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gebe's. Es rührt von dem Monogrammisten A G (Andreas Greiff) I. No. 589
her. Es kommen beide Zeichen auf dem Blatte vor, und daher haben
wir es l. c. bereitsausführlich beschrieben. Die beiden anderen Zeichen
ündet man auf drei mittelmässig gestochenen Blättern mit den Bild-
nissen des grossen Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
seiner Gemahlin Dorothea und des Prinzen Friedrich, 12. Der Stecher
fügte den Buchstaben M bei, welcher sich wahrscheinlich auf Johann
Jakob Metzger bezieht. Die beiden Mongramme dürften den G. Leygebe
andeuten; wir kennen keinen anderen Künstler aus der Zeit des grossen
Churfürsten, auf welchen die Monogramme bezogen werden könnten.
110. Leonard Galter oder Gaultier, Kupferstecher von Mainz, liess
i Q sich in Paris nieder, und wurde da gewöhnlich Gautier
fß: (6314 und Gaultier genannt, so dass er zulezt den letzteren
qh577 Namen selbst auf die Blätter schrieb. Auf einem figuren-
reichen Blatte, welches die Erhöhung deirehernen Schlange durch
Moses vorstellt, steht: Jo. Cusin Sen. inv. Leonardus Galterus fec.
1579, und es fügte der Künstler zugleich auch das Monogramm bei,
qu. fol. Auf einem anderen Blatte nach Jean Cousin, auf jenem mit
der Schmiede der Cyklopen liest man: Johann Cnsinus Senon. innen.
Leonar Galter fecit 1581, und dann das Monogramm, qu. fol.
Der Name des Künstlers kommt fast nur auf den grössten Blättern
vor, die kleinen sind mit dem Monogramme bezeichnet. Zu den ersteren
gehören ausser den genannten die Familie des Königs Heinrich IV.,
gr. qu. fol., die Ermordung desselben, gr. quffoL, die Krönung der
Maria de Medici 1610, gr. qu. fol. , ein Fries nach Giulio Romano,
gr. qu. fol., der geflügelte Mönch mit dem Schilde und einer grossen
Feder, mit welcher er einen Türken und einen Juden niederschlägt
1611, gr. fol. , die satyrische Prozession der Anhänger der Liga,.gr.
qu. fol., eine antike Opferscene nach M. Freminet, fol., und wenige
andere Blätter. Seine Portraite sind gewöhnlich in 8, 4, und selten
kl. fol. Ch. le Blanc, Manne! de l' Amateur zfeslampes II. p. 272,
zählt unter 157 Blättern 74 Bildnisse auf, worunter viele zu den
Seltenheiten gehören. Das äusserst seltene Bildniss des Königs Hein-
rich IV. mit der Hydra wurde in der Auktion Sykes mit 6 .6. 3 Sh.
bezahlt. Selten ist auch ein Blatt mit 144 kleinen Bildnissen nach
Zeichnungen der drei Clouet, genannt Janet. Es erschien unter dem
Titel: Pourtraictz de plusieurs lwmmes illustres qni ont [lory en
France depuis 1' an 1500 jusqnes ä präsent. Dieses Blatt, in Frank-
reich La Chronologie collee genannt, ist ohne Datum, man kann aber
annehmen, dass es um 1598 erschienen ist.
Ch. le Blanc macht N0. 1 14 auf Darstellungen aus dem alten
und neuen Testamente aufmerksam, nach seiner Angabe kleine Blätter
in Quadratform. Diese sehr zart in der Manier der Wierx behandelten
Blättchen belaufen sich auf 84. Wir fanden sie gebunden vor, aber
ohne Titelblatt, welches indessen vorhanden seyn wird. Die Bilder
sind alle den Evangelien entnommen, lind die betreffende Textstelle ist
nach Kapitel und Vers angedeutet. Fast alle Blätter sind mit dem
Monogramme versehen, und auf einigen kommen auch die Jahrzahleil
1577, 1578, 157.9 und 1580 vor. Die von Ch. le Baue erwähnten
Blätter der Empfängniss Mariä, der Heimsuchung der Elisabeth, der
Darstellung im Tempel, der Anbetung der Könige, des Kindermordes,
und des Knaben Jesus unter den Schrift-lehrern kommen in dem Büch-
lein nicht vor. Das erste Blatt desselben stellt den Täufer Johannes
in der Wüste vor, und dann folgen Scenen aus dem öffentlichen Leben
des Heilandes. H. 2 Z. 3 4 L. Br: 2 Z. 2 L.