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nennen dem Leser zu dieser Feier einige der gerühmtesten Werke
des H. Leys: Cour d'Höttelerie, im Museum zu Frankfurt a. M. (1842),
die Predigt im 16. Jahrhundert, im Museum zu Brüssel (1845). Eras-
mus von Rotterdam in seinem Studierzimmer (1845), Faust und Wagner
am Ostertag, in der Sammlung des Herzogs von Brabant (1854), die
katholische Frau, im Hause des Ministers van Praet zu Brüssel (1854),
der Neujahrstag, bei Hrn. Achilles Fonld in Paris (1855), A. Dürerls
Empfang in Antwerpen, bei M. Drake in Paris (1855), Faust und
Gretchen, im Oabinet Belmont zu New-York (1856), Plantin mit
A. Montanus auf dem Weg zur Kirche, im Besitze der Stadt Ant-
werpen (1856), der Pelikanengang zu Antwerpen in seiner Restauration,
bei H. Perrot in Brüssel (1857), Maria von Burgund in Brügge Almosen
"austheilend, im Cabinet des H. Uzielli zu London (1858), van Haem-
stede's Predigt, bei H. Gambart in London (1858), Lnther's Kinder-
jahre, bei H. Rodoconacki in St. Petersburg. Ein grosses Gemälde
befindet sich im Palaste des Herzogs von Brabant zu Brüssel. Der
Herzog liess einen Saal einrichten, und denselben mit Bildern aus der
Geschichte des Ordens des goldenen Vliesses zieren. Leys malte die
Stiftung desselben. Zu den Knnstmerkwürdigkeiten gehört auch das
Haus des Meisters in der Statiestraat zu Antwerpen. Der Saal ist im
Renaissance-Styl verziert, und mit einem Bilderfriese versehen, welcher
Scenen aus dem Leben des Volkes in Fresco vorstellt. Ueberdiess
malte Leys auch viele Bilder in Aquarell, theils von bedeutender
Grösse. Auf einer solchen Aquarelle, einer Landschaft mit Figuren
im Costüme des 17. Jahrhunderts, kommt das zweite Zeichen vor.
Immerzeel gibt das erste Monogramm, sagt aber nicht, ob es auf Ge-
mälden oder Zeichnungen sich iinde.
Holzschnitte nach früheren Zeichnungen des Künstlers findet man
in folgendem Werke: Les Belges peinls par eux-mämes. Publiä par
Edouard de Friedberg. Brurrelles 1040 roy. 8. Eine grosse
Lithographie von A. Monilleron erschien unter dem Titel: Le Bourge-
mesler Siw chez Rembrandt, gr. fol. Ein von P. van Reeth ge-
stochenes Blatt ist betitelt: La Jezmesse de Gärard Dow, fol.
G. Baugniet hat 1838 das Bildniss des Künstlers lithographirt, fol.
Eigenhändige Radirungen.
Die schönen Blätter dieses Meisters hat A. Siret in den Annales
de PAcaddmie dürcheologie de Belgique. Anoers 1856, XllI. p. 98,
beschrieben, und auch einen Einzeldruck veranstaltet: Les Graveurs
Belges. Anvers 1656, 8.
1) Das Innere eines Zimmers mit einer rechts im Sessel schlafen-
den Frau. Zwei Personen beobachten sie durch das Fenster im Grunde.
Rechts unten sind die verbundenen Buchstaben HL, wir wissen aber
nicht, in welcher Form, und ob Immerzeel das Monogramm allenfalls
von diesem Blatte abgenommen hat. Es ist sehr selten, und kam uns
daher nicht zu Gesicht. H. 3 Z. 2 L. Br. 2 Z. 10 L.
'2) Der Zug zur Richtstätte, ein Bild aus dem 15. Jahrhundert.
Der Verurtheilte ist an der Seite eines Mönches mit dem Crnciiixe
die reich verzierte Treppe eines gothischen Hauses herabgestiegen, und
vor ihm eröffnet der Henker mit dem Beile den Zug. Hintendrein
kommt eine Menge von Personen, und auch die anderen Raume sind
gefüllt. Rechts im Grunde ist das Schatfot errichttt. und gothische
Häuser begrenzen den Platz. Unten links: H. Leys [I 1840. Höhe
10Z.6L. Br.4Z.1L
.Diese_s Blatt ist breit und geistreich behandelt, im Ganzen aber
von schwacher, oder mehr nachlässiger Zeichnung, und in den Haupt-