Volltext: GK - IML (Bd. 3)

104 
106. 
104- Ludwig Emil Grimm, Maler und Radirer von Hanau, be- 
 hauptet unter dem Monogramme GEL II. N0. 2897 eine 
0241,95 ausführliche Stelle, da er sich des ersten Zeichens nur aus- 
nahmsweise bediente. Wir verweisen daher auf den früheren 
Artikel. 
105. Unbekannter Kupferstacher, dessen Lebenszeit die beigefügte 
Jahrzahl bestimmt. Brulliot I. No.2185 kennt eine Copie 
Q des Blattes von Marc Anton mit der heil. Cäcilia nach 
j 7 jßß Rafael, B. No. 116. Das Zeichen ist rechts unten. Höhe 
9 Z. 1 L. Breite ä Z. 9 L. Wir haben dieses Blatt 
nicht gesehen, und finden es ausserdem auch nicht angezeigt. Passavant, 
der Biograph RafaePs, übergeht es ebenfalls. 
106. Ludwig Gurlitt, Landschaftsmaler, geboren zu Altona 1812, 
machte seine Studien auf der k. Akademie in Copenhagen, 
ä verweilte auch einige Zeit in Dresden und in Berlin, und 
QÜSZ, begab sich dann nach einem längeren Aufenthalte in 
München über die Alpen. Gurlitt durchwanderte ganz Italien, sammelte 
aber seine Studien weniger. in den Städten, als in den Gebirgen und 
den malerischen Gegenden des Landes. Seine früheren Gemälde er- 
innern an die Häfen und Küstenstrecken seines Vaterlandes, an die 
Fiörds in Norwegen und Schweden u. s. w. Er malte damals das le- 
bendige Treiben der Schiffe auf der ruhigen oder bewegten See, und 
den in dieselbe mündenden Flüssen, so wie Landschaften zu jeder 
Jahreszeit. Spätere Gemälde geben Ansichten aus dem Albaner- und 
Sabinergebirge, aus den Apeninnen, aus der Umgebung von Neapel, 
Palermo u. s. w. In Rom hatte er auf der Villa Malta einen festen 
Sitz, von wo aus er mehrere Aussichten auf die Stadt und die Um- 
gebung mit den Fernen der Gebirge in die Heimath entsandte. Seine 
Bilder haben das Gepräge einer gesunden und glücklichen Auflassung 
der Natur, und er weiss mit fester, sicherer und rascher Hand den un- 
mittelbaren Eindruck in ganzer Frische und Fülle zu geben. Besonders 
liebte er es, die Felsen und Bäume in Einsamkeit darzustellen, und 
dem Spiele des Sonnenscheins sie auszusetzen, während kaum ein oder 
zwei im Mittelgrunde oder in der Ferne sichtbare Menschengestalten 
dasselbe belauschen. Von 1852 an bereiste der Künstler die östlichen 
Länder der österreichischen Monarchie. Die gesammelten Stoffe ver- 
arbeitet er jetzt in Wien mit gewohnter Meisterschaft. Er gehört seit 
Jahren zu den Mitgliedern der k. Akademie in Copenhagen. 
Gurlitt bediente sich nur auf kleineren Gemälden, und auf Zeich- 
nungen eines Monogramms. Wie oben gegeben mit der Jahrzahl 1857 
ünden wir es auf einer Original-Radirung im Wiener-Künstler-Album. 
Auch auf früheren Radirungen kommt ein Monogramm vor. Die Anzahl 
seiner zart radirten Blätter ist gering, und da sie auch zu den Selten- 
heiten gehören, so zählen wir sie auf. 
1) Eine schwedische Landschaft: Parlhie af Bleking z" Sverrig 
183,4, qu. fol. Dieses Blatt ist im vierten Hefte des dänischen Kunst- 
vereins: Fra Ifunstforeningen.  Kiöbenltacen 1884, gr. fol. 
2) Eine Waldparthie mit einer Korbtritgerin 1832, kl. qu. fol. 
Sehr selten. 
3) Die Capelle in einem nordischen Gebirgsthale, qu. 8. 
4) Die Ansicht von Altona 1837. Schmal, gr. qu. fol. 
5) Aus dem Sabinergebirge, mit dem Zeichen. Im Wiener Künstler- 
Album 1857, qu. fol.
	        
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