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1151- Unbekannter Zeichner oder Formschneider, welcher mit
FR dem Meister HK N0. 1148 Eine Person seyn könnte.
Fß Heller, Geschichte der Holzschneidekunst S. 216, bringt
ihn auch unbedingt mit ihm in Verbindung, und nennt Beide Hans Klim,
doch ohne irgend einen Grund dafür zu haben. Bartsch VII. p. 493
geht auf eine Deutung des Monogramms nicht ein, sondern sagt
nur, dass die Blätter mit den gegebenen Monogrammen schlecht ge-
zeichnet und roh geschnitten seien. Sie scheinen um 1530 gefertigt
zu seyn.
1) Der Prediger Johannes in der Wüste. Unten gegen die Mitte
bemerkt man einen Stein mit dem Zeichen. H. 6 Z. 6 L. Br. 14 Z.
2) Ein Apostel im Schiffe, wie er dem am Ufer versammelten
Igeideuvolke predigt. In der Mitte unten das Zeichen. H. 6 Z. 6 L.
r. 13 Z.
Dieses Blatt ist Copie nach dem Jan Swart genannten Mono-
grammisten I S. Der Meister H K könnte demnach in Holland gelebt
haben, indem Swart in Gouda seinen Sitz hatte.
1152- Hans Knoderer, Hofmaler des Kaisers Maximilian I., trat
o erst in neuester Zeit mit dürftigem Nachweis in die
ISI7 Kunstgeschichte ein, da sein Andenken in Vergessen-
heit gekommen war. Im deutschen Kunstblatt 1852
l g l S. 77 machte Dr. F. Kugler eine eigenhändige Quitt-
ung des Künstlers über vier Gulden für eine nach
Augsburg im Auftrage des Kaisers unternommene
Reise bekannt. Sie ist datirt und unterzeichnet:
Actum vlm den Ersch tag Appril anno octavo. Hanns knoderer
mein hanndt. Dieses Autograph besitzt der Banrath E. Hess zu
Magdeburg, und über eine zweite Quittung gab uns der k. k. Statt-
halterei-Sekretar J. v.Wieser in Innsbruck Nachricht. Darin ist auch
der Gegenstand benannt, für welchen Knoderer eine weitere Zahlung
von vier Gulden erhielt. Der Künstler hatte nämlich 1508 auch eine
Reise nach Speyer unternommen, um den Ifünig Rudolffen abzu-
mallen. Er quittirt dem Zahlschreiber Dionys Braun, und schliesst:
Actum speyr den 24 lag april anno octavo. Hanns knoderer mein
handt. Ueber ein anderes Werk des Künstlers für den Kaiser be-
richtet C. Peutinger. Die betreffenden archivalischen Stellen gibt
Th. Herberger (Conrad Peutinger in seinem Verhältnisse zu Maxi-
milian I. S. 32), es ist aber noch nicht genau ermittelt, welche Art
künstlerischer Arbeit diess gewesen ist. Alle darauf bezüglichen Stellen
in Peutingefs Briefen sprechen immer nur von zottenden Mendln,
welche von Knoderer dargestellt werden sollten, und zwar von Kunig
Karlein bis auf den Pawrn. Im Jahre 1.517 waren die Zeichnungen
Kuodereris bereits geschnitten, denn Peutinger sagt in einem Briefe
vom 6. März d. J., dass die zottenden Mendel alle gerissen und ge-
schnitten in seinem Hause seien, und er habe die Holzschnitte mit
den gemalten Patronen verglichen und gar keinen Mangel befunden.
Der Kaiser wollte auch noch eine weitere Fortsetzung des Werkes,
in welcher auch der zottenden Mendel mueter vorkommen sollten.
Peutinger bemerkt in einem Briefe vom 26. April, dass er mit Knoderer
in Unterhandlung treten, aber vorerst diese Mueter, d. h. die hlütter
oder Frauen der zottenden Männer, in ein Verzeichniss bringen wolle,
um letzteres dem Kaiser vorzulegen. Die Arbeit fand aber Peutinger
mühsam und zeiterfordernd, indem an vielen Orten Nachforschung ge-
pdogen werden musste. Th. Herberger glaubte anfangs, es handle sich
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