1206
1208.
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Kilian 1616 in Folio gestochen hat. Wir vermuthen darunter den
jüngeren Meister Hans Lencker, welcher einer der Hofgoldschmiede des
Churfürsten Maximilian I. in München war, und nach 1616 nicht mehr
vorkommt. Von ihm ist wahrscheinlich die kostbar verzierte Flinte
mit dem Monogramm H L und F in der Ambraser Sammlung zu Wien.
1206. Hans Lachner, Maler und Zeichner, welcher um 1558-1580
thätig war. Wir kennen Zeichnungen in Rothstein von diesem
' Meister. Eine solche in der fürstlich Wallersteimschen Sammlung
stellt die Verkündigung Mariä. vor, und trägt den Namen: Hanss
Laclmer. Die Jahrzahl ist nicht beigefügt. Wir fanden aber eine
Röthelzeichnung mit dem Monogramm und der Jahrzahl 1558, welche
den Schöpfer der Welt vorstellt und zum Stiche folgenden Werkes
benützt wurde: Heptameron. Siebentägige Erschaff vnnd Vollendung
der Welt. Diess ist der Haupttitel einer Folge von sieben Blättern,
welche die Schöpfungstage vorstellen. Auf dem ersten Blatte erscheint
der Schöpfer im Beginn dessen, was die biblische Urkunde erzählt.
Es sind auch lateinische und deutsche Schrifttexte beigefügt, theils im
oberen, theils im unteren Rande: Venite et videte opera Domini.
Psal. 45. v. 9. Ifompt her vnd schawet die Werclc des Herrn.
Psal. 115. n. 9. Unten steht auf dem ersten Blatte: Prima, Opifex
rerum, coelo terraque creatio. Das Gott selbs gsehen hat gut
sein. Dieses Blatt hat den abgekürzten Namen: Hanns Lachn., auf
den andern Blättern steht: Hanns Lachner. H. 8 Z. 5 L. Br. 11 Z.
Der Rand ist 1 Z. 2 L. breit. Der Name des Stechers dieser Blätter
ist nicht angegeben, sie scheinen aber Augsburger Fabrikate zu seyn.
Wolfgang Kilian und Dominicus Custos in Augsburg stachen nach
Seinen Zeichnungen 24 Blätter, welche die Geschichte des Menschen,
seine Schöpfung, seine Leiden und dessen Sieg und Lohn nach Er-
tragung derselben vorstellen, kl. qu. fol.
1207. Unbekannter Formschneider, welcher von Bartsch, IX.
pag. 565 eingeführt wird. Sein Zeichen besteht aus H E, wie
H wir es N0. 853 gegeben haben, Bartsch fügt aber auch das ge-
gebene Monogramm bei, welches vielleicht auf einem Blatte vorkommt,
in welchem; der Buchstabe E nicht deutlich ist.
1208. Unbekannter Maler oder Zeichner, welcher zu Anfang des
IIL 17. Jahrhunderts in Italien thatig war. Er kam mit Luca Ciam-
berlano in Berührung, man kennt aber nur drei Blätter nach seinen
Zeichnungen. Auf zweien kommt das gegebene Monogramm mit ge-
ringer Abweichung vor, und auf einem dritten steht das L voraus, so
dass wir das Zeichen unter LH bringen müssen. Bartsch erwähnt die
folgenden Blätter nicht.
1) Die hl. Martha mit dem Drachen an einem Bande, und mit
dem Scepter in der rechten Hand, in halber Figur. Im Bade steht:
SANCTA MARTA. Ill. ac Emcell. D. Domino Petra Medices ad
mstar omnium egregio adolescentulo Lueas Ciamberlanus T. D. D.
fecit anno 1605. H. 4 Z. 9 L. Br. 3 Z. 9 L.
2) Die hl. Catharina, halbe Figur, nach rechts hinter einem Ge-
519188. Sie trägt die Krone auf dem Haupte und legt die linke Hand
mit dem Palmzweige auf das Rad, an welchem das Schwert lehnt. Im
Rande steht: S. CATHARINAE. VIRGIIVIS. ET MARTYR. IMAGO.
Illnvv et Ewcellnw D110 Cosmo Medices Lucas Ciamberlanus
Vrbinus obseruantiae ergo. 1605. H. 4 Z. 91], L. Br. 3 Z. 9 L.
Dieses sehr seltene Blatt kommt im ersten Drucke mit der Jahr-
Zß-hl 1601 vor.