verlässige lliittheilung, dass dieses änsserst seltene Blatt
von Gerhard Melder herrühre. Im Künstler-Lexicon haben wir eine
Landschaft mit seinem Namen beschrieben.
1220. Lanrent Janss. Micka soll sich nach Brulliot I. N0. 2321
dieses Zeichens bedient haben. Der Meister, von welchem
dieser Schriftsteller handelt, heisst aber Micker, und hinter-
ff liess viele Blätter mit Ornamenten nach A. Muntinck. Er
setzte seinen Namen darauf und auch ein aus LJMbe-
stehendes Monogramm, unter welchem wir ausführlicher über ihn
hflndeln werden. Ein Blatt mit dem gegebenen Zeichen kennen wir
Plcht. Es wird ihm aber angehören, da. Laurenz Jansszon zu lesen
1st. Micker war um 1610 thätig.
1221 Hieronymus Lederer, Kupfer-Stecher von Nürnberg, liess
_I _ sich in Italien nieder, und starb zu Genua 1615. Man
260d; nimmt an, dass er dem 1xnter' dem Namen Coriolano
hßkannten Meister der Nürnberger Familie der Lederer verwandt sei,
Unser Künstler scheint aber seinen Namen nicht italienisirt zu haben.
H16!" handelt es sich um vier Blätter, welche unter menschlichen
Figuren die Temperamente vorstellen, in analogen Einfassungen von
Arabeskexi. Auf dem Blatte mit dem Sangniniker steht: h. lederer,
"Ylfl auf jenem mit dem Melancholiker das Monogramm, kl. fol. Die
Blätter dieses Meisters sind nicht zahlreich. Ausserdem kennen wir
110011 eine Grablegung von 1613.