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11170.
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Frederici de Wit, fol. Der sechste Theil enthält eine ziemliche An-
zahl von Vögeln jeder Art, doch nur ein einziges Blatt ist mit dem
Monogramme bezeichnet. Das Zeichenwerk erschien gegen 1650, und
somit könnte G. Hondekoeter die Vögel gezeichnet haben. Seine Bilder
mit Vögeln und zahmem Geflügel machten ihm einen rühmlichen Namen.
Er starb 1653, während Melchior Hondekoeter erst nach 1656 auftrat,
und somit von F. de Wit weniger berücksichtigt werden konnte.
1153. Binterkercher und Hinterkircher nennt sich ein Künstler,
Jf welcher in der zweiten Ilalfte des 18. Jahrhunderts thätig
war. Er lebte in Deutschland, es sprechen aber nur einige
radirte Blätter von ihm. Eine Folge von vier Blättern mit
dem Namen stellt Jagdhunde in landschaftlicher Umgebung vor, 8,
Sie sind in der Weise des J. Jonck-Heer behandelt, und eben so "schön
als selten. Die undeutliche Jahrzahl 4793 gibt die Zeit der Ent-
stehung an. Dann kommen auch Blätter mit anderen Thieren vor,
meistens mit leichten landschaftlichen Beiwerken. Sie sind theils mit
dem Namen, theils mit dem ersten Zeichen versehen, qu. 8.
Das zweite lilonogramm gibt Brulliot I. N0. 1899 als jenes eines
unbekannten neueren Meisters. Es kommt auf radirten Blättern mit
Kühen, Schafen und Ziegen vor, qu. 8. Sie, sind wohl ebenfalls von
Hinterkireher gefertigt, obgleich ein paar Blätter mit den Initialen
bezeichnet sind.
1169. Egbert von Heemskerk sen., Genremaler in Haarlem, hinter-
K liess Bilder in der Weise des A. van Ostade und A. Brouwer.
Er malte Scenen aus dem Leben des Wirthshauses, Jahr-
[fKMvK märkte, Kirmessen u. s. w. Auf solchen Gemälden kommt
das Monogramm H If vor, aber ohne Jahrzahl, so dass man die Lebens-
zeit des älteren E. Heemskerk nicht genau bestimmen kann. Seine
Thätigkeit fällt um 1640-4665, und dann tritt ein jüngerer Künstler
dieses Namens auf, welcher ähnliche Bilder malte. F. Hubert, J. Gole,
E. Sayer, J. Sarrabat, Basan dm. haben nach ihm gestochen. Ein von
J. Sarrabat vorhandenes Schwarzkunstblatt ist mit der Abbreviatur des
Namens bezeichnet. Es stellt einen im Sessel sitzenden Mann vor,
und ober ihm einen zweiten, welcher schreibt. Hinter dieser Gruppe
bemerkt man zwei Kapuziner, und unten steht: Cet Hipocritc de
lage etc, kl. fol. Der jüngere E. Heemskerk starb zu London 1704.
117i). Gasparllofreuter, Maler und Zeichner in Eger, war um
"x24"? die Mitte des 16. Jahrhunderts thätig, und ist
der Grossvater eines gleichnamigen Künstlers,
m- welcher den Bibliotheksaal im Kloster Wald-
wg , sassen in Fresco ausgemalt hatte. Die Chronik
nennt ihn "Hofreuter Egranus", über den alten Meister dieses Namens
schweigt aber die Geschichte. Der wohlweise Rath von Eger liess
durch ihn eine Ansicht der Stadt zeichnen, welche dann im Auftrage
desselben Caspar Bruschius nach Basel sandte, wo sie für S. Münster's
Cosmographey, Basel, Henric Petri 1550, in Holz geschnitten wurde.
Bartsch IX. p. 401 beschreibt den in Holz geschnittenen Prospekt, und
wusste nicht, ob das Zeichen auf den Formschneider, oder den Zeichner
der Ansicht sich beziehe. H. 8 Z. 4 L. Br. 12 Z. 8 L.
Christ (Monogn-Erkl. S. 264) vermuthet unter dem gegebenen
Monogramme den Jakob Kerver, und bringt es mit den auf denselben
Buchdrucker gedeutetcn Initialen I. K. in Verbindung. Brulliot und
Heller adoptirten Christ's Vermuthung, und somit wurde Jakob Kerver
bis in die neueste Zeit herab als Buchdrucker und Formschneider ge-