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schon der Ausgabe von 1538, zeugen einzelne Bilder von früher Ab-
nutzung der Stöcke, und man scheint daher durch Abklatschung,
Cliches in Metall, für den weiteren Gebrauch der Formen gesorgt
zu haben, indem die Originalplatten für den Bedarf der Ausgaben
nicht hingereicht hätten.
Original-Ausgaben des Todtentanzes-
1) Les simulachres et I HISTORIEES FACES I DE LA MORT,
AUTAIVT ELE I gamment pourtraicles, que artifi I cillement ima-
ginäes. A LYON. I Soubz Pescu de COLOIGNE. I M. D.XXXVIII.
Am Ende: EXCVDEBANT LVGDVI NI MELCHIOIi ET GASPAB
TRECHSEL I FRATRES 15.38, 4.
Diese Ausgabe enthält 41 Holzschnitte von nicht durchaus gleicher
Grösse, ungefähr 2 Z. hoch bei geringerer Breite. Man findet bereits
Exemplare dieser ersten, und wegen der sich zeigenden Abnützung
mehrerer Platten wohl sehr starken Aufiage, in welchen das Mono-
gramm auf dem Blatte mit der Herzogin beschädigt ist.
Voraus gehen die sogenannten Probedrücke mit weisser Rückseite
und deutschen Ueberschriften, von welchen man äusserst selten ein
vollständiges Exemplar in 41 Blättern findet.
2) IMAGINES I DE MORTE et Epi I grammata, e Gallico idio-
mate a Geor I gio Aemylio in Latinum translala. Lugduni sub
scuto Cgloniensi, apud Joannem et Franciscum Frellonios fratres.
1542,
Mit 41 Blättern, und dem nachgebesserten Monogramm auf dem
Holzschnitte der Herzogin. Diese Ausgabe ist von der grössten Seltenheit.
3) Les Sinzulaclzres et HISTORIEES FACES DE LA MORT etc.
A Lyonä ä Pescu de Coloigne, chez J. et F. Frellonios, fräres.
1542,
Mit 41 Blättern, und weniger selten.
4) IMAGINES I MORTIS. His accesserunt E igramata etc. Lug-
duni. I Excudebant Joan I nes et Franciscus Iplfrellonji fratres I
1545 8.
lViit 41 Blättern. Es kommen aber auch Exemplare vor, welchen
von den später hinzugekommenen Holzschuitten hinzugefügt sind. Fio-
rillo sagt, dass es auf dem Titel bemerkt sei: His accesserunt etc.,
und so müsste es zwei lateinische Ausgaben von 1545 geben. Das
Bild der Herzogin scheint v. Rnmohr nicht mehr von dem Original-
stocke abgezogen zu seyn, sondern von einem Oliche. Das Mono-
gramm stimmt von nun an mit jenem auf dem einseitigen Abdrucke.
5) IMAGINES I MORTIS I Duodecim imaginibus praeterpriores I
totidemque inscriptionibus, praeter epi I grammata e Gallicis a
Georgio Aemy I lio in Latinum versa, cumulatae. Lugduni I sub
scuto Coloniensz" I 1547. Am Ende: Lugduni Emcudebat Joannes I
Frellonius 1547, S.
Mit 53 Blättern, da 12 neue Bilder hinzugekommen sind. Die
"Platte des Kärrners, welche jetzt abgedruckt wurde, war früher nicht
ganz vollendet. Endlich fand der Verleger einen Formschneider, der
ES wagte, die letzte Hand anzulegen. Von ihm, oder von einer anderen
unbekannten Grösse sind auch die übrigen 11 Bilder geschnitten. Der
Vorredner der Ausgabe von 1538 sagt: Auzquelles imperfaictes
histoires nul n'a ose imposer Pewträme main par les audacieux
t_raz'ctz, perspectives et umbraiges en ce chef d'amore. Der Kühne
war 1547 gefunden, es ist aber nicht an Hans Lützelburgeli ZU denken,
und nochweniger an Hans Holbein, welcher mit dem Lyoner-Buch-
Monogrammisten Bd. III. 30