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1154!
1157.
1154- Hans Kreuter, Maler aus Schneeberg, war Schüler des
1 64 älteren Lukas Cranach, steht aber diesem Meister weit nach.
j Seine Gemälde sind indessen unbekannt geblieben. Nach den
l Zeichnungen zu urtheilen, war er aber dem Manierismus ver-
fallen. Das Monogramm kommt auf historischen Zeichnungen
vor, welche mit der Feder umrissen und ausgetuscht sind. Kreuter
lebte in Dresden, und wurde da vergessen.
1105. Hans Krug, Goldschmied und Graveur von Nürnberg, wird
ials Stahlschneider gerühmt, und soll nach Doppelmayr 1519 ge-
H sterben seyn. Wir schreiben ihm die mit dem gegebenen Zeichen
versehene Copie nach Dürer's Kupferstich der hl. Maria mit dem
Affen zu, B. N0. 42. Diese Copie kennen Bartsch und Heller nicht,
und sie gehört zu den Seltenheiten. Der Stecher war ein geschickter
Zeichner, da die Nachbildung viel kleiner ist, als das Original. In der
Mitte unten bemerkt man das Monogramm. H. 4 Z. 9 L. Br. 3 Z. 3 L.
Brulliot I. N0. 2360 vermuthet unter dem Copisten den Hans von Culm-
bach, das Blatt stimmt aber mit den I. C. bezeichneten, und diesem
Meister irrig zugeschriebenen Blättern nicht.
1156- Hans Kroll, Maler von Leipzig, scheint die Schule des
. ialteren Lukas Cranach besucht zu haben. Er kommt mit dem
I-KS Formschneider CE II. N0. 2489 in Berührung, welcher für Gabriel
50 Schnellboltz und Hans Kraift in Wittenberg arbeitete. Dieser
Künstler schnitt nach der Zeichnung unsers Monogrammisten die halbe
Figur eines Kriegsführers in Rüstung. Er halt mit der linken Hand
den Helm und mit der anderen den Degen in einem reich verzierten
Oval. Links unten ist das Zeichen HK mit der Zahl 60, und rechts
jenes des Formschneiders CE mit derselben Ziffer darunter, d. i. 1560.
H. 9 Z. 8 L. Br. 6 Z. 6 L. Heller spricht in der ersten Ausgabe
seines Werkes über Lukas Cranach ebenfalls von diesem Bildnisse,
die Zeichnung ist aber nicht von Cranach, sondern von einem Nach-
ahmer desselben. Man findet auch noch andere Holzschnitte mit diesem
Zeichen, darunter scherzhafte Vorstellungen, Spielzeug dcc.
Nach einer weiteren Notiz soll sich auch Heinrich Königswieser
eines aus HK bestehenden Zeichens bedient haben, wir keimen aber
die Form desselben nicht. Er war Schüler des älteren Lukas Cranach,
und ebenfalls um 1560 thätig.
1157- Unbekannter Maler, welcher in der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts in Nürnberg, oder in Nördlingen gelebt haben
l dürfte. Aussen an der Hauptkirche zu Nördlingen hängt eine
wgrosse Tafel, welche die hl. Elisabeth unter einem Baldachine sitzend
vorstellt, wie sie den sie umgebenden armen Leuten Wein und Brod
austheilt, während ein grosser mit Brod gefüllter Korb vor ihr steht.
Die Figuren sind auf eine über Holz gespannte und grundirte Lein-
wand gemalt, das Bild ist aber ganz werthlos geworden, da es dem
Wetter ausgesetzt mehrmals schadhaft wurde, und dann wieder von
gemeiner Hand übermalt worden zu seyn scheint. Oben auf der höl-
zernen Einfassung steht: Renovirt 1766, und unter dem Bilde sind
die Verse angebracht:
Anno Domini 1400 In dem achtzöhenten Jar
Dis heilig Reich almussen gestifftet war
Ganz orndlich durch Conrad Frey
von Nüerenberg . . .
1580. 1677.