1048-
1049.
395
Links im Vorgruiide bemerkt man bei grossen Kräutern Gefasse. Rechts
unten steht: H. Heerschop 1652. H. 6 Z. 6 L. Br. 8 Z. 9 L.
Dieses Blatt ist mit dem obigen von gleicher Seltenheit.
3) Ein Eremit, oder St. Anton in der Wüste. Er sitzt in der
Mitte des Blattes in i], Ansicht nach rechts gewandt, und legt die
Hände über einander auf ein grosses offenes Buch, welches auf seinen
Knieen ruht. Hinter seinem Kopfe bemerkt man eiii facherartiges Dach.
Links neben ihm steht ein anderes Buch, und dabei liegt der Stock
und eine Kürbisflasche. Rechts ist Gesträuch einradirt, und unten
in der Mitte etwas nach rechts liest man: H. Herschop. 1650. Höhe
4Z.2L. Br.4Z.
Im Museum zu Amsterdam ist ein Abdruck mit der Jahrzahl 1650.
Frenzel gibt im Catalog Sternberg III. N0. 3644 die Jahrzahl 1652 an.
Auch im Winklefschen Cataloge III. N0. 2481 ist diese Jahrzahl fest-
gesetzt, doch mit dem Namen H. Herr. Der Verfasser schreibt das
Blatt einem Jan van Herr zu, welcher aus der Luft gegriffen ist. In
einem FTHIIGIIIZIOITSCIIGD Cataloge von 1'792 wird ein in der Wüste
sitzender St. Hieronymus unter dem Namen des Härschop mit der
Jahrzahl 1532 angegeben. Es handelt sich wahrsc einlich um das
obige Blatt. Die Angabe der Jahrzahl 1652 scheint irrig zu seyn.
Auf den Exemplaren im Museum zu Amsterdam, in der v. Naglefschen
gamnähiängig ztuhäeiilänb ungv auf einemvsolihialn in Weigxellgs Cfltaäog
o. s e 5 enn eine ors e ung ieser mi er
Jahrzahl 1652 wirklich vorkommt, so ist sie eine Wiederholung.
Wir finden auch eine Differenz in der Massangabe. Höhe 4 Z. l L.
Br. 3 Z. 10 L.
4) Die Büste eines Mannes in V4 Ansicht nach links, mit gegen
den Himmel gerichtetem Blick im Ausdruck des Schmerzes. Die Haare
sind wenig geordnet und das Kleid lässt einen Theil des Hemdes
sehen, da es ohne Iiragen ist. Links an der Seite bemerkt man
einiges Gestränch. Ohne Namen, aber sicher von Herschop. H. 3'Z.
Br. 2 Z. 7 L.
Im Museum zu Amsterdam wird ein Exemplar aufbewahrt.
5) Eine Dorfansicht mit Landleuten. Im Vorgrunde rechts gräbt
ein Bauer mit dem Spaten, und weiter nach dem Mittelgrunde piiügt
ein anderer. Ohne Namen, qu. fol.
Dieses sehr seltene Blatt schreibt R. Weigel im Kunstkatalog
N0. 18,076 entlschieden dem Herschop zu. Er findet aber die Gom-
position mehr eutsch als holländisch und e'nen Anklang an Daniel
Schultz und die Scheits. Im Machweifk erinnbrt es nicht vollkommen
an die übrigen Blätter des Meisters, d. h. es ist nicht so geistreich
iiüchtig radirt in einer dem Rembrandt verwandten Weise.
1943- Unbekannter Kupfersteoher, welcher um 1650 gelebt haben
H H so dürfte. Frenzel erwähnt im Catalog Sternberg IV.No.2354
das H. H. gezeichnete Bildniss des schwedischen Marschalls
G. J. Banner, kl. fol. Dasselbe Bildniss hat auch Lukas Schnitzer
in Nürnberg gestochen. Das Blatt unsers Anonymus hat aber italie-
nische Unterschrift.
1049. Unbekannter Modellirer, welcher zu Anfang des 17. Jahr-
H H hunderts in Deutschland thatig war. Er arbeitete in einer
' Töpferei, aus welcher grau gebrannte, mit Reliefs und Ara-
besken verzierte Gefässe hervorgingen. Ein grosser Humpen mit der
Vorstellung des verlornen Sohnes und mit Arabesken-Einfassung ist
H H. gezeichnet.