Volltext: GK - IML (Bd. 3)

HIE. 
1111 
H12. 
419 
1111- Elias Holl, Goldschmied und Kupferstecher, soll nach Christ, 
ilE Monogn-Erkl. S. 217, um 1638 in Nürnberg gearbeitet haben, 
jfßc so dass er mit dem Architekten dieses Namens, oder mit 
dessen Neifen Johann Holl nicht Eine Person ist. Die Thätigkeit des 
Goldschmiede reicht aber über 1665 hinaus, wenn er noch jener Mono- 
grammist HF N0. 912 ist, welcher Blätter mit Kinderspielen hinter- 
lassen hat, und der nach Christ ebenfalls Elias Holl heissen soll. Der 
Träger des obigen Zeichens nennt sich wirklich Elias Holl. Man hat 
von ihm eine Folge von zwölf Blättern, welche in einzelnen Figuren 
die Monate vorstellen, und denen zugleich in der Luft eine niello- 
artige Verzierung beigefügt ist. Rechts oben ist die lateinische Be- 
nennung des Monats, und links die Nummer. Auf dem ersten Blatte 
(Januarins) steht ausser dem Monogramme im zweiten Drucke noch 
die Adresse: Paulus Furst Ezz-cudit. Die Blätter sind 3 Z. 9-10 L. 
hoch, und 3 Z. 3-3 L. breit. Die Bezeichnung ist jedoch nicht auf 
allen gleich. No. 2 ist ohne Monograrnm, No. 3 trägt den Namen 
Elias Hol, No. 4 ist ohne Zeichen, No. 5 hat rechts unten das obige 
Monogramm, No. 6 den Namen Elias Hall F., No. 7 denselben Namen 
ohne F., N0. 8 und 9 sind unhezeichnet, N0. 10 enthält das Mono- 
gramm mit f statt fec, No. 11 das Monogramm mit fec, und auf N0. 12 
scheinen die Buchstaben H. F. zu stehen. 
Dieser Folge der Monate wurde auch ein Titelblatt beigegeben, 
wahrscheinlich auf Veranlassung des Paul Fürst. Anf diesem Blatte 
kommt ein aus CR bestehendes Monogramm vor, welches wir im zwei- 
ten Bande No. 581 gegeben haben. Dieses Zeichen brachte den mono- 
grammenkundigen Christ auf die Idee, dass E. Holl die Blätter nach 
G. Reverdo gestochen habe. Darunter ist Caesar Reverdino zu ver- 
stehen, über welchen wir l. c. No. 585 gehandelt haben. Das Titel- 
blatt zu den Monaten ist aber eben so wenig von Reverdino, als die 
Figuren der Monate nach ihm gestochen sind. 
1112. Hans Jakob Ebelmann, Schreiner von Speyer, kam mit 
Y Jakob Guckeysen in Berührung, wie aus dem 
 NIE Artikel desselben unter dem Monogramm G I 
, 1 "l N0. 3101 zu ersehen ist. Beide Künstler, Schreiner 
"Hi X FA im höheren Sinne, bearbeiteten ein sogenanntes 
  Es Schweyf-Buch, welches unter diesem Titel in 
Cöln bei Johann Bussemacher erschien, fol. Es enthält 25 radirte 
Blätter mit architektonischen Ornamenten, Mustern zu eingelegten Ar- 
beiten, geometrisch-perspektivischen Figuren 8m. Auf solchen seltenen 
Blättern kommen die Zeichen von J. Guckeysen und Ebelmann vor, 
und wir verweisen daher auch auf den Artikel des ersteren II. N0. 3101. 
Dann Enden wir auch ein Werk mit holländischen: Titel erwähnt: 
Nieuwe Compartementen vom" alle constenaers, als plaetsnyders en 
schilders, goutsmeeden etc. Swarz Drollig Inuentor. Jacob Goltz-ius 
m'a, qu. fol. Dieses Werk enthält 17 oder mehr Blätter mit Orna- 
menten für Goldschmiede, Architekten, Maler u. s. w. Sie sind raclirt, 
und theils mit den Zeichen des Guckeysen und Ebelmanu versehen. 
Wir haben dieses Werk nicht gesehen, und wissen daher nicht, ob es 
sich allenfalls um Copien nach den Blättern des Schweifbuches handle. 
Brulliot I. N0. 174511- gibt nur ein dem ersten ähnliches Zeichen, 
und verweiset auf Heller, welcher es kurzweg auf einen um 1500 
lebenden Zeichner Hans Jakob Ebelmann deutet. Vergl. auch das 
Monogramm N0. 1068.
	        
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